Niko Datkovic (Admira) gegen Ante Bajic (Ried)
GEPA/Mario Kneisl
Bundesliga

Qualigruppe im Zeichen der Neustarts

Am Samstag erfolgt mit zwei Spielen der Qualifikationsgruppe der Start in die heiße Phase der Admiral Bundesliga. Der erste Platz, der die Chance auf ein Europacup-Ticket beinhaltet, ist dabei ebenso begehrt wie der letzte, der den Abstieg bedeutet, gefürchtet. In der Poleposition steht aktuell noch die SV Guntamatic Ried, als Schlusslicht startet SCR Cashpoint Altach in die letzten zehn Runden. Die Hoffnung auf einen erfolgreichen Neustart der Saison ist vom Innviertel bis ins „Ländle“ groß.

Zwischen dem Ersten Ried und dem Vierten FC Flyeralarm Admira, die auch zum Auftakt der Qualigruppe am Samstag (17.00 Uhr) in der Südstadt aufeinandertreffen, liegen nur vier Punkte. Vier Punkte beträgt auch der Polster der Admira auf Schlusslicht Altach. Die Vorarlberger benötigen damit ebenfalls am Samstag (17.00 Uhr) daheim gegen TSV Egger Glas Hartberg einen vollen Erfolg, um nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten.

Bis Sonntag (14.30 Uhr) kann sich der LASK von den Nachwehen der 1:4-Abfuhr am Donnerstag im Achtelfinal-Hinspiel bei Slavia Prag erholen. Die Linzer empfangen daheim in Pasching die WSG Tirol. Der LASK ist vor dem insgesamt 23. Spieltag der diesjährigen Bundesliga-Saison mit zwei Punkten Rückstand erster Verfolger der oberösterreichischen Rivalen aus Ried.

Qualigruppe, 23. Runde

Samstag

Beginn 17.00 Uhr:

Admira – Ried

BSFZ-Arena, SR Spurny

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Zwierschitz, Ostrzolek, Bauer, Lukacevic – Ebner, Malicsek – Mustapha, Kerschbaum, Vodhanel – Surdanovic

Ried: Haas – Wießmeier, Meisl, Plavotic, F. Seiwald – Pomer, Ziegl – Bajic, Nutz, Mikic – Nene

Ried kämpft gegen Auswärtsschwäche

Die Rieder wollen sich so wie der LASK mit einem efolgreichen Start über den knapp verpassten Meistergruppenstartplatz hinwegtrösten. Dazu muss man in der Südstadt allerdings seine Auswärtsschwäche ablegen. Denn den Innviertlern gelang in dieser Saison lediglich ein Erfolg in der Fremde. Das 2:1 im November gelang aber ausgerechnet gegen die Admira. „Wir wollen zeigen, dass es auch auswärts geht“, kündigte Trainer Robert Ibertsberger an. Ziel sei es außerdem, das Spiel zu bestimmen und Offensivpower auf den Platz zu bringen, sagte der Salzburger.

Die Admira wurde laut Ibertsberger bisher teilweise unter Wert geschlagen. „Sie sind sehr spielstark. Man sieht bei ihnen bereits die Handschrift von Andreas Herzog. Es hat im Frühjahr eine positive Entwicklung stattgefunden. Auch die Austria hat sich schwergetan (beim 2:1-Auswärtssieg, Anm.). Das spiegelt die Stärke der Admira wider.“

Nicht erkennbar ist die Stärke der Admira bei einem Blick auf ihre Heimbilanz – die Niederösterreicher verloren ihre vergangenen sechs Partien in der Südstadt. „Es zählt jeder Punkt. Daher ist es höchste Zeit, dass wir daheim wieder einmal anschreiben“, meinte Herzog und forderte von seiner Mannschaft „Selbstüberzeugung. Wir müssen auf die Stärken der Rieder die passenden Antworten finden und gleichzeitig unser Spiel nach vorne durchziehen.“

Hartberg hofft auf Trainereffekt

Bei Hartberg ist das Auswärtsspiel gegen den SCR Altach ein Neustart im wahrsten Sinn des Wortes. Klaus Schmidt nimmt erstmals auf der Bank der Steirer Platz. Daher hofft man bei Hartberg unter dem Nachfolger von Kurt Russ auch auf einen gewissen Trainereffekt. Nach zuletzt drei Niederlagen ohne erzieltes Tor soll eine Trendwende gelingen. Zumindest einen Punkt könnte der TSV gut gebrauchen, denn der Vorsprung auf das Schlusslicht in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga beträgt nur fünf Zähler.

Qualigruppe, 23. Runde

Samstag

Beginn 17.00 Uhr:

Altach – Harberg

Cashpoint-Arena, SR Grobelnik

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Ndiaye – Nimaga – Thurnwald, Gaudino, Haudum, Edokpolor – Monschein, Nuhiu

Hartberg: Swete – Farkas, Sonnleitner, Gollner, Klem – Diarra, Heil – Niemann, Aydin, Avdijaj – Tadic

Schmidt sammelte nach eigenen Angaben in den ersten Trainingseinheiten positive Eindrücke. „Aber die bisherigen Eindrücke zählen nichts, es zählt das, was am Samstag passiert“, sagte der Steirer, der von 2017 bis 2018 in Altach coachte. Das Duell im „Ländle“ sei richtungsweisend: „Wir sind bereits am Scheideweg. Es liegt an uns, ob es wir es uns in der restlichen Saison einfacher oder schwerer machen.“ Bei einem Sieg dürften die Hartberger mit dem Europacup-Play-off spekulieren, im Falle einer Niederlage wäre man im Abstiegskampf. Deshalb müsse man von hochmotivierten Altachern ausgehen. „Wenn sie gewinnen, sind sie mitten in der Verlosung“, meinte Schmidt.

Auch die Altacher könnten ein Erfolgserlebnis gut gebrauchen, warten sie doch schon seit dem 1:0 gegen den LASK am 24. Oktober des Vorjahres auf einen Sieg. Danach setzte es zehn Niederlagen, in denen nur ein einziges Tor gelang. Assistenztrainer Manu Hervas gelobte Besserung. „Wir wissen, wie wichtig das Spiel ist. Das Play-off-System gibt uns neue Hoffnung“, sagte der Spanier in Vertretung seines Chefs Ludovic Magnin. Der Schweizer musste sich laut Clubangaben einem „kleinen Eingriff an der Niere“ unterziehen und könnte am Samstag fehlen. Philipp Netzer setzt so oder so auf den Teamgeist. „Es gibt keine Probleme innerhalb der Mannschaft. Unser Problem ist, dass wir aktuell die Leistung nicht auf den Platz bringen“, so der 36-Jährige.

LASK sucht Weg aus Krise

Groß ist die Sehnsucht nach einem Erfolgserlebnis auch beim LASK, die Europacup-Pleite bei Slavia Prag war der jüngste schwere Treffer, den die Linzer einstecken sollen. Trotzdem ist das große Ziel, den oberösterreichischen Rivalen SV Ried, der als Siebenter derzeit fix im Europacup-Play-off der Liga dabei sein würde, zu überholen. Dazu ist aber eine gehörige Steigerung nötig, denn 2022 schaute bisher nur beim 3:0 bei der Admira am 19. Februar ein Sieg heraus.

Qualigruppe, 23. Runde

Sonntag:

Beginn 14.30 Uhr:

LASK – WSG Tirol

Raiffeisen-Arena, SR Eisner

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Twardzik, Renner – B. Jovicic, Holland – Balic, Michorl, Goiginger – Schmidt

WSG: Oswald – Rogelj, Behounek, Stumberger, Schulz – Blume, Ogrinec, Naschberger, Ertlthaler – Vrioni, Prica

Geht es nach Wieland, soll sich das rasch ändern. „Gegen Slavia hat man gesehen, was Selbstvertrauen ausmacht. Deshalb ist es jetzt wichtig für uns, dass wir uns Selbstvertrauen holen, Punkte sammeln, gute Leistungen zeigen, Tore schießen und Gegentore verhindern“, sagte der 38-Jährige und gab damit die Marschroute vor. WSG Tirol könnte als Gegner gut passen, im Cup-Achtelfinale gab es daheim einen 2:1-Wieg, in der Liga vor eigenem Publikum zudem auch noch ein 3:0, nachdem man in Innsbruck im ersten Saisonduell (1:1) die Punkte geteilt hatte.

Die in der Liga zu Hause vier Partien ungeschlagenen Linzer sind froh, dass nach dem schwachen Auftritt in Prag nicht viel Zeit bleibt, um Trübsal zu blasen. „Am Sonntag wartet ein wichtiges Spiel in der Bundesliga, darauf müssen wir uns jetzt fokussieren“, forderte Rechtsverteidiger Marvin Potzmann. Laut Wieland gelte es bis dahin, auch an Basics zu feilen. Die Zweikampfintensität hatte etwa in der Prager Eden Arena zu wünschen übrig gelassen.

Wiedersehen in unterer Hälfte

Die Tiroler zeigten zuletzt mit einem 1:0 in Hartberg und dem ersten Erfolg nach fünf sieglosen Runden auf. Nun kommt es zu einem Duell zweier Teams, die letzte Saison noch „oben“ dabei waren, wobei damals der LASK im ersten Spiel der Meistergruppe bei den Tirolern mit 0:2 den Kürzeren gezogen hatte. WSG-Coach Thomas Silberberger hofft diesmal zumindest auf ein Remis. „Ein Punkt in Linz zum Start der Qualifikationsgruppe wäre für uns sicher sehr hilfreich.“

Der verpatzte LASK-Auftritt gegen Slavia macht dem Tiroler jedenfalls Mut. „Wer das gesehen hat, hat auch gesehen, dass sie irgendwo Probleme haben, dass es einen Grund dafür gibt, warum sie heuer in der Qualifikationsrunde sind. Nichtsdestotrotz ist der LASK der absolute Favorit in der Gruppe“, sagte Silberberger.