Marco Djuricin (A.Wien) gegen Luka Lochoshvili (WAC)
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Rasches Wiedersehen für Austria und WAC

Der Start in die Meistergruppe bringt für die Austria und den WAC ein rasches Wiedersehen. Zwei Wochen nach dem durch die Verletzung von Georg Teigl am Ende dramatischen 1:0-Heimsieg der Wiener stehen sich die beiden Teams am Sonntag (14.30 Uhr) erneut in der Generali Arena gegenüber. Im Parallelspiel hofft Austria Klagenfurt auf Revanche an Rapid nach dem 0:3 am vergangenen Sonntag.

Die Austria will das Hochgefühl nach dem Erreichen der Top Sechs verlängern, die Wolfsberger vor den anstehenden schweren Aufgaben keine Schwächen zeigen. Der WAC darf sich heuer noch einiges ausrechnen. In der Liga liegen die Kärntner nach der Punkteteilung gleichauf mit Sturm Graz auf Rang drei, im ÖFB-Cup stehen sie im Halbfinale (Gegner Salzburg).

WAC-Trainer Robin Dutt bescheinigte der Austria eine gute Entwicklung, die Duelle zwischen den beiden Teams seien ausgeglichen verlaufen. „Das sind Spiele auf Augenhöhe“, meinte Dutt. Dutt erwartet in der Meistergruppe insgesamt umkämpfte Partien. „Da sollte man sich kaum Fehler erlauben“, sagte der Deutsche. „Es sind alle Mannschaften bis auf den LASK dabei, die wir oben erwartet haben. Wir wollten eine gute Ausgangsposition haben, die haben wir uns auch erarbeitet.“

Meistergruppe, 23. Runde

Beginn 14.30 Uhr:

Austria – WAC

Generali Arena, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Martins, Handl, Galvao, Suttner – Braunöder, Martel – Jukic, Grünwald, Fischer – Ohio

WAC: Kofler – Jasic, Baumgartner, Lochoshvili, Dedic – Leitgeb – Peretz, Liendl, Taferner – Baribo, Röcher

„Aufbruchsstimmung“ bei Austria

War der WAC in den vergangenen Jahren Stammgast im Kampf um die Europacup-Startplätze, ist die Austria erstmals seit zwei Jahren wieder dabei. Manfred Schmid ortete eine „riesige Aufbruchsstimmung“ im Verein und in der Mannschaft. Der Austria-Coach hat es geschafft, sein Team in eine kompakte Einheit zu verwandeln. Vier Siege in Folge sind es, die die Favoritner im Frühjahr angeschrieben haben. Vor dem Start in die entscheidenden zehn Spiele war intern eine Weichenstellung gefragt.

„Wir sind zusammengesessen, am Ende haben wir ein klares Ziel definiert. Dass wir nach Europa wollen, ist klar, es ist jetzt ja kein bezahlter Urlaub“, meinte Schmid. Zwei Punkte fehlen der Austria auf Sturm und den WAC. „Bis auf Salzburg kann jeder jeden schlagen. Da geht es um Kleinigkeiten“, sagte Schmid. Ein Schlüssel könnte die starke Defensive sein, in der gegen den WAC allerdings der gesperrte Lukas Mühl ausfällt.

Verbessert will sich die Austria künftig bei Standardsituationen zeigen – vor allem offensiv. Im Angriff hat Schmid inzwischen die Qual der Wahl. Alexander Grünwald und Noah Ohio wussten in den vergangenen Wochen zu gefallen, mit Marco Djuricin und Muharem Huskovic kehrte aber das zu Jahresbeginn verletzte Sturmduo ins Training zurück. „Ich habe jetzt mehr Varianten zur Verfügung. Es wird schwieriger, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da wird sich auch die eine oder andere Enttäuschung breitmachen“, meinte Schmid.

Feldhofer warnt vor Klagenfurt

Auch Rapid-Coach Ferdinand Feldhofer richtet den Blick auf die internationalen Startplätze. „Wir denken ganz klar europäisch. Das ist unser Ziel, aber kein Selbstläufer“, sagte Feldhofer vor der Partie gegen Klagenfurt. „Wir können angreifen, haben nicht den Druck, den wir in den letzten Wochen hatten“, sagte Feldhofer, dessen Team nach der Punkteteilung nur drei Zähler hinter Platz zwei (Sturm und WAC) liegt.

Meistergruppe, 23. Runde

Beginn 14.30 Uhr:

Klagenfurt – Rapid

Wörthersee Stadion, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

Klagenfurt: Menzel – Gkezos, Mahrer, Saravanja, Schumacher – Cvetko, Greil, Gemicibasi – Timossi Andersson, Pink, Jaritz

Rapid: Hedl – Stojkovic, Aiwu, Wimmer, Moormann – Petrovic, Ljubicic – Demir, Druijf, Grüll – Zimmermann

Der dritte Vizemeistertitel hinter den unantastbaren Salzburgern in Folge ist vor den letzten zehn Runden also durchaus in Reichweite. Feldhofer wollte sich nicht festlegen. „Wir haben einen Umbruch eingeleitet, und wenn man auf das Durchschnittsalter schaut, dann ist es nicht selbstverständlich, wenn man beim zweiten, ersten Platz von einem Muss spricht. Wir sind auf einem guten Weg, das wird Zeit benötigen. Aber ganz klar, Rapid gehört auf Dauer wieder ganz vorne hin“, meinte der Ex-ÖFB-Teamkicker.

Das 3:0 vom Sonntag habe seiner bis zuletzt um den Meistergruppeneinzug bangenden Truppe jedenfalls Selbstvertrauen gegeben, „das sieht man bei der Stimmung der Mannschaft im Training“. Allerdings: „Wir dürfen uns von dem klaren Ergebnis nicht täuschen lassen. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber das war schon enger.“ Gerade in Klagenfurt „werden sich alle Teams schwertun“, sagte der Steirer.

„Bonusrunde“ für Aufsteiger

Für den Aufsteiger aus Klagenfurt startet nun die „Bonusrunde“. „Frei aufgeigen“ lautet das Motto der Truppe von Peter Pacult, die die Erwartungen bisher mehr als erfüllt hat. Mit dieser Lockerheit können die Kärntner nun auch Platz fünf ins Visier nehmen, der – in Abhängigkeit vom Ergebnis des Cupfinales – vermutlich für die Teilnahme am Play-off um einen Europacup-Startplatz reichen wird.

„Wir freuen uns natürlich, dass wir unter den ersten sechs sind, aber wir müssen da jetzt auch entsprechend clever hineingehen“, sagte Pacult, der darauf verwies, dass nur sieben von insgesamt 30 Punkten im Grunddurchgang gegen die Top-Sechs-Teams gelangen. „Man muss da schon bedenken, dass da eine andere Qualität, aber auch eine andere Erfahrung da ist. Bei uns ist das ja doch für viele Spieler eine neue Erfahrung.“

Ehrenrunden werde man aber nicht einfach drehen. „Wir können natürlich jetzt nicht die Hände nur noch in der Höhe haben und jubeln. Wir wollen schon versuchen, die Gegner zu ärgern“, sagte Pacult. Die Mannschaft müsse bereit sein, sein Gefühl diesbezüglich sei gut. „Die Spieler haben einen sehr positiven Fokus, dass sie eventuell um Platz fünf mitspielen wollen.“