Für Veronika Aigner war es nach ihrem Triumph im Riesentorlauf am Freitag bereits ihre zweite Goldmedaille bei diesen Spielen. Schwester Barbara holte mit Slalom-Silber nach Bronze im RTL ihre zweite Medaille. Ihr Zwillingsbruder Johannes hatte mit Guide Matteo Fleischmann bereits den Riesentorlauf und die Abfahrt gewonnen sowie Silber in der Kombination und Bronze im Super-G eingeheimst.
Das Paralympic Team Austria hält damit vor dem Schlusstag der Paralympics nun bei zwölf Medaillen – fünf in Gold, vier in Silber und drei in Bronze. Davon gehören acht der Familie Aigner, wobei Johannes Aigner am Sonntag in seinem fünften und letzten Renneinsatz noch die Chance auf weiteres Edelmetall hat.

„Einen auf Michi Dorfmeister machen“
„Mit zwei Goldenen kann ich jetzt wirklich einen auf Michi Dorfmeister machen“, sagte Veronika Aigner, die mit ihrer Schwester und Guide Elisabeth Aigner schlussendlich 1,71 Sekunden Vorsprung auf Barbara mit Guide Klara Sykora und 4,78 Sekunden auf die drittplatzierte Slowakin Alexandra Rexova hatte. Die Kärntnerin Elina Stary (Guide Celine Arthofer) schafft nach Platz vier im Riesentorlauf mit dem sechsten Rang ein weiteres Spitzenergebnis bei ihren ersten Paralympics. Die 15-Jährige ist die jüngste Athletin im gesamten Teilnehmerfeld.
Dabei hätte es das goldene Duo Aigner/Aigner beinahe wieder nicht zu den Paralympics geschafft. War Veronika vor vier Jahren in Pyeongchang um eineinhalb Monate zu jung, musste sie vor Peking erst einen Fitnesstest bestehen, um an den Start gehen zu können. „Umso stolzer sind wir jetzt, dass es so ausgeht“, sagte die 19-Jährige, für die der Teamspirit der Schlüssel zum Erfolg war.
„Wir haben immer an unsere Ziele geglaubt. Der Weg war nicht einfach, aber das ist bei uns in der Familie scheinbar immer so, dass es immer über irgendwelche Umwege gehen muss", sagte Veronika Aigner. Grund zum Lachen hatte auch Schwester Barbara. „Im ersten Durchgang wäre sicher mehr drin gewesen, aber im zweiten Durchgang ist dann trotz der schwierigen Bedingungen alles aufgegangen“, sagte die 16-Jährige. „Der heutige Tag ist megacool.“
Edlinger mit letzter Kraft zu Bronze
Den Medaillensatz komplett machte am Samstag Edlinger. Die Salzburgerin lief in Zhangjiakou über die Langlauf-Mitteldistanz wie vor vier Jahren in Pyeongchang zu Bronze. Für ihre zweite Medaille musste Edlinger noch einmal an ihre körperlichen Grenzen gehen – und darüber hinaus. „Es war grausam heute, aber das Schlimmste wäre gewesen, wenn ich noch einmal Vierte geworden wäre“, sagte die 23-Jährige.

Im Ziel lag Edlinger völlig erschöpft im Schnee, bei der Siegerehrung musste sie von Guide Lorenz Lampl gestützt werden. „Ich bin unglaublich dankbar, dass es nach dem Auf und Ab der letzten Tage noch eine Medaille geworden ist. Ende gut, alles gut, aber jetzt bin ich einfach nur froh, dass es vorbei ist“, sagte Edlinger, die hofft, dass „ich meine Schmerzen in China lassen kann“.