Als Topfavoritin für die Olympischen Spiele hatte Kramer wegen einer kurz vor der Abreise nach Peking aufgetretenen Covid-19-Erkrankung ihre Medaillenträume begraben müssen. Nach der Riesenenttäuschung war die Weltcup-Kristallkugel das große Ziel der Team-Weltmeisterin von 2021 gewesen, zumal Kramer diese im Vorjahr nur um elf Zähler verpasst hatte. Die Revanche an Kriznar ist ihr nun schon vor dem letzten Bewerb am Sonntag (14.45 Uhr, live in ORF Sport +) gelungen.
Olympiasiegerin Bogataj sprang mit 98,0 und 98,5 Metern in beiden Durchgängen Schanzenrekord und feierte damit 5,7 Punkte vor Kriznar und 12,0 Zähler vor der Deutschen Katharina Althaus ihren zweiten Weltcup-Sieg. Kramer (91,0/89,0) konnte diesmal nicht mit den Besten mithalten und lag schließlich 33,6 Punkte hinter Bogataj. Lisa Eder wurde starke Achte, Chiara Kreuzer belegte unmittelbar vor Jacqueline Seifriedsberger Rang 13. Weltcup-Punkte holten auch Julia Mühlbacher (23.) und Vanessa Moharitsch (30.).
Bogataj führt slowenischen Doppelsieg an
Olympiasiegerin Ursa Bogataj sprang zweimal Schanzenrekord und gewann vor ihrer slowenischen Teamkollegin Nika Kriznar.
Perfekter Saisonabschluss
„Es bedeutet mir sehr viel. Das ist der perfekte Abschluss für die Saison. Es war am Anfang der Saison mein Ziel, und dann bin ich richtig gut Ski gesprungen. Da hat sich die harte Arbeit ausgezahlt“, sagte Kramer im ORF-Interview. Natürlich hätte sie es sich zum Schluss noch anders gewünscht, meinte die Perfektionistin zu Rang sechs. „Aber ich habe den Gesamtweltcup gewonnen, und das war mein Traum.“
Interview mit Sara Marita Kramer
Nach dem Verpassen der Olympischen Spiele durfte sich Kramer zu Saisonende doch noch so richtig freuen.
Kramer meinte, dass ihr aus der Ferne auch Iraschko-Stolz die Daumen gedrückt habe. „Sie hat gesagt, sie fiebert mit und schaut es sich an.“ Nach einer Saison, die nicht nur nach ihrem Geschmack verlaufen war, gab es ein Happy End.
„Vor dem Wochenende wollte ich es einfach noch nicht aussprechen, weil ich habe es schon öfters erlebt, dass, wenn man es ausspricht, es dann genau anders kommt.“ Doch nun sei die Last von den Schultern herunten. „Das mit Olympia, das spürt man mental, man spürt die Leere, aber dass sich der Gesamtweltcup ausgegangen ist, macht das Ganze wieder gut“, sagte Kramer, die von einem Besuch ihrer Familie überrascht wurde. „Dass man solche Momente gemeinsam feiern kann, weiß ich sehr zu schätzen.“