Adis Jasic (WAC) und Muharem Huskovic (Austria)
GEPA/Armin Rauthner
Bundesliga

Wiener Clubs feiern Siege zum Neustart

Die Wiener Clubs haben einen geglückten Start in die Meistergruppe der Admiral Bundesliga hingelegt. Am Sonntag setzte sich die Wiener Austria zu Hause mit 2:1 (1:1) gegen den WAC durch, Rapid gewann bei Austria Klagenfurt mit 3:1 (2:1). Europacup-Achtelfinalist LASK fertigte in der Qualifikationsgruppe WSG Tirol mit 6:0 (3:0) ab.

In Wien-Favoriten netzten Marco Djuricin (13.) und Eren Keles (47.) für die „Veilchen“, die bereits ihren fünften vollen Erfolg in Serie feierten. Der WAC traf nur durch Michael Liendl (26.) und rutschte auf Rang vier zurück. Austria-Coach Manfred Schmid nahm u. a. wegen der Sperre von Lukas Mühl und der Erkrankung von Manfred Fischer mehrere Änderungen vor, zudem stürmte wieder Djuricin, im Mittelfeld kehrte der zuletzt gesperrte Eric Martel zurück. Der WAC agierte fast unverändert im Vergleich zum jüngsten 1:0 gegen den LASK, nur Dominik Baumgartner war nach seiner Sperre neu in der Startelf.

Den ersten Aufreger brachte schon die zweite Minute: WAC-Verteidiger Luka Lochoshvili, der beim letzten Duell gegen die Austria vor zwei Wochen dem bewusstlosen Austrianer Georg Teigl wohl lebensrettend zu Hilfe kam, und Marvin Martins prallten mit den Köpfen unglücklich aneinander. Lochoshvili musste behandelt und bei Wiederaufnahme der Partie in Minute sechs für Adis Jasic gewechselt werden. Lochoshvili erlitt einen Nasenbeinbruch und eine Gehirnerschütterung sowie ein Cut über dem Auge, wie nach dem Spiel bekannt wurde.

Luka Lochoshvili (WAC) wird auf dem Feld behandelt
GEPA/Armin Rauthner
Lochoshvili war vor zwei Wochen als Lebensretter in Wien im Einsatz, dieses Mal verletzte er sich selbst unglücklich

Die Austria machte sich bald nach dieser Aktion durch Eren Keles bemerkbar, dessen Schuss nur knapp am langen Eck vorbeiging (8.). Wenig später lieferte Keles dann den Assist zum 1:0. Kofler konnte die aufspringende Hereingabe nicht bändigen, Djuricin staubte ab. Es war das siebente Saisontor des Routiniers, das erste seit 23. Oktober 2021.

WAC erzielt zwischenzeitlichen Ausgleich

Der WAC schien doppelt geschockt, verlor die Bälle meist im Mittelfeld und sorgte im Gegensatz zu Violett für keinerlei Gefahr. Bis zur 26. Minute: Da erkannte Verteidiger Amar Dedic den sich bietenden Raum, dribbelte sich bis zum gegnerischen Strafraum und gab auf Christopher Wernitznig ab. Dieser bediente Liendl, dessen Schuss direkt unter die Latte Markus Suttner unglücklich abfälschte. Die Gäste waren zurück in der Partie und konnten nun auch spielerische Akzente setzen. Am brenzligsten wurde es für die Hausherren kurz vor der Pause, als Goalie Patrick Pentz noch vor Tai Baribo zum Ball kam (43.).

Heimsieg für Austria gegen WAC

Teil zwei des Bundesländerduells zwischen Wien und Kärnten fand in der Generali-Arena statt: Die Austria empfing den WAC, der sich in der vierten Saison mit dem neuen Modus bereits zum vierten Mal für die Meistergruppe qualifizieren konnte. Die Wiener feierten einen 2:1-Heimsieg.

Der Wiederbeginn hätte für die Austria besser nicht sein können. Nach einer Ecke klärten die Kärntner den Ball zu Keles, der aus genau 16 Metern flach ins lange Eck abzog. Für Unterhaltung war gesorgt, der WAC machte Druck. Pentz fischte einen Liendl-Freistoß aus dem Kreuzeck, die folgende Ecke köpfelte Baribo nur knapp am Tor vorbei (56.). Die Kärntner blieben am Drücker, die Austria konnte sich kaum befreien. Mit einem Konter in der 67. Minute bewies man aber das Gegenteil: Keles bediente „Joker“ Noah Ohio, der aus Kurzdistanz zweimal am glänzend parierenden Kofler scheiterte.

Austria-Defensive hält stand

Die Austria verzeichnete in der Folge immer wieder gute Umschaltmomente mit Ohio, konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Der WAC versuchte, im Finish noch einmal viel Druck aufzubauen, biss sich an der violetten Defensive aber meist die Zähne aus. Die beste Möglichkeit, einen Wernitznig-Weitschuss, machte Pentz zunichte (87.). Für die Austria vergab Ohio nach Konter bei einem Stangenschuss die große Chance auf die Vorentscheidung (90.). In der Nachspielzeit vergab der nach vorne geeilte WAC-Goalie Kofler (94.).

Stimmen zum Spiel:

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Es war ein Spiel gegen einen richtig starken Gegner, der uns alles abverlangt hat. Wir sind etwas glücklich, aber verdient in Führung gegangen, den Ausgleich haben wir durch einen Stellungsfehler bekommen, abgefälscht war er auch. Nach dem frühen Tor in der zweiten Hälfte hat der WAC dann das Kommando übernommen. Da hat man gesehen, welche Qualität der WAC hat. Wir haben dann gut verteidigt, auf Fünferkette umgestellt. Ein bisschen bin ich enttäuscht über die vergebenen Konterchancen, da hätten wir das Spiel viel früher für uns entscheiden können.“

Robin Dutt (WAC-Trainer): „Bei uns dreht sich viel um die zwei Gegentreffer, die sehr unglücklich waren. Wir mussten nach dem 0:1 hinterherrennen, haben den Ausgleich gemacht und waren dann wieder in der Situation, hinterherrennen zu müssen. Wir haben versucht, Druck zu machen, mussten sehr viel Risiko gehen und ständig in kräfteaufreibende Duelle mit den Stürmern. Dass das dann vielleicht nicht von allen Spielern über 90 Minuten durchgezogen werden kann, ist normal. Wir haben viele Bälle in den Strafraum bekommen, die Austria hat es gut verteidigt.“

Admiral Bundesliga, 23. Runde, Meistergruppe

Sonntag:

Austria Wien – WAC 2:1 (1:1)

Wien, Generali Arena, 9.005 Zuschauer, SR Harkam

Torfolge:
1:0 Djuricin (13.)
1:1 Liendl (26.)
2:1 Keles (47.)

Austria: Pentz – Martins, Handl, Galvao, Suttner – Martel, Braunöder – Keles (78./Kreiker), Grünwald (70./Schoissengeyr), Huskovic (69./Demaku) – Djuricin (60./Ohio)

WAC: Kofler – Dedic, Baumgartner, Lochoshvili (6. Jasic/62. Peretz), Novak – Wernitznig, Leitgeb (77./Veratschnig), Liendl, Taferner – Röcher (62./Vizinger), Baribo

Gelbe Karten: keine

Die Besten: Keles, Braunöder, Martins bzw. Kofler, Liendl, Taferner