Stefan Brennsteiner jubelt
GEPA/Florian Mori
Ski alpin

Brennsteiner hat Lust auf mehr bekommen

Rang zwei am Sonntag beim Riesentorlauf in Kranjska Gora ist das bisher beste Ergebnis für Stefan Brennsteiner im Weltcup gewesen, auf den norwegischen Sieger Henrik Kristoffersen haben ihm am Ende nur 0,23 Sekunden gefehlt. Beim Finale in dieser Woche in Meribel könnte es für den Salzburger aber mit dem ersten Sieg noch klappen.

„Ich hätte schon mit dem Sieg geliebäugelt“, sagte Brennsteiner nach seinem zweiten Lauf. „Ich habe alles gegeben, was ich gehabt habe, dass sich das vielleicht ausgeht.“ Wie schon im Vorjahr scheint der 30-Jährige im Finish der Saison richtig in Fahrt zu kommen.

Unzufrieden war er mit Rang zwei nicht. „Cool, dass es heute so ausgegangen ist. Vor dem zweiten Lauf war die Ausgangssituation (mit Platz fünf, Anm.) super, im ersten habe ich einen gescheiten Fehler eingebaut“, rekapitulierte Brennsteiner die Szene, als er kurz nach dem Start weit abgerutscht war und viel Zeit verloren hatte. Danach holte er aber auf den Halbzeitführenden Marco Odermatt (SUI) bis ins Ziel Zehntel um Zehntel auf. Mit der drittbesten Laufzeit im Finale – knapp hinter Kristoffersen und dessen Landsmann Lucas Braathen – gelang ihm der Sprung auf das Stockerl.

Stefan Brennsteiner
GEPA/Florian Mori
Brennsteiner fehlte am Sonntag nicht mehr viel zum ersten Sieg

„Derzeit bin ich vom Schwung her und in manchen Passagen mit der Schnellste, aber das kann morgen wieder komplett anders sein oder nächste Woche“, sagte Brennsteiner, der im Februar beim Olympia-RTL nach dem ersten Durchgang nur vier Hundertstelsekunden hinter Odermatt gelegen war, jedoch in der Entscheidung stürzte. Mit einer individuellen Topleistung holte Brennsteiner zum Abschluss mit seinen Kolleginnen und Kollegen in Yanqing noch Gold im Teambewerb – ein versöhnliches Ende für den Pinzgauer.

Auch im Vorjahr ein Spätstarter

Generell scheint ihm die zweite Saisonhälfte mehr zu liegen. Im Vorjahr holte er in Bansko und Kranjska Gora zwei dritte Plätze – es waren die ersten Podiumsplatzierungen in seiner Karriere. Auch in diesem Winter war vor Februar nicht viel los. Platz sieben in Alta Badia war sein bestes Ergebnis bis zur Olympiapause. Die Ursache für das späte Hoch kennt Brennsteiner nicht. „Vielleicht sind es die Pollen, der Heuschnupfen“, scherzte er. „Normalerweise mag ich ja den Winter mehr.“

Er habe aber nach seinem Ausfall im Jänner in Adelboden beim Material getüftelt und unter anderem mit einem kürzeren Ski wieder mehr Sicherheit gefunden. „Dann hab ich gesagt: Zurück wieder auf Altbewährtes und da wieder einzelne Ski raustesten. Das hat gut funktioniert“, erklärte Brennsteiner. In Kranjska Gora fühle er sich zudem immer wohl. „Die Stimmung ist super.“

„So etwas muss passieren“

ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher attestierte Brennsteiner eine „sehr gute Leistung“. „Im Frühjahr schaut es so, als ob der ‚Brandy‘ in Form kommen würde. Wahrscheinlich ist er, wenn er den Fehler im ersten Lauf nicht macht, der schnellste Riesentorläufer auf diesem Berg“, sagte der Tiroler, der in dieser Woche seine letzten Rennen als Chef von Österreichs Männern absolviert.

Der letzte Riesentorlauf steht am Samstag beim Finale in Courchevel/Meribel auf dem Programm. Als Schauplatz seines ersten Sieges hätte Brennsteiner auch gegen die französischen Alpen nichts einzuwenden. „Ich glaube, so etwas muss passieren“, betonte er. „Wenn Set-up und Material wieder so zusammenpassen, dann glaube ich, es ist alles drinnen.“