Tom Brady (Tampa Bay Buccaneers)
AP/Alex Menendez
NFL

Brady vollzieht Rücktritt vom Rücktritt

Die Fans der National Football League (NFL) müssen sich in der kommenden Saison doch nicht an eine Liga ohne Tom Brady gewöhnen. Der 44-jährige Superstar vollzog am Sonntagabend den Rücktritt vom Rücktritt und bleibt ein weiteres Jahr bei den Tampa Bay Buccaneers. „Wir haben noch unerledigte Geschäfte“, richtete Brady via Instagram aus.

Genau 40 Tage dauerte die Sportpension des erfolgreichsten und statistisch besten Quarterbacks der NFL-Geschichte. Anfang Februar hatte Brady nach dem Aus im Divisional Play-off gegen den späteren Super-Bowl-Sieger Los Angeles Rams noch verkündet, nach 22 Jahren seine „Energie und Fokus auf andere Dinge“ legen zu wollen. Nun hängt der Superstar eine 23. Saison an und tritt damit in die Fußstapfen von nordamerikanischen Sportlegenden wie Michael Jordan, Brett Favre und Mario Lemieux, die ebenfalls einen Rücktritt vom Rücktritt vollzogen.

„In den vergangenen beiden Monaten habe ich festgestellt, dass mein Platz noch immer auf dem Feld ist und nicht auf der Tribüne“, schrieb der mit sieben Super-Bowl-Siegen erfolgreichste Spieler der NFL-Geschichte. Das von Brady angesprochene „unfinished business“ – die unerledigten Geschäfte – deutet auf Frust über das Saisonende hin, als die „Bucs“ gegen die Rams zwar ein furioses Comeback hinlegten, am Ende aber mit 27:30 knapp scheiterten. Kein Karriereende, wie es sich der Rekordmann gewünscht hatte.

„Tom liebt Football wie kein anderer, den ich kenne. Wir sind begeistert, dass er sich entschieden hat weiterzuspielen und auf einen neuerlichen Titel hinarbeiten möchte“, sagte Buccaneers-Trainer Bruce Arians, der gemeinsam mit Brady Tampa Bay vor zwei Jahren die zweite Meisterschaft der Clubgeschichte beschert hatte. Auch General Manager Jason Licht zeigte sich begeistert: „Wir haben immer gesagt, wir halten ihm alle Optionen offen, sollte er sich seinen Rücktritt noch einmal überlegen. Wir haben uns in den vergangenen Tagen auf dieses Szenario vorbereitet.“

Comeback von Tom Brady

Die Fans der National Football League (NFL) müssen sich in der kommenden Saison doch nicht an eine Liga ohne Tom Brady gewöhnen. Der 44-jährige Superstar vollzog am Sonntagabend den Rücktritt vom Rücktritt und bleibt ein weiteres Jahr bei den Tampa Bay Buccaneers. „Wir haben noch unerledigte Geschäfte“, richtete Brady via Instagram aus.

Vorfreude auch bei der Konkurrenz

Nicht nur von den Verantwortlichen in Tampa, auch von Bradys Mitspielern und von der Konkurrenz wurde der Rücktritt vom Rücktritt positiv aufgenommen. Bradys Passempfänger Mike Evans und Chris Goodwin reagierten mit euphorischen Emojis auf das Comeback. Offensive-Lineman Tristan Wirfs bezeichnete die Aussicht auf eine weitere Saison mit dem Titelsammler als „unwirklich“. Alleine durch die Ankündigung Bradys zurückzukehren verwandelten sich die Buccaneers bei den Wettbüros vom Außenseiter neben den Green Bay Packers und Buffalo Bills zum Favoriten.

Tom Brady und Mike Evans (Tampa Bay)
Reuters/USA Today Sports/Kim Klement
Evans (l.) wird auch in der kommenden Saison der Ball von Brady zugeworfen

Logan Ryan, Verteidiger der New York Giants, bezeichnete den Sinneswandel bei Brady als „gut für Football“. Star-Defender Jalen Ramsey von Meister LA Rams reagierte via Social Media mit einem fett gedruckten „Thank you“. Der 27-Jährige hat einen persönlichen Grund, sich zu bedanken: Denn bei Bradys bis dato letztem Touchdownpass, einem 55-Yard-Wurf auf Mike Evans, zog ausgerechnet der Topverteidiger den Kürzeren. „Wirf deinen letzten Touchdown gegen jemand anderes“, richtete Ramsey Brady aus.

Auch die restliche Sportszene in den USA feierte das Comeback Bradys, der nicht nur mit sieben Super-Bowl-Siegen, sondern auch mit 84.520 Passing-Yards und 624 Touchdowns NFL-Bestmarken hält. „TB – nicht so schnell“, formulierte es Basketball-Superstar LeBron James mit Hinweis auf den kurzen Ruhestand des 44-Jährigen.

Schwimmlegende Michael Phelps freute sich auf weitere Spiele: „Viel Glück auf deiner Reise. Es hat immer Spaß gemacht, dir zuzuschauen.“ Apropos: Auch die Fans im deutschsprachigen Raum haben heuer die Chance, Brady live beim Passen zuzuschauen, denn die Tampa Bay Buccaneers gastieren heuer im Herbst für ein Spiel in der Münchner Allianz Arena.