Spieler der Red Bull Salzburg
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Bundesliga

Titel für „Bullen“ schon zum Greifen nah

Red Bull Salzburg hat gleich in der ersten Runde der Meistergruppe einen Riesenschritt in Richtung neuerlicher Meisterschaft geschafft. Die „Bullen“ vergrößerten mit dem 1:0-Sieg gegen den bis dahin ersten Verfolger Puntigamer Sturm Graz ihren Vorsprung auf elf Punkte und verschwinden für die Konkurrenz bereits am Horizont. Trotzdem herrscht auch bei der Austria und Rapid nach erfolgreichen Generalproben für das kommende Wiener Derby aufgrund von Siegesserien Hochstimmung.

Apropos Europacup: Bei den Salzburgern war auch die Genugtuung darüber groß, dass man mit dem hart erkämpften Sieg gegen Sturm auch das 1:7-Debakel in der Champions League bei Bayern München hinter sich lassen konnte. Am Mittwoch (18.00 Uhr, live in ORF1) wartet nun das Cuphalbfinale beim RZ Pellets WAC, der am Sonntag bei der Austria mit 1:2 den Kürzeren gezogen hatte.

„Jetzt richten wir den Blick nach vorne“, sagte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle. Der Deutsche sprach seiner Mannschaft trotz erheblicher Anlaufschwierigkeiten gegen Sturm ein Kompliment aus. „Man darf nicht vergessen, dass es nicht so einfach ist bei so einer jungen Truppe, nach einem 7:1 unter der Woche wieder voll auf der Höhe zu sein – körperlich und mental.“ Auch das Cuphalbfinale werde man „hochkonzentriert“ in Angriff nehmen, denn dass die Titelentscheidung in der Liga neun Runden vor Schluss bereits gefallen sei, will man in Salzburg so nicht stehen lassen.

Salzburg feiert Heimsieg gegen Sturm

Das Titelrennen in der Bundesliga scheint schon nach der ersten von zehn Runden der Meistergruppe entschieden. Serienmeister Red Bull Salzburg rang seinen bis dahin ersten Verfolger Sturm Graz zu Hause mit 1:0 nieder.

„Es darf nicht in unseren Kopf, dass die Saison schon zu Ende wäre“, meinte Goldtorschütze Maximilian Wöber. „Es darf kein Schlendrian einreißen, sonst könnte es noch einmal eng werden.“ Das lasse Jaissle aber ohnehin nicht zu. „Wir müssen jedes Spiel als Finalspiel sehen, dann werden wir hoffentlich früh den Meistertitel holen.“ Nach dem Cup geht es am Sonntag auch in der Liga auswärts gegen den WAC. Am 3. April folgt nach der Länderspielpause der Heimschlager gegen Rapid. 27 Pflichtspiele in Folge sind die Salzburger im eigenen Stadion nun ungeschlagen.

Elfmeterchaos sorgt für Ärger

Für Diskussionen sorgten die beiden verhängten, aber nach Videostudium zurückgenommenen Elfmeter für Sturm. „Ich kann es nachvollziehen, dass es bitter ist“, sagte Jaissle. „Aber ich vertraue dem Regelwerk, dazu ist es da.“ Sowohl bei Nicolas Seiwald als auch bei seinem Kapitän Andreas Ulmer war der Ball von einem eigenen Körperteil an der Hand gelandet. Zweimal sei sein Team durch den Pfiff und die folgende Revidierung aber um gefährliche Angriffssituationen gebracht worden, monierte Sturm-Trainer Christian Ilzer.

Bei Ulmer habe es sich zudem nur um einen „Hüftstreifball“ gehandelt. Ilzer sah zumindest in dieser Situation in der Nachspielzeit einen klaren Strafstoß. Referee Dieter Muckenhammer hätte bei guter Sicht auch zweimal Elfmeter gegeben. „Da habe ich mich nicht einzumischen, wenn es keine klare Fehlentscheidung war“, sagte Ilzer in Richtung von Video-Assistent Harald Lechner. „Da war irgendwo anders in einem Kämmerlein in Wien jemand zu wichtig.“

Die Steirer, die auf den dritten Rang zurückrutschten, ärgerten sich, aus einer guten Leistung in Salzburg nichts Zählbares mitgenommen zu haben. „Es wären für uns Big Points gewesen“, so Ilzer. Nächsten Sonntag geht es gegen Austria Klagenfurt, die Europacup-Qualifikation bleibt das erklärte Ziel. „Für das, was wir vorhaben, müssen wir gegen Klagenfurt gewinnen“, forderte Ilzer. Den Bullen gratulierte der Sturm-Coach praktisch schon zum Meistertitel: „Wir hätten es gerne noch einmal spannend gemacht, aber Salzburg wird sich das bei diesem Vorsprung nicht mehr nehmen lassen.“

Austria im Höhenflug

Im Höhenflug befindet sich derzeit die Wiener Austria, die mit dem 2:1 über Wolfsberg den fünften Sieg in Folge feierte und damit auf den zweiten Platz nach oben kletterte. Weil auch Rapid mit einem 3:1 gegen Austria Klagenfurt zum dritten Mal hintereinander erfolgreich war, dürfen sich die Wiener Fans am kommenden Sonntag auf das vielleicht spannendste Derby seit einiger Zeit freuen.

Torreicher Sonntag in der Bundesliga

Der Bundesliga-Sonntag ging torreich zu Ende. In vier Spielen fielen insgesamt 14 Treffer. Im Spitzenduell zwischen Salzburg und Sturm Graz fiel allerdings nur einer, der Salzburg den Sieg bescherte.

Fünf Ligasiege in Folge gab es für die Favoritner innerhalb einer Saison zuletzt zwischen 26. September und 1. November 2015, kein Wunder, dass die Stimmung am Verteilerkreis kaum besser sein könnte. In puncto Derby scheint die Austria nach einer Niederlage und fünf Remis en suite damit bereit für den ersten Derby-Triumph seit 16. Dezember 2018 (6:1). „Mit fünf Siegen im Rücken, das macht richtig Spaß, wir werden ein ausverkauftes Haus haben“, sagte Schmid mit Blick auf das Duell gegen den großen Rivalen.

Auch Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer blickt dem Derby erwartungsfroh entgegen, schließlich verlief die Partie in Klagenfurt ganz zur Zufriedenheit des Steirers. „Trotzdem brauchen wir nicht abzuheben und irgendwelche Ansprüche zu stellen. Wir müssen hart weiterkämpfen“, so Feldhofer. Der 42-Jährige wies darauf hin, dass in den vergangenen Wochen Leistungsträger wie Ercan Kara und Maximilian Ullmann verkauft wurden. Zudem kann Feldhofer auch nicht mehr auf Taxiarchis Fountas zählen – seit der Grieche seinen Vorvertrag bei DC United unterzeichnet hat, fällt er fast immer aus.