Kristallkugel-Trophäe
GEPA/Matic Klansek
Ski alpin

Fünf von zehn Kugeln noch zu vergeben

Vor den finalen Weltcup-Rennen in Meribel/Courchevel sind fünf der zehn Wertungen noch offen. Österreich hat bei den Männern in der Abfahrt durch Matthias Mayer noch eine minimale Kristallchance sowie eine etwas bessere im Slalom durch Manuel Feller. Bei den Damen steht vor allem das Duell zwischen der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin und der Slowakin Petra Vlhova um den Sieg im Gesamtweltcup im Mittelpunkt.

„Beim Finale ist schon so viel passiert. Und wenn was passiert, wollen wir wieder einmal parat sein“, sagte Herren-Chefcoach Andreas Puelacher. Keine Kugel für den ÖSV gab es zuletzt 2019/20, in der vergangenen Saison schlugen im Super-G Vincent Kriechmayr sowie im Slalom Katharina Liensberger und Marco Schwarz zu.

Dafür sieht es heuer im Nationencup gut aus: Nachdem Österreich in der vergangenen Saison zum zweiten Mal in Folge den Kürzeren gegen die Schweiz gezogen hatte, geht das ÖSV-Team mit 571 Punkten Vorsprung auf die Eidgenossen ins Finale. Und auch in den Wertungen der Frauen und Männer führt Österreich. Während die ÖSV-Damen 552 Zähler vor den Schweizerinnen in Führung liegen, haben die ÖSV-Herren nur 19 Zähler Vorsprung auf Marco Odermatt und Co.

Grafik zur den Weltcup-Siegern 2021/22
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Odermatt fixierte in Kranjska Gora den ersten Schweizer Sieg im Gesamtweltcup seit Carlo Janka im Jahr 2010. Der Schweizer hat vier Rennen vor Ende ein Plus von 329 Punkten gegenüber dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde stehen, beide bestreiten aber keinen Slalom. Der Kärntner Matthias Mayer ist 38 Zähler hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen Vierter und damit noch im Rennen um den Podestrang. Gesamtvierter war er bereits 2020 einmal.

Spannung bei Herren in Abfahrt und Slalom

In der Abfahrt ist nicht davon auszugehen, dass sich Kilde und Beat Feuz bei ihrem Duell um die wichtigste Speed-Kugel noch stören lassen. Der Norweger nimmt 23 Punkte Vorsprung auf den vierfachen Kugelgewinner aus der Schweiz mit auf die Strecke in Courchevel. Der Olympiadritte Matthias Mayer müsste bei einem Minus von 84 Zählern auf dem Konto das letzte Saisonrennen gewinnen und Kilde dürfte nicht in den Top 15 sowie Feuz nicht in den Top Sechs landen, um noch zu triumphieren. Ähnliches gilt für den Südtiroler Dominik Paris (88).

Auch im Slalom liegt ein Norweger vor dem letzten Rennen in Poleposition. Henrik Kristoffersen führt mit 371 Zählern vor Lucas Braathen (NOR/323), Linus Strasser (GER/307), dem Tiroler Feller (301) und Daniel Yule (SUI/283). Alle können auf dem Papier noch Rang eins erreichen. Kristoffersen ist in der derzeitigen Form aber klarer Favorit und wird von seiner insgesamt dritten Slalom-Kugel nach 2016 und 2020 nur schwer abzuhalten sein.

Mayer und Feller um Podestplätze in Super-G und RTL

Im Super-G hat Kilde mit dem vierten Saisonsieg daheim in Kvitfjell die Entscheidung vorzeitig herbeigeführt. Für Österreich geht es noch um die weiteren Podestränge. Der Kärntner Olympiasieger Matthias Mayer hat als Zweiter 28 Punkte Vorsprung auf Odermatt und 75 auf Landsmann Vincent Kriechmayr. Auch im RTL will Feller noch auf das Podest in der Spezialwertung. Der Tiroler hat als aktuell Dritter 53 bzw. 66 Punkte Vorsprung auf den Italiener Luca de Alpirandini und den Franzosen Alexis Pinturault. Die Kugel ging bereits mit vier Siegen, zwei zweiten und einem dritten Rang überlegen an Odermatt.

Shiffrin zum vierten oder Vlhova zu zweiten Mal

Bei den Frauen steht vor allem der Gesamtweltcup im Fokus. Die Entscheidung um die große Kugel wird zum Showdown zwischen der dreifachen Gesamtweltcup-Siegerin Shiffrin und Titelverteidigerin Vlhova. Die US-Amerikanerin nimmt 56 Zähler Vorsprung auf die Slowakin mit nach Frankreich. Die Protagonistinnen werden dabei in allen vier Rennen an den Start gehen. Die Italienerinnen Federica Brignone (minus 314) und Sofia Goggia (394) rittern um Rang drei. Ramona Siebenhofer ist als beste ÖSV-Läuferin Zehnte.

Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova
GEPA/Harald Steiner
Petra Vlhova oder Mikaela Shiffrin – eine von den beiden darf beim Weltcup-Finale die große Kristallkugel feiern

Abfahrt und RTL bei Damen noch offen

In der Abfahrt steht die vierfache Saisonsiegerin Goggia vor dem Gewinn ihrer dritten Abfahrtskugel. 75 Zähler Vorsprung auf die Schweizer Olympiasiegerin Corinne Suter nimmt die Italienerin mit in das finale Rennen in Meribel. Für Ramona Siebenhofer geht es darum, Rang drei gegenüber beispielsweise der Tschechin Ester Ledecka (acht Zähler zurück) oder ihrer Landsfrau Mirjam Puchner (15) zu verteidigen.

Finale im Skiweltcup

Für die Ski-Asse hat mit den Abfahrtstrainings in Courchevel die letzte Weltcup-Woche begonnen.

Im Riesentorlauf können sich in der Theorie noch vier Läuferinnen die kleine Kristallkugel schnappen. Olympiasiegerin Sara Hector aus Schweden hat nach dem Ausfall in Aare nur noch fünf Zähler Vorsprung auf die Französin Tessa Worley gerettet, aber bereits 51 auf Shiffrin und 91 auf Vlhova. Katharina Truppe ist als beste Österreicherin Zehnte.

Im Super-G steht Brignone bereits als Disziplinensiegerin fest, dahinter geht es noch um die weiteren Podestplätze. Der Steirerin Tamara Tippler fehlen als Sechster aber bereits 73 Zähler auf die hinter Elena Curtoni drittplatzierte Sofia Goggia. Im Slalom fixierte Vlhova bereits am 11. Jänner in Schladming den Gewinn der kleinen Kristallkugel. Für die zuletzt in Aare siegreiche und als Kugelverteidigerin entthronte Liensberger geht es als derzeit Dritte noch um einen Rang unter den Top Drei der Disziplinwertung. Auf die Deutsche Lena Dürr hat sie 15 Zähler Vorsprung.