Paralympics-Medaillengewinner und -gewinnerinnen auf dem Flughafen Wien-Schwechat
GEPA/Johannes Friedl
Paralympics

Festlicher Empfang für Helden von Peking

Österreichs mit 13 Medaillen überaus erfolgreiches Paralympics-Team ist am Montag nach der Rückkehr aus Peking auf dem Flughafen in Schwechat empfangen worden. Die Sportlerinnen und Sportler wurden bereits auf dem Rollfeld von einer offiziellen Delegation, angeführt von Sportminister Werner Kogler (Grüne) und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), willkommen geheißen.

Das ÖPC-Team um den erst 16-jährigen, fünffachen Medaillengewinner Johannes Aigner holte in China fünfmal Gold, fünfmal Silber und dreimal Bronze. Das bedeutete den sechsten Platz in der Medaillenwertung und Platz eins in der Alpinwertung, wie Maria Rauch-Kallat, die Präsidentin des Paralympischen Komitees (ÖPC), stolz erinnerte: „Österreich war in Peking in aller Munde. Wir sind sehr stolz auf alle Athletinnen und Athleten.“

Die Medaillenbilanz ist die beste seit den Paralympics in Salt Lake City 2002. „Es waren die erfolgreichsten Winterspiele der letzten Jahre. Wir sind stolz auf die Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner, aber auch auf alle anderen Athletinnen und Athleten", resümierte Rauch-Kallat bereits vor der Abreise aus Peking. „Medaillen sind nicht der einzige Erfolgsparameter, wir freuen uns mit allen, die ihre persönlichen Ziele erreichen konnten.“

Familie Aigner sorgt für goldene Momente

Neun der insgesamt 13 Medaillen gehen auf das Konto der Familie Aigner, wobei Johannes mit zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze der erste Österreicher ist, dem der paralympische „Grand Slam“ mit Edelmetall in allen Alpinentscheidungen gelang. Der 16-Jährige mit Guide Matteo Fleischmann sowie seine Geschwister Veronika (mit Guide und Schwester Elisabeth) und Barbara Aigner (mit Guide Klara Sykora) entwickelten sich zum internationalen Phänomen, dem auch die „New York Times“, BBC, ARD und Kyodo News große Stories widmeten.

Paralympics: Familie Aigner sorgt für goldene Momente

Die Geschwister Johannes, Veronika, Barbara und Elisabeth räumen bei den Paralympics in Peking groß ab. In neun Disziplinen fuhren sie Rennen, neunmal gab es auch Medaillen.

Eine herausragende Leistung bot auch Carina Edlinger, die mit Guide Lorenz Lampl zweimal auf das Podest fuhr. Zwar musste die 23-Jährige über 15-km-Langlauf wegen körperlicher Probleme aufgeben und im Biathlon passen, im Skatingsprint holte die Salzburgerin dann aber Gold und in der Mitteldistanz Bronze. Komplettiert wurde die Medaillensammlung in Peking von Routinier Markus Salcher, der sowohl in der Abfahrt als auch im Super-G die Silbermedaille holte und sich sein insgesamt schon sechstes Paralympics-Edelmetall umhängen durfte.

Perfekte Mischung aus Jugend und Routine

Beeindruckt war die ÖPC-Spitze vor allem vom Teamspirit. „Wir hatten diesmal eine gute Mischung im Team: Junge, gestandene und routinierte Athletinnen und Athleten“, meinte Rauch-Kallat. „Elina Stary war mit ihren 15 Jahren die jüngste Teilnehmerin der Spiele, Bernhard Hammerl mit 44 Jahren unser Ältester. Dazu kommt jemand wie Markus Salcher, für den es bereits die vierten Paralympics waren und der den anderen stets mit Rat und Tat zur Seite steht“, so Rauch-Kallat.

13 Medaillen bei Paralympics

Die Paralympics in Peking sind Geschichte. Das österreichische Team holte insgesamt 13 Medaillen, neun davon kommen aus dem Hause Aigner.

15 Athletinnen und Athleten vertraten Österreich in Peking, Yanqing und Zhangjiakou. Einzig Skifahrer Markus Gfatterhofer konnte die Reise nach China nicht antreten, da er bis zuletzt nicht die geforderten negativen CoV-Tests erbringen konnte. ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber: „Das Wichtigste ist, dass die ganze Delegation von Anfang bis Ende gesund geblieben ist und wir alle gemeinsam die Heimreise antreten können. Für Markus war es sehr schade, wir haben bis zum letztmöglichen Zeitpunkt gehofft, dass er noch anreisen kann.“

Weichen für Zukunft werden gestellt

Huber sprach von den herausforderndsten Spielen der jüngeren Geschichte. „Im Vorfeld gab es viele Zweifel, aber dank des großartigen Einsatzes aller Beteiligten haben wir die Spiele zu einer Erfolgsstory gemacht. Alle haben die Rahmenbedingungen angenommen, die Stimmung hochgehalten und das Beste daraus gemacht. Alle Beteiligten hätten sich eine Goldmedaille verdient.“

Ausruhen will sich die ÖPC-Spitze trotz der Erfolgsbilanz in Peking nicht. „Wir sind bereits ein weites Stück des Weges gegangen, aber noch nicht am Ziel angekommen. Es gibt in allen Bereichen Potenzial, das wir ausschöpfen wollen und werden. Alle sind in den Feedbackprozess eingebunden, die Meinung der Athletinnen und Athleten ist uns stets ein besonders großes Anliegen. Gemeinsam können und wollen wir noch besser werden“, sagten Rauch-Kallat und Huber unisono.

Österreichs Medaillengewinner in Peking

Gold:
Johannes Aigner (M. Fleischmann) Ski alpin Abfahrt
Johannes Aigner (M. Fleischmann) Ski alpin RTL
Veronika Aigner (Elisabeth Aigner) Ski alpin RTL
Veronika Aigner (Elisabeth Aigner) Ski alpin Slalom
Carina Edlinger (Lorenz Lampl) Langlauf Sprint
Silber:
Barbara Aigner (Klara Sykora) Ski alpin Slalom
Johannes Aigner (M. Fleischmann) Ski alpin Slalom
Johannes Aigner (M. Fleischmann) Ski alpin Super-Kombi
Markus Salcher Ski alpin Abfahrt
Markus Salcher Ski alpin Super-G
Bronze:
Johannes Aigner (M. Fleischmann) Ski alpin Super-G
Barbara Aigner (Klara Sykora) Ski alpin RTL
Carina Edlinger (Lorenz Lampl) Langlauf 10 km

Medaillenspiegel Paralympics 2022

Gold Silber Bronze Gesamt
1. China 18 20 23 61
2. Ukraine 11 10 8 29
3. Kanada 8 6 11 25
4. Frankreich 7 3 2 12
5. USA 6 11 3 20
6. Österreich 5 5 3 13
7. Deutschland 4 8 7 19
8. Norwegen 4 2 1 7
9. Japan 4 1 2 7
10. Slowakei 3 0 3 6
11. Italien 2 3 2 7
12. Schweden 2 2 3 7
13. Finnland 2 2 0 4
14. Großbritannien 1 1 4 6
15. Neuseeland 1 1 2 4
16. Niederlande 0 3 1 4
17. Australien 0 0 1 1
. Kasachstan 0 0 1 1
. Schweiz 0 0 1 1
Endstand nach 78 Entscheidungen