Mikaela Shiffrin
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Ski alpin

Shiffrin legt Fokus in Abfahrt auf Großes

Nach den Weltcup-Abfahrten in Lake Louise hat Mikaela Shiffrin in diesem Winter nur noch jene bei den Olympischen Spielen bestritten – ebenso enttäuschend. Mit der dritten und ersten Trainingszeit vor dem finalen Saisonrennen am Mittwoch in Courchevel hat die US-Amerikanerin gezeigt, dass sie im Kampf um die große Kugel lieber früher als später die Entscheidung herbeiführen will.

Für die Österreicherinnen geht es beim Weltcup-Finale in der Abfahrt am Mittwoch (11.30 Uhr, live in ORF 1 und im Livestream) darum, sich nach den enttäuschenden Trainingsergebnissen noch zu steigern. Im Kampf um die kleine Abfahrtskugel hat Corinne Suter (SUI) nur mehr geringe Chancen, Sofia Goggia (ITA) von der Spitze zu verdrängen.

Die dreifache Gesamtweltcup-Siegerin Shiffrin hat 56 Zähler Vorsprung im Gesamtweltcup auf Titelverteidigerin Vlhova, die auf der „Eclipse-Strecke“ noch nicht so gut zurechtkam wie ihre große Kontrahentin. Um den Abfahrtssieg am Mittwoch bei frühlingshaften Temperaturen wird sich Shiffrin freilich dann eher mit der vierfachen Saisonsiegerin Goggia messen, die ihre dritte Abfahrtskugel anpeilt, sowie mit der 75 Zähler dahinter liegenden Schweizer Olympiasiegerin Suter.

Siebenhofer kämpft um Platz drei

Aus österreichischer Sicht geht es noch um Platz drei in der Disziplinwertung, die Ramona Siebenhofer gegenüber beispielsweise der Tschechin Ester Ledecka (acht Zähler zurück) oder ihrer Landsfrau Mirjam Puchner (15) erfolgreich verteidigen möchte. „Es ist das Ziel, diesen Platz zu halten.“ Dazu bedarf es aber noch einer Steigerung, denn zuletzt kämpfte die Steirerin etwas mit der Form.

Ramona Siebenhofer
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Siebenhofer liegt im Abfahrtsweltcup als derzeit beste Österreicherin auf Platz drei

„Es geht nicht mehr so leicht von der Hand, es haben sich mehr Fehler eingeschlichen, das Energielevel ist nicht mehr das, was es einmal war, aber da geht es allen gleich“, sagte Siebenhofer zur APA. Die rund fünf Rennminuten in dieser Finalwoche werde sie aber auch noch schaffen.

Die Speed-Strecke ist nicht jene, die die Frauen auch bei der WM in einem Jahr bezwingen werden. Sind heuer beim Finale alle Speed-Rennen in Courchevel und alle Technikrennen in Meribel, so werden 2023 die Männer alle ihre Rennen in Courchevel und die Frauen alle in Meribel fahren. „Schade, dass wir die WM-Strecke nicht heuer schon testen konnten. Aber mir gefällt diese hier auch. Sie ist lässig, hat viele interessante Streckenteile, große Sprünge, Wellen und interessante Kurven“, sagte Siebenhofer.

Puchner „mobilisiert alle Kräfte“

Puchner, die ihre beiden bisherigen Weltcup-Siege in der Abfahrt 2016 und 2019 jeweils in der Finalwoche geholt hatte, kämpfte im Training. „Das ist grad ein bisserl deprimierend und schwierig, was ich auf morgen hin alles zum Bessermachen habe. Aber wenn ich die Videos sehe, wird schon deutlich sein, was Sache ist. Ich werde gut analysieren, mich gut vorbereiten und noch einmal alle Kräfte mobilisieren, attackieren und ans Limit gehen.“

Die Strecke gefällt der Olympiasilbermedaillengewinnerin im Super-G. Es gelte, sich auf die weichen Pistenverhältnisse einzustellen.

„Coole Abfahrt“ für Scheyer

Auf ihr viertes Top-Ten-Ergebnis in diesem Winter in der Abfahrt hofft Christine Scheyer, sie ist hinter der verletzungsbedingt fehlenden Cornelia Hütter als 16. viertbeste Österreicherin der Disziplinwertung. „Ich finde, das ist eine coole Abfahrt, schade, dass es nicht die WM-Generalprobe ist. Sie haben gesagt, sie sei so brutal, weil es eine Herren-Abfahrt ist, aber ich finde es echt geil“, meinte die Vorarlbergerin.

„Ich war in diesem Winter teilweise voll schnell unterwegs, Richtung Podium und war dann verkrampft und habe Fehler gemacht. Ich will eine gute Fahrt zum Abschluss machen und noch einmal zeigen, was ich kann.“