Auch Trainer Andreas Wieland hoffte auf eine ähnlich enthemmte Offensive wie gegen die Tiroler. „Die Devise ist klar, die Ausgangslage ist klar. Es gibt kein großes Taktieren, wir müssen die Attribute wie am Wochenende zeigen und auch wieder den Hunger nach Toren“, stellte der 38-Jährige fest. Auch wenn Wieland der Qualitätsunterschied zwischen Slavia und der WSG wohl nur allzu klar bewusst ist, gefiel ihm die jüngste Vorstellung seiner Truppe: „Es war ein gravierender Unterschied in der Körpersprache zwischen den beiden Spielen.“
„Der Sieg gegen Tirol hat uns natürlich Selbstvertrauen gegeben. Es wird darauf ankommen, die Fans abzuholen“, erklärte Wieland, der auch auf die Unterstützung durch den Heimanhang hofft.
LASK hofft auf kleines Wunder
Nach dem 1:4 brauchen die Linzer im „Europacup-Exil“ in St. Pölten am Donnerstag im Achtelfinal-Rückspiel gegen Slavia Prag zumindest drei Tore, um den Aufstieg noch zu schaffen.
Mehr Intensität vorne wie hinten
Die Fans haben es im Vergleich zu den bisherigen Europacup-Heimspielen in Klagenfurt diesmal viel leichter. „Es liegt an uns, den Funken überspringen zu lassen“, sagte Wieland, der personell immerhin wieder – mit Ausnahme des noch nicht matchfitten Petar Filipovic – auf den gesamten Kader zurückgreifen kann. Offensivmann Sascha Horvath, der in Prag krankheitsbedingt gefehlt hatte, ist ebenfalls wieder mit an Bord.
Tunlichst verhindern will man diesmal, dass der schnelle Nigerianer Yira Sor erneut Katz und Maus mit der LASK-Defensive spielt. „Unsere Gegenwehr muss höher sein als beim Hinspiel. Wir müssen verhindern, dass der Gegner hinter die letzte Kette kommt. Dafür brauchen wir mehr Intensität“, stellte Wieland fest.
LASK – Slavia Prag
St. Pölten, NV Arena, 21.00 Uhr, SR Visser/BEL
LASK: Schlager – Potzmann, Letard, Wiesinger, Renner – Holland, Michorl – Flecker, Horvath, Goiginger – Balic
Slavia: Mandous – Bah, Ousou, Holes, Plavsic – Traore, Talowijerow – Schranz, Lingr, Olayinka – Sor
Balic sah es ähnlich. „Im Hinspiel, das weiß jeder bei uns, haben wir nicht unser bestes Spiel gemacht. Vor allem die Gegentore waren einfach zu billig“, meinte der 26-Jährige, der die NV-Arena aus seinen St. Pöltener Jahren bestens kennt.
„Mit schnellem Tor ist Wunder möglich“
„Mit einem schnellen Tor ist das Wunder möglich“, fügte Balic hinzu. Auch Wieland hofft ganz im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen, wo man schon in der dritten Minute das 0:1 kassierte, auf einen idealen Start.
„Wir müssen früh Druck erzeugen, gerade auf die Spieleröffnung des Gegners, damit er nicht zu kontrollierten Bällen kommt. Und es gilt, Räume frei zu ziehen und vor die Kette zu kommen. Wichtig wird sein, dass wir den Durchbruch über die Flügel schaffen“, betonte Balic.
Slavia verlor die Generalprobe für das Rückspiel mit 0:1 gegen Slovan Liberec, für den tschechischen Meister war es die erste Niederlage nach sieben Siegen in Folge.