Radfahrer bei dem Rennen Milan-San
Reuters/Alessandro Garofalo
Radsport

Mailand – San Remo: Erster Klassiker wartet

Die scheinbar unaufhaltsamen Slowenen Tadej Pogacar und Primoz Roglic wollen den Sprintern beim Klassiker Mailand – San Remo die Show stehlen. Der Tour-de-France-Sieger und sein Landsmann haben es auf den weitgehend flachen 300 km der „Primavera“ auf die abschließenden Anstiege Cipressa und Poggio abgesehen.

Hier will man die endschnellen Männer abschütteln, die meistens gut und zahlreich über die nicht allzu steilen Hügel kommen, um dann unter sich um den Sieg zu sprinten. Die beiden jüngsten Auflagen des ersten großen Frühjahrsklassikers gingen an die sprintstarken Belgier Jasper Stuyven und Wout van Aert.

Bei der 113. Austragung könnte mit Pogacar oder van Aerts Teamkollegen Roglic erstmals ein Slowene zuschlagen. Denn beide haben heuer mit mehreren Erfolgen schon eine eindrucksvolle Frühform gezeigt und werden unterstützt von ihren starken Mannschaften wohl nur schwer zu halten sein. Schließlich sorgten auch ihre Helfer in den Teams UAE und Jumbo ebenfalls für Furore. Das veranlasste beispielsweise Roglic nach seinem Triumph bei Paris – Nizza über seinen Edeladjutanten van Aert als „halb Mensch, halb Motor“ zu sprechen.

Großer Favoritenkreis

Aufgrund der einfachen Topografie ist der Favoritenkreis am Samstag aber besonders groß. Jeder Rennfahrertyp vom Sprinter über Allrounder bis zum Bergfahrer darf sich etwas ausrechnen. „Es ist vielleicht das leichteste der großen Rennen, aber am schwierigsten zu gewinnen“, beschreibt Marco Haller die etwas paradoxe Ausgangslage.

Der Klassikerspezialist hofft nach überstandener CoV-Infektion im Februar und zuletzt ansteigender Form auf ein Spitzenergebnis. Für den 30-jährigen Kärntner ist es die sechste Teilnahme am längsten Bewerb der Saison, aber die erste für den Bora-Rennstall, der mit Sam Bennett seinen besten Sprinter erkrankt vorgeben muss und deshalb wohl verstärkt auf Haller setzen wird.

Auch andere Mannschaften haben in der aktuellen CoV-Welle Ausfälle zu beklagen. So fehlen mit Titelverteidiger Stuyven, dem 2019 erfolgreichen Weltmeister Julian Alaphilippe und Roubaix-Champion Sonny Colbrelli drei Siegkandidaten erkrankt. In den vergangenen Wochen hatte es reihenweise Aufgaben und Absagen aufgrund von Erkältungssymptomen gegeben.