Die Spitzengeschwindigkeit von Doppelsieger Ferrari konnten Verstappen und sein Teamkollege Sergio Perez von Beginn an nicht wirklich mitgehen, dann fielen sie auf den Rängen zwei und vier liegend auch noch auf den letzten Kilometern aus. „Es war ein brutales Rennen für uns“, räumte Horner danach ein. Es sei der „schlimmste Alptraum“ gewesen. Dazu kam, dass beim Schwesternteam Alpha Tauri Pierre Gasly sein brennendes Auto fluchtartig verlassen musste. Damit sah von den vier Piloten nur Gasly-Teamkollege Yuki Tsunoda als Achter das Ziel.
Liegengelassene Punkte lassen sich wettmachen, dafür braucht man aber ein zuverlässiges Auto. Verstappen klagte während des Rennens allerdings über Brems-, Lenk- und schließlich Benzinprobleme. „Es war fast unmöglich zu lenken. Je schneller ich war, desto mehr habe ich auch so etwas wie eine Verzögerung gespürt“, sagte der Weltmeister. „Wir wissen, dass wir ein gutes Auto haben“, beteuerte Horner trotz der Probleme. „Wir müssen einfach die Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff bekommen.“

Ratlosigkeit bei Red Bull
Den Autos von Verstappen und Perez ging die Kraft aus, nachdem kein Benzin mehr vom Tank zum Motor gepumpt wurde. In der Red-Bull-Garage herrschte Ratlosigkeit. „Wir verstehen nicht ganz, wie das passieren konnte“, räumte Verstappen ein. „Wir haben eine Menge zu analysieren. Und natürlich kann man sagen, dass Probleme vorkommen können, auf diesem Niveau sollten sie das aber nicht.“

„Der Defekt bei Verstappen und Perez scheint derselbe zu sein. Gasly weiß ich noch nicht, aber es ist sicher was anderes“, erklärte Konsulent Helmut Marko im ORF-Interview. Warum davon in der Testphase nie etwas zu sehen war, sondern erst im Auftaktrennen, frage er sich auch. „Wir stecken die Köpfe zusammen. Wir haben keine schlüssige Erklärung.“
Noch ist nicht alles verloren
Die neuen Aerodynamikregeln haben immerhin dafür gesorgt, dass etwa Bahrain-Sieger Charles Leclerc und Verstappen in den kommenden Rennen wieder nah aneinander dranbleiben und sich über viele Runden bekämpfen könnten. In der Vergangenheit verhinderten das Luftverwirbelungen am Heck des Vordermannes, die Reifen verloren schnell an Substanz.
Die nächsten Zweikämpfe kommen also bestimmt – vermutlich schon kommendes Wochenende beim GP von Saudi-Arabien in Dschidda. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wollte die „Bullen“ jedenfalls trotz des Doppelausfalls nicht abschreiben. „Wir sollten nicht vergessen, dass einer davon der Weltmeister war. Sie sind immer noch die Favoriten“, sagte er.