Die Wiener müssen vor allem aufgrund positiver Coronavirus-Tests gegen Salzburg auf elf Spieler sowie Cheftrainer Dave Barr und Assistenzcoach Christian Dolezal verzichten. Schwer wiegt vor allem der zusätzliche Ausfall von Torhüter Bernhard Starkbaum.
Beim Kraftakt im Viertelfinale gegen den KAC war Starkbaum ein sicherer Rückhalt. Da auch Zweiertorhüter David Kickert wegen einer Coronavirus-Infektion passen muss, steht nun einer der zwei jungen Eigenbautorhüter Lorenz Widhalm (18 Jahre) und Matthias Lichtenecker (20) vor dem Profidebüt.
Vienna Capitals im ICE-Halbfinale
Trotz zahlreicher Ausfälle stehen die Vienna Capitals im Halbfinale der ICE Hockey League. Im entscheidenden siebenten Spiel in der Serie gegen den KAC gewinnen die Wiener mit 3:2. Als Nächstes treffen sie auf Salzburg.
Neben Starkbaum und Kickert fehlen aufgrund positiver Coronavirus-Tests die Verteidiger Dominic Hackl, Philippe Lakos und Lukas Piff sowie die Stürmer Nicolai Meyer und Brody Sutter. Zudem haben sich die Stürmer Matt Neal und Joel Lowry im Viertelfinale schwer verletzt, Verteidiger Charlie Dodero ist gesperrt.
Umstände sprechen für Salzburg
Neben der gesundheitlichen Situation bei den Caps und der längeren Erholungspause sprechen auch die Bilanzen (3:1 in den Saisonduellen und 6:2 in den Play-off-Begegnungen) für Salzburg. „Wir haben die Trainingstage sehr gut genutzt“, meinte RB-Salzburg-Kapitän Thomas Raffl, der die Umstände ausblendet.
„Wir wissen genau, was die Wiener können und sind durch unseren Trainerstab bestmöglich vorbereitet, auch wenn im Play-off jeder Spieler nochmal 20 Prozent extra aufs Eis bringt. Wir können es jedenfalls kaum erwarten, dass es endlich losgeht“, sagte der 35-Jährige.
Salzburg gegen die Caps ist ein Duell der Halbfinal-Stammgäste: Salzburg steht zum neunten Mal hintereinander in der Vorschlussrunde, die Capitals zum fünften Mal in Serie. Ganz anders sieht es in der anderen Begegnung aus. Fehervar hat sich erstmals für die Runde der besten Vier qualifiziert.
VSV hofft auf Heimvorteil
Der VSV steht erstmals seit 2016 wieder im Halbfinale. Die Villacher gewannen am Dienstag das Entscheidungsspiel gegen Olimpija Ljubljana souverän und peilen nun die erste Endspielteilnahme seit 15 Jahren an. „Ich bin wirklich stolz auf das Team. Ein Spiel sieben zu gewinnen ist schon etwas ganz Besonderes“, meinte VSV-Trainer Rob Daum, für dessen Team es gegen die ausgeruhten Ungarn weitergeht.
„Sie haben viel Tiefe im Kader, sind groß und stark. Sie sind ein absolutes Topteam, haben auch gegen Pustertal mit vier Siegen en suite bewiesen, dass sie zu den Titelfavoriten gehören“, meinte Daum. Dank Rang zwei im Grunddurchgang, der auch das Champions-Hockey-League-Debüt bedeutet, haben die „Adler“ zur Freude des Trainers zunächst Heimvorteil: „Wichtig ist, dass wir das erste Match zu Hause spielen und nach der harten Serie nicht auch gleich eine weite Auswärtsfahrt haben.“
Während der VSV also noch im Rennen ist, hat der Lokalrivale KAC erstmals seit 2018 eine Play-off-Serie verloren und hält bei einer bitteren Bilanz in „Spiel sieben“. Seit dem Finalsieg gegen Salzburg 2009 verlor der Rekordmeister alle vier Entscheidungsspiele. „Letztlich war Wien aber vielleicht hungriger, in jedem Fall aber unbekümmerter“, erklärte Trainer Petri Matikainen, nachdem sein Team die Chance auf den Titelhattrick verspielt hatte.