WM-Spitzenreiter Charles Leclerc ist im ersten Training der Formel 1 vor dem Grand Prix von Saudi-Arabien die Bestzeit gefahren. Der Monegasse war am Freitag im Ferrari auf dem Stadtkurs von Dschidda 0,116 Sekunden schneller als Titelverteidiger Max Verstappen im Red Bull. Dritter wurde der Finne Valtteri Bottas im Alfa Romeo vor Carlos Sainz im zweiten Ferrari.

Weltmeister Verstappen und Red Bull hatten in der Vorwoche ein Debakel erlebt, als beide Autos kurz vor Schluss auf Podestkurs ausfielen. „Wir müssen besser werden. Wenn wir um den Titel kämpfen wollen, können wir uns nicht viele solcher Rennen wie in Bahrain leisten“, sagte Verstappen vor dem zweiten Saisonlauf am Sonntag (19.00 Uhr). Sein Rennstall versicherte, das technische Problem mit der Benzinpumpe sei gefunden und ausgeräumt.
Erneut deutlichen Rückstand hatten auf den ersten Übungsrunden die Mercedes-Piloten. Rekordweltmeister Lewis Hamilton wurde Neunter, sein britischer Landsmann George Russell kam als 15. zurück in die Garage.
Raketen-Attacke nahe der Rennstrecke
Kurz nach der ersten Trainingssession lösten eine Explosion und eine riesige Rauchwolke in der Nähe der Rennstrecke von Dschidda im Fahrerlager neue Sorgen aus. Jemenitische Huthi-Rebellen nahmen nach eigenen Angaben bei einer weiteren Raketenattacke erneut eine Anlage des Ölkonzerns Aramco ins Visier. „Wir warten auf weitere Informationen der Behörden, was passiert ist“, teilte die Formel 1 zu den bedrohlichen Szenen mit.
Erst am vergangenen Sonntag hatten Huthi-Rebellen Angriffe gegen Saudi-Arabien mit einer Rakete und Drohnen gestartet. Dabei war auch eine Anlage von Aramco in Dschidda getroffen worden, an einem Öltank brach Feuer aus. An diese Geschehnisse erinnerten die Szenen am Freitag. „Dieser Vorfall hat keine Auswirkungen auf das Rennwochenende“, hatten die Veranstalter damals mitgeteilt. Die Sicherheit aller Beteiligten an dem Grand Prix sei gewährleistet, hieß es.
Saudi-Arabien kämpft im Jemen gegen die Huthi-Rebellen. Der Krieg hat eine der größten aktuellen humanitären Katastrophen ausgelöst. Aramco ist Hauptsponsor der Formel 1 und auch wichtiger Geldgeber des britischen Rennstalls Aston Martin.