Rekordweltmeister Lewis Hamilton (Mercedes/+ 0,439 Sek.) kam im zweiten Training auf den fünften Platz. Gleich elf Autos lagen nach Abschluss der zweiten Einheit innerhalb von einer Sekunde. Doch die Sessions rückten angesichts des Anschlags in den Hintergrund.
Jemenitische Huthi-Rebellen nahmen zum Ende des ersten Trainings ersten Informationen zufolge mit einer Drohne erneut eine Fabriksanlage des Mineralölkonzerns Aramco ins Visier. Die Rauchschwaden waren von der Strecke aus zu sehen. Auf sozialen Netzwerken kursierten Videos von weiteren Explosionen in Dschidda. Mit 15 Minuten Verspätung rollten im zweiten Training die ersten Autos wieder auf den Kurs am Roten Meer.
Explosion nahe der Rennstrecke
Eine Explosion nach einem Anschlag in der Nähe der Rennstrecke in Dschidda in Saudi-Arabien hat am Freitag für große Aufregung im Formel-1-Zirkus gesorgt. Trotz der ungeklärten Sicherheitslage fand das zweite Training für den Grand Prix statt.
Die Formel 1 hält an der Austragung fest. Die saudischen Behörden hätten versichert, dass der Grand Prix wie geplant stattfinden könne, teilte die Rennserie am Freitagabend mit. „Wir werden in engem Kontakt mit den Behörden und allen Teams bleiben und die Situation eng beobachten“, hieß es in einer Stellungnahme.
Teams für Durchführung des Grand Prix
Auch die Teams einigten sich in einem Sondermeeting auf die Durchführung des Grand Prix. „Das ist vermutlich der sicherste Ort, an dem man momentan in Saudi-Arabien sein kann. Darum werden wir fahren“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Der Wiener betonte, dass zwischen den Teamchefs Einigkeit über die Entscheidung geherrscht habe. „Es war ein gutes Meeting. Die Fahrer sprechen jetzt im Fahrermeeting, und uns Teamchefs wurde versichert, dass wir hier geschützt sind.“
„Uns wurde von der Regierung die Versicherung gegeben, dass es hier sicher ist zu fahren“, sagte Haas-Teamchef Günther Steiner nach einem Meeting der Teammanager und Fahrer mit dem Automobilweltverband (FIA) und dem lokalen Veranstalter. Er fühle sich aktuell sicher, so Steiner. „Wenn ich mich nicht sicher fühlen würde, wäre ich auch nicht hier.“
Drohne angeblich vom Jemen abgeschickt
„Eine Drohne, die angeblich vom Jemen abgeschickt wurde, ist durch das Sicherheitssystem durchgedrungen“, berichtete Red Bulls Konsulent Helmut Marko. Später solle es „von offizieller Seite eine Erklärung geben, wie die Sicherheit gewährleistet werden kann“, sagte Marko. „Wir sind völlig unerwartet in diese Situation gekommen. Ich glaube, dass von diesen Terroristen bewusst der Grand Prix ausgesucht wurde, weil sie dadurch die größte Publicity kriegen“, sagte Marko.
Erst am vergangenen Sonntag hatten Huthi-Rebellen Angriffe gegen Saudi-Arabien mit einer Rakete und Drohnen gestartet. Dabei war auch eine Anlage von Aramco in Dschidda getroffen worden, an einem Öltank brach Feuer aus. An diese Geschehnisse erinnerten die Szenen am Freitag. „Dieser Vorfall hat keine Auswirkungen auf das Rennwochenende“, hatten die Veranstalter damals mitgeteilt. Die Sicherheit aller Beteiligten an dem Grand Prix sei gewährleistet, hieß es.
Saudi-Arabien kämpft im Jemen gegen die Huthi-Rebellen. Der Krieg hat eine der größten aktuellen humanitären Katastrophen ausgelöst. Aramco ist Hauptsponsor der Formel 1 und auch wichtiger Geldgeber des britischen Rennstalls Aston Martin.