Skifliegen

Kraft führt ÖSV-Adler auf Platz drei

Österreich hat am Samstag im Team-Bewerb auf der Skiflugschanze in Planica Rang drei belegt. Das Quartett Michael Hayböck, Daniel Tschofenig, Manuel Fettner und Stefan Kraft musste sich nur Slowenien und Norwegen geschlagen geben. Kraft war in beiden Durchgängen der beste Österreicher.

Die Gastgeber, die am Freitag im ersten von zwei Einzel-Bewerben einen historischen Vierfachsieg gefeiert hatten, lagen am Ende 24,2 Punkte vor den Norwegern und 56,9 vor Österreich. Im Nationencup führt das ÖSV-Team vor dem Saisonfinale der Top 30 am Sonntag mit 5.694 Punkten vor Slowenien (5.500), Deutschland (5.339) und Norwegen (5.222).

Neben dem Nationencup wird am Sonntag (10.00 Uhr, live in ORF1) auch die Weltcup-Gesamtwertung vergeben, da hat der Japaner Ryoyu Kobayashi 89 Punkte Vorsprung auf den Deutschen Karl Geiger. Es geht aber auch noch um die kleine Kristallkugen im Skiflug-Weltcup, Kraft liegt als Dritter 30 Punkte hinter Leader Ziga Jelar und zehn hinter Timi Zajc (beide SLO).

Stefan Kraft (AUT) jubelt mit seinen Mitstreitern
Reuters/Borut Zivulovic
Die Österreicher durften sich über eine starke Mannschaftsleistung freuen

Der dritte Rang war am Samstag übrigens eine ÖSV-Premiere bei den Team-Bewerben dieses Winters. Drei Siegen im Weltcup (Wisla, Bischofshofen und Lahti) und dem Triumph bei den Olympischen Spielen standen vierte Plätze bei der WM in Vikersund und dem Weltcup in Zakopane gegenüber.

„Es ist echt schön“

„Ich bin megahappy, dass wir auf dem Stockerl sind“, sagte Kraft nach seinen Flügen auf 237,5 und 241,0 m im ORF-Interview. „Man muss Slowenien gratulieren. So ein Wetter, so ein Publikum und weite Flüge. Es ist echt schön wieder, vor so einer Kulisse. Wir müssen auch morgen voll liefern, aber es wird sehr schwierig gegen die Slowenen. Ich hoffe, dass ihnen nicht wieder ein Vierfachsieg gelingt.“

Nicht ganz glücklich war Fettner. „Ich bin zufrieden mit dem dritten Platz. Mehr war nicht drinnen. Nicht nur Slowenien war extrem stark, sondern auch die Norweger. Definitiv haben wir uns mehr erwartet, aber ich bin mit den Sprüngen zufrieden. Mehr war nicht möglich. Die Springen sind hier auf hohem Niveau.“ Fettner kann aber auf eine tolle Saison zurückblicken. Mit 36 Jahren mausert sich der als „Nichtflieger“ verschriene Tiroler auch auf den größten Schanzen zum Leistungsträger, wie seine 222,0 und 224,5 m bewiesen.

Spannung vor dem Schlusstag

Dass es am Sonntag im Kampf um den Nationencup noch spannend wird, weiß auch Kraft. „Wir müssen unsere Sprünge machen, die Slowenen können wir nicht bremsen. Die können sich, wenn, dann nur selbst schlagen. Es wird sehr schwierig für uns, aber ich habe mir heute ein gutes Gefühl geholt.“ Zudem sei es auch Fettner gut ergangen, und am Sonntag sind auch wieder Daniel Huber und Jan Hörl mit von der Partie. „Vielleicht können Kobayashi oder Marius Lindvik die Slowenen auch ein bisserl ärgern“, sagte der Salzburger.

Schon vor den letzten Sprüngen zog Kraft ein positives Saisonresümee: „Wir kämpfen am letzten Tag um zwei Kugeln, eine Megasaison. Wir können schon sehr stolz sein. Morgen werde ich den Tag nochmals genießen, vielleicht geht sich die Hillsize noch einmal aus.“ Damit bezog er sich auf seinen Flug auf 241 m im zweiten Durchgang, der nur 12,5 m kürzer als sein immer noch gültiger Weltrekord war. „Jetzt habe ich meinen Flug über die Hillsize. Ich habe drei Wochenenden darauf gewartet.“

Skiflug-Teambewerb in Planica

Endstand:
1. Slowenien 1.601,1
Ziga Jelar 224,5 / 227,0
Peter Prevc 226,0 / 236,0
Timi Zajc 240,5 / 241,0
Anze Lanisek 222,5 / 237,5
2. Norwegen 1.576,9
Marius Lindvik 240,0 / 241,5
Bendik Jakobsen Heggli 214,0 / 208,0
Johann Andre Forfang 226,0 / 231,5
Halvor Egner Granerud 244,0 / 242,0
3. Österreich 1.544,2
Michael Hayböck 216,0 / 231,5
Daniel Tschofenig 211,0 / 220,5
Manuel Fettner 222,0 / 224,5
Stefan Kraft 237,5 / 241,0
4. Polen 1.522,2
Piotr Zyla 217,0 / 232,5
Dawid Kubacki 218,5 / 218,5
Jakub Wolny 233,5 / 221,5
Kamil Stoch 227,0 / 229,0
5. Deutschland 1.425,8
Markus Eisenbichler 196,0 / 218,5
Constantin Schmid 186,0 / 199,5
Andreas Wellinger 220,5 / 228,0
Karl Geiger 229,0 / 231,0
6. Japan 1.355,3
Yukiya Sato 213,5 / 237,5
Keiichi Sato 182,5 / 196,0
Ryoyu Kobayashi 234,0 / 228,0
Daiki Ito 192,5 / 197,5
7. Finnland 1.259,5
Antti Aalto 178,5 / 214,5
Eetu Nousiainen 213,0 / 220,0
Kalle Heikkinen 170,0 / 158,0
Niko Kytösaho 213,0 / 223,0
8. Schweiz 1.198,1
Gregor Deschwanden 193,0 / 214,0
Killian Peier 178,0 / 167,5
Andreas Schuler 190,0 / 181,0
Simon Ammann 217,5 / 217,0