Dominic Thiem
GEPA/Patrick Steiner
Tennis

Marbella wird Thiems erster Prüfstein

Nach mehr als neun Monaten Zwangspause unternimmt Dominic Thiem diese Woche beim ATP-Challenger in Marbella seinen nächsten Comebackversuch. Nach diversen kurzfristigen Absagen in der Vergangenheit soll es nun wirklich ernst werden, erster Gegner des 28-jährigen Niederösterreichers ist am Dienstag (nicht vor 16.45 Uhr, live in ORF Sport +) der Argentinier Pedro Cachin.

Thiem hatte sich am 22. Juni des Vorjahres beim Rasenturnier auf Mallorca – also ebenfalls in Spanien – eine folgenschwere Handgelenksverletzung zugezogen und seither nicht mehr auf der Tour gespielt. Die aktuelle Nummer 228 soll nun der ideale Gegner zum Wiedereinstieg werden. Thiem hat nach Marbella das ATP-250-Turnier in Marrakesch (ab 4. April) eingeplant und auch für Monte-Carlo (ab 10. April) und Belgrad (18. April) genannt.

Sollte der US-Open-Sieger von 2020 die erste, vor allem mental wohl nicht so leichte Hürde nehmen, trifft er in Marbella entweder auf den spanischen Qualifikanten Javier Barranco Cosano oder den Franzosen Manuel Guinard. Nummer zwei hinter Thiem bei dem mit 134.920 Euro dotierten Sandplatz-Challenger, der bei einem Titelgewinn immerhin 125 ATP-Zähler bringt, ist der Slowake Alex Molcan.

Thiem vor Comeback

Nach knapp neunmonatiger Verletzungspause gibt Dominic Thiem am Dienstag sein Comeback. Beim Challenger-Turnier in Marbella will der Niederösterreicher die ersten Schritte auf seinem Weg zurück an die Weltspitze machen.

Auch Wawrinka mit von der Partie

Ein weit bekannterer Spieler im Feld ist freilich Stan Wawrinka, der nach über einem Jahr Auszeit mit 37 Jahren sein Comeback gibt. Mit dem Schweden Elias Ymer hat der dreifache Schweizer Major-Sieger kein leichtes Auftaktlos.

Stan Wawrinka (SUI)
APA/AFP/William West
Wawrinka stand noch länger als Thiem nicht mehr auf dem Platz

Das Turnier hat starken Österreich-Bezug, wurde es doch von dem kürzlich überraschend verstorbenen Ronald Leitgeb aus der Taufe gehoben. Sein Sohn Florian, der auch beim Challenger in Tulln im Vorjahr Turnierdirektor war, fungiert nun auch in Spanien, wo die Leitgebs einen Wohnsitz haben, als Turnierboss.

Comeback immer wieder verschoben

Es bleibt zu hoffen, dass sein körperlicher Zustand und das Vertrauen in die eigene Fitness Thiem diesmal nicht mehr zu einem Rückzieher veranlassen. Der vierfache Major-Finalist hatte sich im Sommer im rechten Handgelenk einen Einriss in der Sehnenscheide und der dazugehörigen Gelenkskapsel zugezogen. Danach warf ihn ein zu früher Wiedereinstieg ins Training zurück, was auch zur Trennung von Langzeitphysio Alex Stober führte.

Mitte Dezember wollte Thiem zunächst bei einem Schauturnier in Abu Dhabi, dann beim ATP-Cup und den Australian Open und danach bei den Sandplatzturnieren im Februar in Südamerika auf die Tour zurückkehren. Anfang Februar gab Thiem dann bekannt, dass er frühestens beim Masters-1000-Event in Indian Wells zurückkehrt, doch auch dieses sowie das 1000er diese Woche in Miami fanden und finden ohne ihn statt.

Im ATP-Ranking hat sich der ehemalige Weltranglistendritte zuletzt auf Platz 50 gehalten. Am 25. April fällt ihm der wegen der Coronavirus-Sonderregel immer noch in seinen Punkten stehende Titel von Barcelona 2019 aus der Wertung (250 Zähler), davor hält sich der Schaden in Grenzen. Zudem wird Thiem mit einem „protected ranking“ wiedereinsteigen. Das bringt ihm zwar keine Setzung und erspart ihm schwere Erstrundengegner nicht, aber zumindest braucht er keine Wildcards, sollte er noch weiter an Boden verlieren.