Michael Hayboeck,Stefan Kraft, Manuel Fettner und Daniel Tschofenig (AUT)
GEPA/Matic Klansek
Skispringen

ÖSV blickt positiv auf Saison zurück

Sechs Einzel-Weltcupsiege durch Stefan Kraft (4), Jan Hörl (1), Daniel Huber (1) sowie drei Triumphe bei Team-Bewerben, der Gewinn des Nationencups und olympisches Team-Gold sowie Silber durch Manuel Fettner: Österreichs Saisonbilanz bei den Männern kann sich sehen lassen. Das sieht auch der Sportliche Leiter im ÖSV für Skispringen und Nordische Kombination, Mario Stecher, so. Der Gewinn des Nationencups bedeutet für den Ex-Kombinierer so viel wie Gold in Peking.

„Wenn man sich auf die Herren bezieht, dann muss man schon sehr zufrieden sein. Wir haben viel erreicht im heurigen Jahr, sind Olympiasieger geworden, haben sehr viele einzelne Springer ganz oben auf dem Podest gehabt. Ich glaube, dass man da schon sieht, dass wirklich viel weitergegangen ist“, resümierte Stecher am Sonntag in Planica im ORF-Interview.

Der letztlich knapp gewonnene Nationencup – erstmals nach acht Jahren Pause – sei enorm wichtig, so Stecher. „Für die gesamte Trainerschaft, die übers Jahr hingesehen auf so etwas hinarbeitet. Ich würde das von der Höhe her ähnlich setzen wie einen Olympiasieg. Man sieht über eine gesamte Saison, dass man als Team sehr stark war. Das zusammen mit dem Olympiasieg auf eine Höhe zu stellen, wäre schon gerecht.“

ÖSV-Sportdirektor Stecher zieht Bilanz

Der Sportliche Leiter im ÖSV für Skispringen und Nordische Kombination, Mario Stecher, blickt zufrieden zurück.

Auch im Nachwuchs gehe die Entwicklung „ganz klar“ nach oben. „Wir haben jetzt bei den Junioren viele junge Leute, die das Potenzial für ganz vorne haben. Wir haben einige Team-Springen wirklich auch mit verschiedensten Besetzungen gewonnen.“ Stecher fürchtet sich nicht vor der Qual der Wahl. „Zu viele können es nie sein, das ist ja unser Ziel.“

Handlungsbedarf im Regulativ

Ein anderes Thema sind Gerüchte, wonach immer wieder Lücken im Regulativ gefunden werden, so sollen Athleten diese Saison mit zu breiten Ski angetreten sein. „Solange wir im Skispringen immer noch mit Maßband messen, also mit Messmethoden arbeiten, die schon seit 20, 30 Jahren ausgedient haben sollten, wird es diese Probleme in der genauen Messung geben“, erklärte Stecher. Er forderte die FIS auf, dies „wirklich schleunigst in Angriff“ zu nehmen.

Zwar sei auch Fingerspitzengefühl gefragt, da man die Fortschritte in der Entwicklung nicht bremsen dürfe. „Wenn jemand innerhalb einer neuen Saison neue Sachen daherbringt, dann ist das eine Weiterentwicklung, die es für eine Nation sehr positiv macht.“ Würden andere Teams das verschlafen, schaue das schlecht aus. „Genau solche Sachen sollte man im Regulativ genauer niederschreiben.“

Kramer genießt Krönung schon länger

Während nun auch die Skisprung-Männer die lange Wintersaison als letzte große Sparte beendet haben, liegt der Gesamtweltcup-Sieg von Sara Marita Kramer schon knapp zwei Wochen zurück. Am Ende, so Stecher, hätten bei Kramer, die auch mit einigen Rückschlägen zu kämpfen hatte, die Höhen überwogen.

„Sara hat von Anfang weg enorm gute Sprünge gezeigt. Es hat sich bezahlt gemacht, dass sie so strukturiert an ihrer Form arbeitet – es ist einfach schön, ihr zuzuschauen. Und als Damen-Team sind wir immer noch extrem stark, zusammen mit den Sloweninnen.“

Kontinuität im Trainerteam

In Sachen Zukunft der Trainer geht Stecher davon aus, dass bei den Männern „definitiv mit dem gleichen Team“ weitergearbeitet wird. „Auch im Damen-Springen schaut es sehr gut aus, dass wir diese Richtung weitergehen können.“