Dominic Thiem (AUT)
APA/Andalucia Open/Anytech365
Tennis

Thiem verliert bei Comeback in Marbella

Dominic Thiem hat sich nach neun Monaten Verletzungspause mit einer Niederlage auf der ATP-Bühne zurückgemeldet. Der 28-jährige Niederösterreicher musste sich am Dienstag beim Challenger in Marbella in der ersten Runde Pedro Cachin aus Argentinien in 1:21 Stunden mit 3:6 4:6 geschlagen geben. Thiem war bei seinem Comeback die mangelnde Wettkampfpraxis klar anzumerken, zwischenzeitlich packte er aber auch wieder seine gefürchteten Paradeschläge aus.

„Es hat sehr gut getan, dass ich wieder auf dem Platz stehe. Das Ergebnis war zweitrangig“, meinte Thiem nach dem Match im ORF-Interview. „Es sind natürlich sehr viele Sachen eingerostet und die verloren gegangen sind. Ich habe den ersten Schritt zum Comeback getan und es war eins zu eins so, wie ich es erwartet habe. Ich hatte keine körperlichen Probleme, so gesehen war es perfekt. Es ist natürlich null Fluss drinnen. Die letzten Prozent, die extrem wichtig sind, bekommt man eben nur in Matches.“

Thiem, der sich in den vergangenen Wochen in den USA vergeblich auf ein mögliches Comeback bei den 1000er-Turnieren in Indian Wells und Miami vorbereitet hatte, hatte sich deshalb für seine Rückkehr nach 280 Tage Pause für das mit 134.920 Euro dotierte Challenger-Turnier in Marbella entschieden. „Es war eine sehr, sehr schwere Zeit für mich, und wieder im Wettbewerb anzutreten, ist das, was ich brauche“, so Thiem via Instagram. „Ich glaube, das ist der richtige Weg zu starten.“

Thiem unterliegt bei Comeback Cachin

Dominic Thiem hat sich nach neun Monaten Verletzungspause mit einer Niederlage auf der ATP-Bühne zurückgemeldet. Der 28-jährige Niederösterreicher musste sich am Dienstag beim Challenger in Marbella in der ersten Runde dem Argentinier Pedro Cachin 3:6 4:6 geschlagen geben.

Dass man von ihm noch keine Wunderdinge erwarten kann, zeigte sich gleich zu Beginn. Cachin, aktuell die Nummer 228 im ATP-Ranking, zog sein Spiel durch und lag nach knapp 30 Minuten schnell mit 5:0 voran. Zwar erspielte sich Thiem gleich zu Beginn und bei 0:3 jeweils zwei Breakbälle, der 26-jährige Argentinier wehrte diese aber jeweils ab.

Thiem lässt Klasse aufblitzen

Erst am Ende des ersten Durchgangs fand Thiem, der in der Weltrangliste mittlerweile auf Platz 50 abgerutscht ist, seinen Rhythmus und kämpfte sich noch einmal heran. Es folgte das erste Rebreak zu null, ein Aufschlagspiel zu null, und bei 3:5 hatte Thiem zwei Chancen auf das zweite Break zum 4:5. Thiem konnte sie jedoch nicht nutzen, und Cachin verwertete gleich seinen ersten Satzball nach rund 40 Minuten mit 6:3.

Den Schwung aus dem Finish des ersten Durchgangs vermochte Thiem aber nicht mitzunehmen und musste nach einem frühen Break wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Cachin blieb bei eigenem Aufschlag aber souverän und entschied die Partie nach 81 Minuten für sich. Thiem zeigte zwischendurch Schläge wie in alten Zeiten, zog diese auch voll durch, doch es fehlte ihm an Konstanz.

Zweiter Satz: Thiem läuft frühem Break nach

Im zweiten Satz musste Thiem ein frühes Break hinnehmen und lief in der Folge diesem Rückstand vergeblich nach.

Der ehemaligen Nummer drei der Welt fehlt aber ganz offensichtlich Matchpraxis, und doch gibt es auch Grund zur Zuversicht, denn das Vertrauen in sein Handgelenk ist wieder vorhanden. „Die Vorhand richtet noch zu wenig Schaden an, und mit der Rückhand gewinnt man keine Matches. Es war für mich toll, auch wieder vor Zuschauern zurückzukommen“, sagte Thiem.

„Jetzt heißt es, sich von Tag zu Tag verbessern und wieder Matchpraxis zu bekommen. Es gibt die Fitness, die man sich im Gym antrainiert und es gibt die Platzfitness, die kann man nirgends trainieren“, so der Niederösterreicher. Sein nächster Turniereinsatz soll kommende Woche wieder zurück auf der ATP Tour erfolgen, und zwar beim ATP-250-Turnier in Marrakesch.

Comeback viermal verschoben

Mit dem Auftritt in Marbella ging jedenfalls die zermürbende Zeit des Wartens auf die Rückkehr in den Tenniszirkus vorbei. „Auf den Tennisplatz zu gehen und zu konkurrieren ist das, worauf ich so lange gewartet habe, und wie ihr wisst, hatte ich eine Menge Rückschläge“, richtete Thiem aus. Der Niederösterreicher appellierte aber schon zuvor an die Geduld, bei sich und bei den Fans: „Ich weiß, dass es ein langsamer Prozess sein wird, um wieder an die Spitze zu kommen, aber ich bin bereit, hart zu arbeiten und bescheiden zu beginnen.“

Für Thiem schloss sich in Spanien gewissermaßen ein Kreis. Der vierfache Major-Finalist und Gewinner der US-Open 2020 musste wegen einer Verletzung im rechten Handgelenk seit seinem Antreten beim Rasenturnier auf der spanischen Insel Mallorca am 22. Juni 2021 auf der Tour pausieren. Er hatte sich einen Einriss in der Sehnenscheide und der dazugehörigen Gelenkskapsel zugezogen. Zwischenzeitlich warf ihn ein zu früher Wiedereinstieg ins Training zurück, was auch zur Trennung von Langzeitphysiotherapeut Alex Stober führte.

Mitte Dezember wollte Thiem zunächst bei einem Schauturnier in Abu Dhabi, dann beim ATP-Cup und den Australian Open in Australien und dann bei den Sandplatz-Südamerika-Turnieren im Februar auf die Tour zurückkehren. Anfang Februar gab Thiem bekannt, dass er frühestens beim Masters-1000-Event in Indian Wells, das er vor mittlerweile fast drei Jahren gewonnen hat, zurückkehrt. Anfang März musste der 28-Jährige aber auch seine Comebackpläne in den USA aufgeben.

ATP-Challenger-Turnier in Marbella

Erste Runde:
Pedro Cachin (ARG) Dominic Thiem (AUT/1) 6:3 6:4