Die Salzburger, die schon den Grunddurchgang souverän auf Platz eins beendet hatten, wurden im Play-off ihrer Favoritenrolle bisher vollauf gerecht. Am Mittwoch machten sie mit einem 5:1 in Wien den Aufstieg perfekt. „Die Serie ist genau nach Plan verlaufen. Trotz des 4:0 in der Serie haben wir einen sehr guten Gegner gehabt, aber wir hatten ihn gut im Griff“, freute sich Dominique Heinrich.
Bereits am Freitagabend könnte Salzburg damit als österreichischer Meister feststehen, falls der VSV verliert. Es wäre der neunte Meistertitel der „Roten Bullen“, die das erfolgreichste Team seit Liganeugründung im Jahr 2000 sind. Die Salzburger würden damit mit VEU Feldkirch gleichziehen, nur Rekordmeister KAC (32) und der WEV (14) würden dann noch vor ihnen liegen.
Salzburg stürmt ins Finale
Ohne Niederlage in den Play-offs zieht Red Bull Salzburg als erster Verein ins Finale der ICE Hockey League ein. In Spiel vier der Halbfinal-Serie gegen die Vienna Capitals feierten die Salzburger einen 5:1-Auswärtssieg.
Hungrig auf ersten Titel seit 2016
Das Saisonziel wäre damit aber noch nicht erreicht, Salzburg will erstmals seit 2016 auch die Liga gewinnen. „Wir sind eine richtig hungrige Mannschaft. Es ist ein Zeiterl her, dass wir gewonnen haben, wir wollen den Titel holen“, sagte Heinrich. Ob Fehervar oder der VSV aufsteigen, ist „egal, es kommt auf uns an“, so der Verteidiger, der tönte: „Egal, wer sich in den Weg stellt, wir werden das dieses Jahr machen.“
Derzeit sieht es eher nach Fehervar aus. Die Ungarn erspielten sich gegen die ersatzgeschwächten Villacher drei Matchpucks, um erstmals ins Finale aufsteigen zu können. Am Mittwoch verspielten sie in Szekefehervar zwar eine 3:0-Führung, holten sich aber in der Verlängerung mit 5:4 doch noch den Sieg. Damit kämpft der VSV bei einem 1:3-Rückstand schon gegen das Aus.
VSV verliert bei Fehervar
Die Chancen auf ein rein österreichisches Finale in der Eishockeyliga sind am Mittwoch deutlich gesunken. Denn der VSV verlor Spiel vier bei Fehervar mit 4:5 nach Verlängerung und liegt in der Serie nun mit 1:3 zurück.
Von den sieben Stammspielern, die am Mittwoch fehlten, wird zumindest der zuletzt erkrankte John Hughes wieder einsatzbereit sein. Bei den verletzten Brett Flemming und Jamie Fraser sieht es nicht so gut aus. Dennoch geben sich die Kärntner zuversichtlich. „Wir waren zuletzt wirklich nicht gerade vom Glück verfolgt, hoffen aber, dass dies auch wieder einmal zurückkommt. Die Serie ist aber noch heiß, wir werden zurückschlagen“, sagte Trainer Rob Daum.
Spiel zwei als „Killer“ für Capitals
Für die Vienna Capitals ist die Saison bereits zu Ende gegangen. Die Wiener lieferten den Salzburgern in den ersten Spielen stark ersatzgeschwächt einen tollen Kampf, hatten vor allem in Spiel zwei (2:0-Führung bis in die Schlussminute) auch Pech, mussten sich aber ohne Erfolg aus dem Halbfinale verabschieden.
„Das zweite Duell in der Serie war ein ‚Killer‘ für uns. Die zwei Gegentreffer in den letzten 40 Sekunden des Spiels, der damit verbundene 2:2-Ausgleich und dann die Niederlage in der Overtime haben uns ordentlich getroffen und klarerweise auch etwas Luft aus der Serie genommen. Aber ich bewundere den Charakter meiner Mannschaft“, erklärte Caps-Trainer Dave Barr, der gestand: „Im Endeffekt ist Salzburg verdient aufgestiegen.“
Für „Urgestein“ Philippe Lakos bedeutete die Niederlage das Karriereende. Der 41-jährige Verteidiger hängt nach 19 Saisonen für den Club seiner Heimatstadt Wien die Schuhe an den Nagel.