„Sorge“ wegen Stadionverbots für Frauen im Iran

Der Fußballweltverband (FIFA) zeigt sich besorgt angesichts des Ausschlusses von Zuschauerinnen im Iran und verlangt mehr Informationen vom iranischen Verband. Dieser hatte die Disqualifikation seines Männer-Nationalteams für die WM in Katar befürchtet, nachdem Frauen zuletzt der Zutritt zum WM-Qualispiel gegen den Libanon verweigert worden war. „Die FIFA hat mit Sorge Berichte gehört, dass Frauen beim Match in Maschad nicht erlaubt gewesen waren“, teilte der Weltverband mit.

Die FIFA verwies darauf, dass im Oktober 2019 erstmals seit 40 Jahren wieder Zuschauerinnen bei Fußballspielen im Iran erlaubt gewesen seien. Das sei auch beim WM-Qualifikationsspiel des Iran gegen den Irak im Jänner der Fall gewesen. „Und die FIFA erwartet, dass dies so weitergeht, es kann keinen Weg zurück geben“, hieß es weiter.

Sanktionen gegen Iran möglich

Mögliche Sanktionen ließ die FIFA offen. „Von der FIFA hören wir besorgniserregende Nachrichten“, hatte Mehrdad Seradschi, Vorstandsmitglied des iranischen Verbandes (FFI), am Mittwoch getwittert. Falls es zu einem WM-Ausschluss der Nationalmannschaft kommen sollte, „dann sind diejenigen verantwortlich, die in die bitteren Vorfälle in Maschad involviert waren“.

Das letzte Qualifikationsspiel des bereits für die WM qualifizierten Iran fand nicht wie üblich in der Hauptstadt Teheran, sondern in der religiösen Stadt Maschad im Nordostiran statt. Online waren zwar Karten für weibliche Fans zur Verfügung gestellt worden, doch die Frauen standen mit ihren gültigen Tickets bis zum Spielende vor verschlossenen Toren. Ursprünglich hatten das Sportministerium und der Verband 2.000 Frauen erlaubt, die Partie zu sehen.

Im Iran war Frauen seit über vier Jahrzehnten der Besuch von Fußballspielen untersagt gewesen. Auf Druck der FIFA durfte in den vergangenen zwei Jahren eine limitierte Anzahl von Frauen zumindest zu zwei WM-Qualispielen und zum asiatischen Champions-League-Finale ins Teheraner Asadi-Stadion.