Sebastian Bauer (Admira), Christoph Monschein (Altach) und Stephan Zwierschitz (Admira)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Last-Minute-Tor bringt Altach Remis

FC Flyeralarm Admira hat in der Admiral Bundesliga einen Sieg bei Schlusslicht Cashpoint SCR Altach trotz einer Zweitoreführung verpasst. ÖFB-U21-Teamspieler Felix Strauss traf für die Vorarlberger am Samstag in der 96. Minute zum späten 2:2-Endstand. Die Südstädter verpassten damit den Sprung auf den zweiten Platz in der Qualifikationsgruppe.

Altach fehlen bei sieben ausstehenden Runden weiter zwei Zähler auf den Vorletzten, der nun TSV Egger Glas Hartberg heißt. Ein Eigentor von Mickael Nanizayamo (45.+1) in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte brachte die Admira vor etwas mehr als 3.000 Zuschauern auf Kurs.

Bei immer stärker werdendem Schneefall legte Stefano Surdanovic (48.) nach einem Patzer von Altachs Torhüter Tino Casali nach. Christoph Monschein verkürzte mit einem Foulelfmeter (53.), ehe Strauss in der siebenminütigen Nachspielzeit noch jubelte. Das Spiel musste nach einer Stunde nach Ausschreitungen einiger Altacher Fans kurz unterbrochen werden.

Später Ausgleich für Altach gegen Admira

Die Admira gibt bei Tabellenschlusslicht Altach einen Zweitorevorsprung aus der Hand und muss sich nach einem Tor der Altacher in der 96. Minute mit einem Remis begnügen.

Glückliches 1:0 für die Admira

Die Vorarlberger wähnten sich nach dem letzten Erfolg in Ried mental gestärkt. Die Partie verlief intensiv, aber ohne große Szenen vor den jeweiligen Toren. Beiden Mannschaften war der Wille, nach vorne zu spielen, nicht abzustreiten. Bei den Altachern begann Monschein im Angriff, bei der Admira lief Österreichs U18-Teamstürmer Filip Ristanic anstelle des erkrankten Marlon Mustapha ein.

Das Schlusslicht aus Altach forderte Elfmeter, als Noah Bischof im Strafraum von Matthias Ostrzolek zurückgehalten wurde (18.). Die Unparteiischen sahen kein Vergehen mit Folgen. Monschein köpfelte nach einem Freistoß an die Stange, der Stürmer stand bei der Aktion jedoch ohnehin im Abseits (34.).

Als die Partie auf ein torloses Remis zur Pause zusteuerte, fiel der Führungstreffer der Admira in die Kategorie Slapstick: Nanizayamo wollte eine Ristanic-Flanke klären, schlug aber ein Luftloch. Via Kniekehle des Franzosen kam der Ball Richtung Casali, der war überrascht und griff daneben.

Turbulente zweite Hälfte

Für Casali kam es kurz nach Wiederanpfiff noch schlimmer. Zwischenbruggers Rückpass verarbeitete der Keeper schlecht, Surdanovic war zur Stelle und schloss ins leere Tor ab. Es ging munter weiter: Admira-Verteidiger Sebastian Bauer traf Stefan Haudum im Admira-Strafraum am Standbein. Ursprünglich als Foul des Altachers gegeben, revidierte Schiedsrichter Stefan Ebner seine Entscheidung nach VAR-Intervention und gab Elfmeter.

Christoph Monschein (Altach) schießt ein Elfmetertor gegen die Admira
GEPA/Oliver Lerch
Das erste Tor Altachs vor eigenem Publikum seit Mitte Oktober: Monschein schlenzt den Ball vom Elferpunkt unter die Latte (53.)

Der ehemalige Admiraner Monschein schloss gegen Ex-Teamkollege Andreas Leitner souverän ab. Es war das erste Altacher Tor vor heimischer Kulisse seit Mitte Oktober des Vorjahres. Wie in Pasching gab es danach auch in der Cashpoint-Arena unschöne Szenen. Leitner wurde aus dem Altacher Fansektor offenbar mit Bechern beworfen.

Altach-Fans auf der Tribüne
APA/Dietmar Stiplovsek
Wie in Pasching zeigten sich auch in Altach Teile der Zuschauer von ihrer schlechtesten Seite

Ebner schickte die Teams in die Kabine, nach einer Stadiondurchsage kamen die Spieler nach nur wenigen Minuten Pause wieder aufs Feld. Emotionsgeladen ging es bis zum Schlusspfiff weiter, wobei die abgeklärter agierende Admira durch Surdanovic (85.) zunächst die beste Chance hatte. Aus einem der letzten verzweifelten Angriffe traf Strauss mit einem abgefälschten Schuss aber noch zum Ausgleich.

Stimmen zum Spiel:

Ludovic Magnin (Altach-Trainer): „Als Schlusslicht so ein Spiel zu liefern, macht mich richtig stolz auf die Mannschaft und den Punkt, den sie sich erkämpft hat. Trotz des 0:2 sind wir nicht zusammengebrochen, allerdings haben wir heute im Gegensatz zum Ried-Spiel nicht wirklich guten Fußball geboten. Wir haben es nicht geschafft, den Ball flach zu halten. Bei der Szene mit Bischof (möglicher Elfer, Anm.) gab es einen Stromausfall, deshalb auch keinen VAR. Dass es auf diesem Niveau keine Verbindung gibt, ist einfach lächerlich. Heute hat man eine Mannschaft gesehen, die mit Herz und Seele um den Klassenerhalt kämpft.“

Andreas Herzog (Admira-Trainer): „Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen. Nach dem Spielverlauf und der 2:0-Führung natürlich nicht, weil wir eine große Chance liegen gelassen haben. Wir haben dann unsere Möglichkeiten im Konter nicht genutzt. Sieben Punkte Vorsprung auf Altach hätten uns richtig gutgetan. Aber wir haben mit Blick auf den Kampf um den Klassenerhalt alles noch in eigener Hand und wir sind gut beraten, nicht auf die anderen zu schauen.“

Admiral Bundesliga, 25. Runde

Samstag:

Altach – Admira 2:2 (0:1)

Altach, Cashpoint-Arena, 3.047 Zuschauer, SR Ebner

Torfolge:
0:1 (45.+1) Nanizayamo (Eigentor)
0:2 (48.) Surdanovic
1:2 (53.) Monschein (Foulelfmeter)
2:2 (96.) Strauss

Altach: Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Nanizayamo (87./Netzer) – Mischitz (69./Reiter), Haudum, Gaudino (69./Nuhiu), Nimaga, Schreiner (87./Prokop) – Monschein, Bischof

Admira: Leitner – Zwierschitz, Bauer, Ostrzolek, Lukacevic – Ebner, Malicsek – Surdanovic (93./Schmiedl), Kerschbaum, Vodhanel (71./Vorsager) – Ristanic (72./Ganda)

Gelbe Karten: Nuhiu, Nimaga, Strauss bzw. Vodhanel, Bauer, Malicsek, Leitner, Vorsager

Die Besten: Schreiner, Monschein bzw. Kerschbaum, Surdanovic