Leipzigs Konrad Laimer schießt ein Tor gegen Dortmund
APA/AFP/Ina Fassbender
Fußball

Galavorstellung von Laimer in Dortmund

ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer hat am Samstag dem Topspiel in der deutschen Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig den Stempel aufgedrückt. Der Salzburger schnürte beim überraschenden 4:1-Sieg der Gäste zunächst einen Doppelpack (21., 30.), und legte die Entscheidung durch Christopher Nkunku sehenswert per Ferse auf (57.). Zuvor hatten auch Marcel Sabitzer (Bayern München) und Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart) getroffen.

Laimer erzielte im ausverkauften Signal-Iduna-Park seine Ligatreffer drei und vier in dieser Saison. Der 24-Jährige traf zunächst per Heber aus spitzem Winkel und erhöhte dann unter Mithilfe von Emre Can, der seinen Abschluss abfälschte. Nach der Pause legte Laimer das 3:0 auf. Im Finish verkürzte Donyell Malen (84.), doch Dani Olmo sorgte mit einem sehenswerten Schuss für den Endstand (86.). Sechs Spiele vor Schluss dürften die Dortmunder Titelträume ausgeträumt sein.

Zumal Tabellenführer Bayern München zuvor das Gastspiel beim SC Freiburg am Ende souverän mit 4:1 (0:0) für sich entschieden hatte und nun neun Punkte vor den Dortmundern führt. Bei seinem 27. Einsatz erzielte Marcel Sabitzer als „Joker“ sein erstes Tor für die Bayern.

Jubel von Marcel Sabitzer (Bayern)
Reuters/Heiko Becker
Sabitzer erzielte sein erstes Tor für die Bayern, zuvor war er auch in einen kuriosen Wechselfehler involviert

Nach einer torlosen ersten Hälfte besorgte Leon Goretzka bei seinem Comeback nach vier Monaten Pause die Führung der Bayern (58.), Joker Nils Petersen glich nur 17 Sekunden nach seiner Einwechslung aus (63.), es war sein insgesamt 100. Tor für die Breisgauer. Serge Gnabry (73.), Kingsley Coman (82.) und Sabitzer (96.), der in Minute 85 eingewechselt worden war, sorgten aber noch für klare Verhältnisse. Aufseiten der Gastgeber spielte Philipp Lienhart durch.

Wechselfehler sorgt für Gesprächsstoff

Allerdings müssen die Bayern ein Nachspiel in Folge eines Wechselfehlers befürchten. Coman hatte kurz vor Schluss das Feld 20 Sekunden nicht verlassen, aber Sabitzer den Rasen bereits betreten. Referee Christian Dingert hatte die Partie unterbrochen, als ihn die Freiburger mit Protesten auf die Überzahl der Münchner hinwiesen. „Die falsche Nummer war angezeigt, und Kingsley wusste nicht, dass er vom Feld sollte“, erklärte Trainer Julian Nagelsmann danach.

Erst nach einer Weile setzte der Referee das Spiel fort, vermerkte das Geschehen aber später in seinem Bericht an den Deutschen Fußball-Bund. „Alles Weitere wird der DFB entscheiden.“ Einen Einspruch müssen die Bayern zumindest von Freiburger Seite nicht erwarten, bestätigte Trainer Christian Streich: „Wir müssen das auch gar nicht tun, wir unterliegen einem Regelwerk.“ Nach diesem Regelwerk sind Konsequenzen für die Spielwertung wohl nicht sehr wahrscheinlich, zumal während der kurzen Überzahl nichts Entscheidendes passierte.

Kalajdzic verwertet Elfmeter und erntet Applaus

Stuttgarts Kalajdzic erzielte sein viertes Saisontor via Handselfmeter (25.), den sein Landsmann Patrick Wimmer verursacht hatte. Ein Österreicher war auch beim Bielefelder Ausgleich beteiligt. Alessandro Schöpf hatte in den Strafraum geflankt, wo das Leder zu Florian Krüger verlängert wurde, der zum 1:1 einnetzte (59.). Das Remis half beiden Teams nicht wirklich im Kampf um den Klassenerhalt weiter, Bielefeld ist mit 26 Punkten 16., Stuttgart mit einem Zähler mehr 14.

Zur Nebensache geriet die Partie im Finish, nachdem Bielefelds Fabian Klos mit Alessandro Schöpf zusammengestoßen und länger auf dem Platz behandelt worden war. Weil es so lange dauerte, bis die Sanitäter die Trage brachten, lief ÖFB-Teamstürmer Kalajdzic ihnen entgegen und nahm ihnen das Transportgerät ab. Dafür gab es Applaus vom Bielefelder Publikum. Auch Kramer bedankte sich beim Stuttgart-Legionär, Klos musste daraufhin ins Krankenhaus gebracht werden.

Oliver Glasners Frankfurter Eintracht kam ohne den gesperrten Martin Hinteregger und ohne Stefan Ilsanker gegen Schlusslicht Greuther Fürth nur zu einem 0:0. Einen etwas überraschenden 2:1-Auswärtssieg feierte hingegen der VfL Bochum gegen Hoffenheim. Bei der TSG spielten Christoph Baumgartner und Florian Grillitsch durch, Stefan Posch fehlte CoV-bedingt. Bayer Leverkusen besiegte Hertha BSC Berlin, bei denen Neo-Coach Felix Magath erstmals auf der Bank saß, mit 2:1. Julian Baumgartlinger kam dabei nicht zum Einsatz.

Deutsche Bundesliga, 28. Runde

Samstag:

Dortmund – Leipzig 1:4 (0:2)

Tore: Malen (84.) bzw. Laimer (21., 30.), Nkunku (57.), Olmo (86.)

Leipzig: mit Laimer

Freiburg – Bayern 1:4 (0:0)

Tore: Petersen (63.) bzw. Goretzka (58.), Gnabry (73.), Coman (82.), Sabitzer (96.)

Freiburg: mit Lienhart
Bayern: Sabitzer ab 86.

Leverkusen – Hertha 2:1 (2:1)

Tore: Alario (34.), Bellarabi (40.) bzw. Darida (42.)

Leverkusen: Baumgartlinger Ersatz

Hoffenheim – Bochum 1:2 (0:1)

Tore: Raum (54.) bzw. Asano (28., 59.)

Hoffenheim: mit Baumgartner und Grillitsch, ohne Posch (Coronavirus)

Frankfurt – Fürth 0:0

Frankfurt: ohne Hinteregger (gesperrt), Ilsanker Ersatz, Trainer Glasner

Bielefeld – Stuttgart 1:1 (0:1)

Tore: Krüger (59.) bzw. Kalajdzic (25./Elfmeter)

Bielefeld: mit Schöpf und Prietl, Wimmer bis 70.
Stuttgart: mit Kalajdzic

Sonntag:

Augsburg – Wolfsburg 3:0

Tore: Dorsch (3.), Niederlechner (63.), Pedersen (69.)

Augsburg: ohne Gregoritsch (Krankheit)
Wolfsburg: mit Pervan und Schlager bis 75.

Gladbach – Mainz 1:1

Tore: Embolo (33.) bzw. Onisiwo (73.)

Gladbach: Lainer bis 87., Trainer Hütter
Mainz: mit Onisiwo, Stöger ab 86., Nemeth Ersatz

Freitag:

Union Berlin – Köln 1:0

Tor: Awoniyi (49.)

Union: mit Trimmel
Köln: Kainz bis 67., Ljubicic bis 67., Schaub ab 83.

Tabelle: