Bundesliga

Salzburg schlägt Rapid dank Junuzovic

Zum Abschluss der 25. Runde in der Admiral-Bundesliga hat Tabellenführer Red Bull Salzburg im Schlager der Meistergruppe Rapid am Sonntag daheim mit 2:1 (1:0) niedergerungen. Siegbringend war ausgerechnet „Joker“ Zlatko Junuzovic, dessen Vertrag nach Saisonende nicht verlängert wird. Verlängert wurde hingegen Rapids Negativserie in Wals-Siezenheim, denn die Hütteldorfer verloren hier ihr achtes Spiel in Folge.

Luka Sucic brachte die in der ersten Hälfte klar überlegenen Salzburger mit einem Distanzschuss in Führung (17.), sie verabsäumten es aber, noch vor der Pause zu erhöhen. In der zweiten Hälfte gelang dann den Wienern vor 15.217 Zuschauern der Ausgleich durch Ferdy Druijf (52.) und sie hielten die Partie bis zum Schluss offen. Doch Junuzovic kam in Minute 85 auf das Feld und staubte in der Nachspielzeit ab (94.).

Die Truppe von Coach Matthias Jaissle liegt in der Tabelle nach der dritten Runde der Meistergruppe weiter zwölf Punkte vor Verfolger Sturm Graz. Rapid ist weiter Vierter, der Rückstand auf den zweiten Platz, der zum Start in der Champions-League-Qualifikation berechtigt, wuchs allerdings bereits auf fünf Zähler an. Für die Hütteldorfer war es die erste Auswärtsniederlage unter Trainer Ferdinand Feldhofer und die erste Niederlage nach fünf Partien. Wie schon in den bisherigen Saisonduellen mit den Salzburgern (0:2, 1:2) war für die Wiener bitter, dass die Entscheidung erst spät fiel. Salzburg ist neun Spiele unbesiegt.

Zlatko Junuzovic (Salzburg) schießt ein Tor gegen Rapid
APA/Krugfoto
Ausgerechnet Junuzovic: Der Routinier muss den Verein im Sommer verlassen, gegen Rapid traf er nun zum Sieg

Salzburger Chancenlawine

Bei Salzburg fehlte der angeschlagene Brenden Aaronson, Karim Adeyemi saß zu Beginn nur auf der Bank. Rapid setzte im Vergleich zum Wiener Derby auf drei defensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler, Srdjan Grahovac rückte anstelle des zuletzt kranken Yusuf Demir, der nicht im Kader stand, in die Startformation. Die zweite Änderung betraf die Verteidigung, wo Thorsten Schick den angeschlagenen Filip Stojkovic ersetzte. Die Wiener gingen vor der Pause aggressiv zu Werke, sahen sich aber einer Chancenlawine gegenüber.

Sucic (6.) und Junior Adamu (13.) deuteten früh ihre Gefährlichkeit an. Vier Minuten später wurde nach einer bei Goalie Philipp Köhn gestarteten Aktion nach mehreren Stationen Sucic nicht bedrängt, und sein Linksschuss aus rund 20 Metern landete genau im langen Eck. Danach konnte sich Niklas Hedl bei Abschlüssen von Noah Okafor (22.) und Adamu (34.) auszeichnen. Okafor mit dem Außenrist (33.) und Nicolas Capaldo (45.+2) ließen weitere Topchancen ungenutzt.

Druijf trifft aus dem Nichts zum Ausgleich

Nach Wiederbeginn setzte sich das Bild vorerst fort, diesmal verpasste es Nicolas Seiwald (48.), einen zweiten Treffer nachzulegen. Das rächte sich schnell. Rapid kam völlig aus dem Nichts heraus zurück ins Spiel.

Eine Moormann-Flanke konnte Oumar Solet nur unzureichend klären, dann wurden Bernhard Zimmermann und der zur Pause eingetauschte Christoph Knasmüllner nicht gut genug attackiert, und Druijf vollendete im Strafraum souverän. Plötzlich war die Partie offener, auch wenn Salzburg den Ton angab. Capaldo zielte vorbei (56.), auf der anderen Seite wurde ein Druijf-Schuss nach schönem Konter in den Corner gelenkt (63.).

Ferdy Druijf (Rapid) schießt ein Tor gegen Salzburg
GEPA/Mathias Mandl
Ferdy Druijf überwand Tormann Philipp Köhn im Sechzehner zum Ausgleich

Der in der Offensive immer wieder brandgefährliche Capaldo konnte auch zwei Chancen innerhalb einer Minute (74.) nicht verwerten. Rapid setzte im Finish auf eine Fünferkette, die bis zur Nachspielzeit auch ihren Dienst gut machte. Ein Schnitzer im Finish brachte die Gäste allerdings um die Früchte der Arbeit. Zwei Rapidler brachten im Duell mit Rasmus Kristensen den Ball nicht weg, und Junuzovic rutschte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Ausgerechnet jener Akteur, der kommende Saison nicht mehr gefragt ist, wurde somit zum Helden.

Beinahe hätte Knasmüllner noch ausgeglichen, schoss aber drüber (97.). Somit gewann Salzburg zum zehnten Mal in den jüngsten elf direkten Duellen. Damit baute Jaissle seinen Ligastartrekord mit dem 20. Sieg im 25. Spiel weiter aus. Die 20 Erfolge in 25 Partien sind auch ein allgemeiner Ligabestwert in der Drei-Punkte-Ära. Für Rapid geht es zu Hause gegen den WAC weiter, für Salzburg in Klagenfurt.

Stimmen zum Spiel:

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Es ist ein sehr schöner Sieg, ein Stück weit aber auch glücklich. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft. Ich hatte nie Angst, dass das Spiel kippen könnte, ich habe bis am Schluss großes Vertrauen in die Jungs, und sie glauben immer bis an die letzte Sekunde daran, dass sie das Spiel noch zu ihren Gunsten drehen können. Die Chancenauswertung hat wie so oft in dieser Saison zu wünschen übrig gelassen. Vielleicht wird noch das eine oder andere Abschlusstraining mehr eingeschoben. Wir haben jetzt eine normale Woche vor uns, wir werden die restlichen sieben Spiele hochkonzentriert angehen.“

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Die Niederlage ist extrem bitter, es tut mir unheimlich weh für die Burschen. Wir hätten uns Minimum einen Punkt verdient gehabt, ja sogar das Spiel gewinnen können. Das ist jetzt das zweite Mal schon passiert gegen Salzburg, daher schmerzt diese Niederlage noch mehr. Zur Pause war nichts Emotionales, wir haben ruhig analysiert und uns vorgenommen und in Erinnerung gerufen, dass wir Rückschläge wegstecken können. Mit der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden, wir haben taktisch einiges verändert, die Räume mehr geschlossen, auf Fünferkette umgestellt. Es war ein guter Entwicklungsschritt der Mannschaft.“

Admiral-Bundesliga, 25. Runde

Sonntag:

Salzburg – Rapid 2:1 (1:0)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 15.217 Zuschauer, SR Harkam

Torfolge:
1:0 Sucic (17.)
1:1 Druijf (52.)
2:1 Junuzovic (94.)

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer – Capaldo, Camara (76./Kjaergaard), Sucic (85./Junuzovic), N. Seiwald – Adamu (62./Sesko), Okafor (62./Adeyemi)

Rapid: N. Hedl – Schick, Aiwu, K. Wimmer, Moormann – Grahovac, R. Ljubicic – Petrovic (46./Knasmüllner), Druijf, Grüll – Zimmermann (69./Auer)

Gelbe Karten: Camara, Capaldo, Sesko, Kristensen, Adeyemi bzw. K. Wimmer, Grüll

Die Besten: Camara, Capaldo, Okafor bzw. N. Hedl, Moormann, Druijf