Tennis

Toplevel bleibt für Thiem das Ziel

Tennis-Ass Dominic Thiem hat sich in den vergangenen Tagen viele Gedanken machen können. Nach seinem positiven CoV-Test befand sich der Niederösterreicher in Isolation, die Infektion war am Tag nach seinem Comebackmatch bei einem Challenger in Marbella festgestellt worden. Ein Antreten beim anstehenden ATP250-Turnier in Marrakesch geht sich nicht aus, Thiem plant aber, noch heuer wieder ganz oben mitmischen zu können.

„Das Ziel ist, schon noch in diesem Jahr auf das absolute Toplevel zurückzukehren, wo ich schon war. Wenn das am Ende der Saison passiert, wäre das sensationell“, ließ Thiem im Onlineinterview mit „Sport am Sonntag“ wissen. „Das Ziel ist, dass ich um die größten Titel mitspielen kann und gegen jeden gewinnen kann“, so der 28-jährige Lichtenwörther, der sich zunächst vollständig erholt.

„Ich habe leichte Symptome, bin ein bisschen verschnupft, hin und wieder ein bisschen ein Husten, eine leichte Müdigkeit. Aber alles in allem relativ mild“, berichtete Thiem. Ob er in der Karwoche in Monte Carlo antrete, sei noch offen. „Ich muss schauen, wie es mir geht. Ich habe dann eine Pause gehabt, nichts gemacht. Wenn ich negativ bin und grünes Licht habe, werde ich anfangen und schauen, ob es sich ausgeht. Wenn nicht, ist Belgrad (ab 18. April) der Plan.“

Dominic Thiem über seine weiteren Pläne

Im Interview spricht Dominic Thiem über seine Verletzungspause, sein Comeback und das Match gegen Pedro Cachin sowie über seinen positiven Covid-19-Test.

Am wichtigsten für ihn in Marbella sei gewesen, dass er im seit Juni verletzten Handgelenk schmerzfrei geblieben sei. Das sei schon vier, fünf Wochen davor im Training so gewesen. Dennoch wäre jeder Sieg für ihn eine große Überraschung gewesen. „Es sind diese Automatismen, Schlagen, Weiterbewegen nach einem guten Schlag“, so Thiem. „10, 15 gute Schläge hintereinander spielen, das fehlt alles völlig noch. Die Vorhand ist auch noch nicht dort, wo sie vorher war.“ Dafür verantwortlich sei der „Mangel an Training“.

Dominic Thiem im Rahmen des ATP-Challenger Turniers in Marbella
APA/Andaluciaopen/Anytech365 Andalucia OPEN
Vergangenen Dienstag gab Thiem beim Challenger in Marbella sein Comeback nach neun Monaten

Mit jedem Trainingssatz und Match sollte es besser werden, vermutet der Weltranglisten-50. mehr als neun Monate nach Erleiden des Einrisses der Sehnenscheide im rechten Handgelenk und der dazugehörigen Gelenkskapsel.

„Langer Prozess“

Die French Open Ende Mai, Anfang Juni kämen dafür aber wohl noch zu früh. „Dafür war die Verletzungspause zu lange und die Verletzung zu heikel. Aber ich traue mir zu, dass ich zumindest wieder in einer ansprechenden Form und viele Gegner schlagen kann und die absoluten Topstars ein bisschen ärgern kann“, bezog sich der Niederösterreicher auf Roland Garros. „Stand jetzt ist nicht mehr drinnen. Aber das Ganze ist ein langer Prozess, ein langer Weg zurück.“