Marcel Sabitzer
Reuters/Heiko Becker
Fussball

Freiburger Einspruch nach Bayern-Fauxpas

Der deutsche Fußball-Bundesligist SC Freiburg hat am Montag nach dem Wechselfehler des FC Bayern München Protest gegen die Wertung des 4:1-Auswärtserfolgs des Spitzenreiters eingelegt. Dabei geht es um die Einwechslung von Marcel Sabitzer für Kingsley Coman in der 86. Minute: Weil der ÖFB-Teamspieler zu früh auf den Rasen kam beziehungsweise der Franzose zu spät diesen verließ, hatte man für 17 Sekunden zwölf Spieler auf dem Platz.

Man befinde sich in einem unverschuldeten Dilemma, teilte der Club am Montag mit. Man habe weder Anteil noch Einfluss auf die Geschehnisse rund um den Wechselvorgang, sei aber formal in der aktiven Rolle, die Vorgänge rechtlich überprüfen zu lassen.

„Der Vorstand des Sport-Club Freiburg e. V. hat sich nach intensiven Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen und einer juristischen Prüfung dazu entschieden, Einspruch gegen die Wertung des Spiels einzulegen“, hieß es in der Mitteilung des Vereins.

DFB-Sportgericht nun am Zug

Nun muss sich das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit dem Fall befassen. Dieses werde zunächst Stellungnahmen von den Verfahrensbeteiligten einholen, teilte der DFB mit. Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahmen werde das Gremium über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden. Hätten die Freiburger auf einen Einspruch verzichtet, hätte der DFB nicht eingegriffen.

Auch vom FC Bayern gab es eine Stellungnahme. „Wir sind überzeugt, dass das DFB-Sportgericht nach den anwendbaren Regelungen nur zu einer Entscheidung kommen kann: Die Wertung unseres 4:1-Sieges bleibt erhalten“, sagte Michael Gerlinger, Vizepräsident Sports Business und Competitions der Münchner, am Montag auf dpa-Anfrage. Auch Vorstandschef Oliver Kahn sieht es ähnlich. „Wir sind nicht überrascht, dass der SC Freiburg Einspruch eingelegt hat. Die Angelegenheit liegt nun in den Händen der Sportgerichtsbarkeit, der wir voll vertrauen.“

Sabitzers Premierentor geht unter

Referee Christian Dingert hatte die Begegnung nach Freiburger Protesten auf und abseits des Feldes beim Stand von 1:3 unterbrochen. Zuvor war beim geplanten Wechsel von Coman für Sabitzer die falsche Rückennummer angezeigt worden. Der Franzose fühlte sich nicht angesprochen und ging bei einem Doppelwechsel nicht vom Feld. In dieser Phase kam es zu keinen spielentscheidenden Szenen, Dingert hielt die Ereignisse im Spielbericht fest. In der 94. Minute hatte dann Sabitzer bei elf gegen elf sein erstes Tor für die Bayern erzielt.

Marcel Sabitzer
Reuters/Heiko Becker
Am Samstag hatte Marcel Sabitzer erstmals für die Bayern getroffen, doch alle sprechen über seine Einwechslung

Damit haben die Bayern, die sich dennoch weiter auf dem besten Weg zur zehnten Meisterschaft nacheinander befinden, bis zur Klärung des Vorfalls sechs Punkte Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund. Freiburg, derzeit auf Platz fünf, könnte je nach Entscheidung die Europacup-Ambitionen untermauern.