Für die Fans der Eintracht werden das Hin- und das Rückspiel gegen Barca die Spiele des Jahres. Für das Heimspiel hat der Club 300.000 Ticketanfragen erhalten, auf dem Schwarzmarkt werden Karten für 4.000 Euro angeboten. Wer sich darauf einlässt, muss jedoch mit Konsequenzen rechnen. Viele Anhänger wollen unbedingt auch zum Rückspiel am 14. April ins Camp Nou, die Eintracht rechnet für die Partie am Gründonnerstag mit bis zu 25.000 Mitreisenden – bei 5.000 im Stadion zugelassenen Auswärtsfans.
Die Euphorie ist jedenfalls riesig. „Da gilt es auch kühlen Kopf zu bewahren“, warnte Kapitän Sebastian Rode vor zu viel Übermut auf dem Rasen. Dennoch möchte sich die Eintracht wie vor drei Jahren für das Halbfinale des zweithöchsten europäischen Clubbewerbs qualifizieren. Den Lauf von damals, als die Frankfurter unter anderem Benfica Lissabon und Inter Mailand besiegten, will Glasner nun nicht groß thematisieren. Die Hürde Barcelona sah der Oberösterreicher als hoch, aber machbar an: „Wir spielen bisher eine hervorragende Saison in der Europa League, sind ungeschlagen. Wir hoffen, dass es noch nicht zu Ende ist.“

Eintracht will agieren, nicht nur reagieren
Glasner hielt bei all den Fragen zur Strahlkraft des Gegners eines fest: Die Eintracht will nicht nur defensiv agieren. „Wir wollen nicht nur auf den letzten 30 Metern verteidigen, sondern unsere Stärken einsetzen, die wir haben“, betonte der 47-Jährige. Eines sei aber klar: „Wir werden sicher viel laufen müssen.“ Nicht mitwirken wird Stefan Ilsanker. Der zweite österreichische Internationale bei Frankfurt wurde im Frühjahr nicht für die Europa League genannt. Ilsankers Vertrag bei den Hessen läuft im Sommer aus.
Die unter Trainer Xavi und nach millionenschweren Investitionen im Winter wieder erstarkten Katalanen wollen nach dem schier uneinholbaren Rückstand auf Real in der heimischen Liga zumindest auf der zweithöchsten Europacup-Bühne glänzen. Den UEFA-Cup gewann Barcelona nie, mit einem Sieg im Nachfolgerbewerb wäre das historische Triple nach Titelgewinnen in der Champions League (Meistercup) und im nicht mehr ausgespielten Cup der Cupsieger perfekt.
Gegen Frankfurt vertraut Xavi auch wieder auf einen Starspieler, der im Winter noch als Persona non grata in Katalonien galt. Ousmane Dembele erhält wieder Applaus im Camp Nou und untermauerte zuletzt seinen Wert in der Offensive. Eine Vertragsverlängerung mit dem Franzosen über den Sommer hinaus scheint wieder vorstellbar.
Leipzig-Coach warnt vor Übereifer
In Leipzig warnte unterdessen Trainer Domenico Tedesco seine Mannschaft vor Übereifer gegen Atalanta. „Wir dürfen nicht die Geduld verlieren, nicht zu hungrig sein. Wir haben gegen Sociedad gezeigt, dass wir auswärts in der Lage sind, dass wir das Spiel in die richtige Richtung lenken können“, sagte der 36-Jährige. RB hatte sich in der Zwischenrunde nach einem Unentschieden gegen Real Sociedad letztlich mit einem Sieg im Baskenland durchgesetzt.

Leipzig empfängt Bergamo zunächst vor erwarteten 35.000 Fans, in der kommenden Woche reist der Vizemeister der deutschen Bundesliga nach Italien. Leipzig-Goalie Peter Gulacsi fordert von seinem Team ein cleveres und routiniertes Spiel. „Wir müssen das Spiel so bestreiten, dass wir danach sagen können, wir haben einen großen Schritt gemacht und sind jetzt der Favorit“, sagte der 31-Jährige.
Tedesco, der auf Mittelfeldspieler Tyler Adams verzichten muss, unterstrich die Auswärtsstärke Bergamos. Atalanta ist drittbestes Auswärtsteam der Serie A, in der Heimtabelle liegt man nur auf Platz 13. Die Italiener plagen allerdings in der Innenverteidigung Personalsorgen. Kapitän Rafael Toloi und Berat Djimsiti fallen aus. Merih Demiral bestieg am Mittwoch den Flieger nach Leipzig. Ob der türkische Nationalspieler zum Einsatz kommen kann, ist offen.