FIS-Flagge vor blauem Himmel
GEPA/Philipp Brem
Wintersport

FIS plant umstrittenen Kalender

Am Donnerstag hat der Internationale Skiverband (FIS) beim virtuellen Council-Treffen den Rahmenterminplan für die Wintersaison 2022/23 bekanntgegeben und für Aufsehen gesorgt. Nach Informationen des ORF und der ARD plant die FIS unter anderem mehrere Wettkämpfe in Russland und Belarus. Zudem soll der Kalender für den alpinen Skizirkus nach Diskussionen nochmals überarbeitet werden. Noch gibt es diesbezüglich kein offizielles Statement der FIS.

Die Zeitpläne für die nordischen Disziplinen sowie für Snowboard und Freestyle werden nun an die technischen Komitees übergeben und finalisiert, ehe das FIS-Council im Mai den Kalender endgültig absegnet. Nur der Weltcup-Kalender der Alpinen wurde noch nicht fixiert, dieser soll nach intensiven Diskussionen noch einmal grundlegend überarbeitet werden.

Der neue FIS-Präsident Johan Eliasch will offenbar den Weltcup-Kalender völlig umkrempeln und plant laut dem vorläufigen Entwurf mehr Skirennen in Asien und Nordamerika. Dafür soll unter anderem die traditionelle Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen gestrichen werden. Fest steht bisher nur, dass der Auftakt traditionell Ende Oktober in Sölden stattfinden soll.

Streit über FIS-Pläne

Am Donnerstag fand das Council-Treffen des Internationalen Skiverbandes statt. FIS-Chef Johan Eliasch will den Weltcup-Kalender völlig umkrempeln. Sollte es keine Einigung geben, dürften im Skisport konfliktreiche Zeiten bevorstehen.

Laut dem vorläufigen Zeitplan soll es wie üblich Ende November/Anfang Dezember nach Lake Louise (Kanada) und Beaver Creek (USA) gehen. Ende Februar/Anfang März geht es offenbar erneut nach Übersee, dort seien in den USA Bewerbe in Palisades Tahoe und Aspen geplant. Weiters sollen Rennen in Asien stattfinden, der Weltcup könnte im kommenden Winter auf die Olympiastrecke in Peking zurückkehren. Zudem nimmt der Kalender wenig Rücksicht auf die Fußball-WM von 21. November bis 18. Dezember in Katar, den FIS-Sportarten drohen demnach Einbußen in der TV-Präsenz.

FIS-Präsident Johan Eliasch
GEPA/Angelika Warmuth
Der neue FIS-Präsident Eliasch plant Veränderungen im Weltcup-Kalender

FIS plant Bewerbe in Russland

Für Aufsehen sorgt auch der Aspekt, dass die FIS Bewerbe in Russland plant, das wegen der Invasion in die Ukraine international völlig isoliert ist. Nach Informationen der ARD sollen die Skispringer und Skispringerinnen am 19./20. November sowie am 3./4. Dezember in Nischni Tagil ihren Auftakt in die neue Saison feiern.

Ebenso stehen im FIS-Kalender Snowbardcross-Bewerbe in Krasnoyarsk, ein Skicross-Weltcup im russischen Sunny Valley, Wettkämpfe der Snowboard-Racer in Moskau und ein Aerials-Weltcup in Minsk-Raubichi in Belarus. Die Bewerbe in Russland und Belarus sollen mit einem Vermerk „unter der Beobachtung der Situation in Russland“ aufgelistet sein. Seit dem 24. Februar führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Tournee für Skispringerinnen

Im Zeitplan soll auch eine eigene Vierschanzentournee für Skispringerinnen gelistet sein. Diese soll allerdings Silvester Tournament heißen und zwischen dem 28. Dezember und 1. Jänner in Österreich und Slowenien stattfinden. Zudem soll der Kalender bei den Nordischen Kombiniererinnen von zehn Wettkämpfen im vergangenen Winter auf 22 Weltcups in der kommenden Saison anwachsen.