Ante Bajic (Ried) und Noel Niemann (Hartberg)
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

Leader Ried gegen Hartberg auf Prüfstand

Während die SV Guntamatic Ried mit dem Sieg gegen den LASK im Oberösterreich-Derby in der Qualifikationsgruppe die Führung übernommen hat, herrscht beim TSV Egger Glas Hartberg angespannte Stimmung. Seit 567 Ligaminuten ohne Torerfolg und nur noch zwei Punkte vom letzten Tabellenrang entfernt – die Karten vor dem Gastspiel im Innviertel am Samstag (17.00 Uhr) könnten besser sein. Dennoch ist Ried vor den Steirern gewarnt, zumal nicht nur der LASK auf einen Ausrutscher des Qualigruppen-Leaders hofft.

Die SV Ried empfing Hartberg zuletzt am 2. März zum Duell. Im Halbfinale des Uniqa-ÖFB-Cups siegten die Innviertler mit 2:1. Robert Ibertsberger erwartet nun erneut ein enges Spiel. Hartberg sei eine spielerisch starke Mannschaft. „Wir dürfen sie nicht zu viel ins Spiel kommen lassen und ihnen damit Selbstvertrauen geben“, betonte Rieds Trainer. „Viele glauben, dass sie angeschlagen sind. Aber sie haben ihre Qualitäten, und deshalb müssen wir gut aufpassen.“

Der direkte Vergleich spricht ebenfalls für Ried. Von sechs Oberhausduellen gewannen die Innviertler drei, dreimal gab es ein Unentschieden. Die Siege streifte Ried allesamt zu Hause ein. Seifedin Chabbi kehrt nach seiner in der Wintervorbereitung erlittenen Ellenbogenverletzung aller Voraussicht nach in den Kader zurück. Der Stürmer sammelte in der Vorwoche für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Mitte Spielpraxis. Kapitän Marcel Ziegl trainierte nach seiner Sprunggelenkverletzung wieder mit der Mannschaft.

Qualigruppe, 26. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Ried – Hartberg

Ried, Josko Arena, SR Pfister

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmaier, Meisl, Plavotic, Pomer – Stosic, Ziegl – Bajic, Nutz, Nene – Mikic

Hartberg: Swete – Farkas, Steinwender, Gollner, Klem – Kainz, Diarra – Paintsil, Aydin, Sturm – Tadic

Hartberg sucht Durchschlagskraft

Bei Hartberg kündigen sich Umstellungen an – auch notgedrungen. Donis Avdijaj plagt eine Muskelblessur, Jürgen Heil ist gesperrt. Auch Mario Sonnleitner ist angeschlagen. Immerhin steht Christian Klem wieder zur Verfügung. Trainer Klaus Schmidt dürfte auch die offensive Flaute zu denken geben. Er will in Ried wieder Stabilität in der Defensive sehen, aber auch die nötige Durchschlagskraft im Angriff.

„Wir müssen unser Spiel nach vorne und unsere Statistik, auf das Tor zu schießen bzw. das Tor zu treffen, ganz klar verbessern“, monierte Schmidt. Nach den drei Spielen unter seinem Kommando hält Hartberg bei zwei Remis und zuletzt einer Niederlage gegen die WSG Tirol. Bei Obmann Erich Korherr schrillen angesichts der Tabellenlage die Alarmglocken. Er erinnerte an die Situation in der ersten Saison nach dem Aufstieg, als erst in der letzten Runde der Klassenverbleib fixiert wurde. „Die Situation ist ähnlich“, meinte Korherr.

LASK möchte sich rehabilitieren

Der LASK will sich wiederum für die Derby-Niederlage gegen die SV Ried rehabilitieren und beim Lieblingsgegner Admira einen wichtigen Dreier im Kampf um Platz eins in der Qualifikationsgruppe holen. „Gegen die Admira wollen wir ein anderes Gesicht zeigen, der Auftritt vom vergangenen Wochenende darf sich nicht wiederholen“, sagte LASK-Trainer Andreas Wieland mit Blick auf das 0:2 gegen die Innviertler.

Im Duell gegen die Südstädter haben die Linzer die Chance auf Wiedergutmachung, dabei soll auch die clubeigene Rekordserie von zehn Siegen in Folge gegen die Admira nicht abreißen. Wieland, der auf den gesperrten Verteidiger Yannis Letard verzichten muss, erwarte von seinen Spielern „hundertprozentige Bereitschaft“, nur so könne seine Mannschaft „wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren“. In der Qualifikationsgruppe liegt der LASK derzeit auf Platz zwei, einen Punkt hinter Ried sowie einen Zähler vor der Admira auf Rang vier.

Qualigruppe, 26. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Admira – LASK

Maria-Enzersdorf, BSFZ-Arena, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Zwierschitz, Ostrzolek, Bauer, Lukacevic – Ebner, Vorsager – Ganda, Kerschbaum, Vodhanel – Surdanovic

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Wiesinger, Renner – Holland, Michorl – Flecker, Goiginger, Horvath – Balic

Admira will ungeschlagen bleiben

Die Admiraner hoffen derweil, die Erfolgsserie seit der Punkteteilung mit drei Spielen ohne Niederlage fortzusetzen. „Wir sind im Play-off noch ungeschlagen, und das soll auch nach dem LASK-Spiel der Fall sein“, forderte Innenverteidiger Wilhelm Vorsager. Die Aufgabe wird jedenfalls nicht einfach. In dieser Saison gewannen die Linzer beide Aufeinandertreffen im Grunddurchgang klar, im Februar gab es in der Südstadt ein 3:0, im September in Linz ein 3:1.

Trainer Andreas Herzog will aus den Niederlagen lernen: „Grundsätzlich gilt es, die Fehler aus den bisherigen zwei Duellen zu minimieren. Wir dürfen es ihnen nicht mehr so leicht machen“, sagte der 53-Jährige, dessen Name auch bei der Teamchefsuche des ÖFB gehandelt wird. Herzog muss auf den gesperrten Lukas Malicsek verzichten, auch Filip Ristanic (krank) und Onurhan Babuscu (Oberschenkel) fallen aus. Vier ungeschlagene Ligaspiele in Serie gab es für die Admira zuletzt Anfang 2019.

Druck im Westderby lastet auf Altach

Im Tivoli Stadion in Innsbruck kommt es unterdessen zum Spiel zwischen der drittplatzierten WSG Tirol und Schlusslicht Cashpoint SCR Altach. Mit einem Heimsieg könnten die Tiroler einen großen Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt machen, gleichzeitig aber auch den Anschluss an die Spitze wahren. Bei Altach wird der Druck zusehends größer – könnte man meinen. Ludovic Magnin gab sich jedoch noch betont gelassen. „Wir müssen noch nicht ‚all-in‘ gehen. Es gibt noch sieben Spiele“, meinte der Schweizer Trainer der Vorarlberger.

Qualigruppe, 26. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

WSG Tirol – Altach

Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

WSG Tirol: F. Oswald – Ranacher, Behounek, Stumberger, Schulz – Müller, Blume – Rogelj, Ogrinec, Prica – Vrioni

Altach : Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Nanizayamo – Mischitz, Haudum, Gaudino, Nimaga, Schreiner – Monschein, Bischof

Zuletzt hat Altach immerhin drei Spiele in Serie nicht verloren, darunter war auch der 2:1-Auswärtssieg bei der SV Ried. Der Rückstand auf den vorletzten Platz und den TSV Hartberg beträgt aktuell nur zwei Punkte. Die WSG liegt als Qualidritter nur noch vier Zähler vor den Vorarlbergern. „Die WSG hat den Vorteil, dass sie aktuell mehr Punkte auf dem Konto hat. So ein letzter Platz, welchen wir schon länger innehaben, ist natürlich belastbar“, sagte Magnin. „Spielerisch müssen wir wieder an die Leistung vom Ried-Spiel anknüpfen.“

Gewinnen die Tiroler das Westduell, könnten sie es mit sieben Punkten Vorsprung sechs Runden vor Schluss vielleicht mit etwas weniger Anspannung angehen. „Das ist für uns ein absolut richtungsweisendes Spiel. Wir können mit einem Sieg die Tür zum Verbleib in der Bundesliga sehr weit aufstoßen. Mit einer Niederlage sind wir im Abstiegskampf voll dabei. Und mit einem Unentschieden bleibt alles beim Alten“, sagte Trainer Thomas Silberberger. Unter der Trainingswoche habe er von einem Unentschieden „nicht gesprochen und über eine Niederlage nicht einmal nachgedacht“.