Vor den beiden Finalrunden rutschte Woods nach sechs Schlagverlusten, aber auch vier Birdies, zwar leicht auf den geteilten 19. Rang ab. Doch das tat der Euphorie um den 15-maligen Major-Sieger, der nach seinem Unfall im Februar 2021 südlich von Los Angeles sogar den Verlust seines rechten Beines befürchten musste, keinen Abbruch. Die Fans begleiteten ihren Helden wie immer zahlreich und lautstark von Bahn zu Bahn.
„Ich hatte Pech mit ein paar schweren Sturmböen. Und ich hatte auch einige schlechte Schwünge. Nach der vierten Bahn fragte ich mich, was soll noch alles schiefgehen“, sagte der fünfmalige Master-Champion Woods. „Aber hey, ich habe den Cut geschafft und habe die Chance, am Wochenende zu spielen.“
Schlechtester Major-Start für Woods
Woods ging mit der drittletzten Gruppe auf seine zweite Runde und verpatzte gleich den Start: Auf den ersten fünf Löchern spielte er vier Bogeys und war damit so schlecht wie noch nie in eine Runde beim Masters gestartet. Doch nach dem Auftaktdämpfer fing sich der Publikumsliebling, der vor 25 Jahren mit seinem ersten Major-Sieg beim Masters mit dem Rekordvorsprung von zwölf Schlägen Golfgeschichte geschrieben hatte.
Golf: Scheffler setzt sich an Spitze in Augusta
Nach dem zweiten Tag des Golf Masters in Augusta hat sich der Weltranglistenführende Scottie Scheffler an die Spitze gesetzt. Der US-Amerikaner hat vor den letzten beiden Runden fünf Schläge Vorsprung. Sepp Straka hat bei sehr schwierigen Bedingungen ebenso den Cut geschafft wie Tiger Woods.
Von Unfallfolgen war weiter kaum etwas zu sehen: Einzig der Gang von Woods wirkte leicht unrund. Zudem konnte er nicht richtig in die Knie gehen, um die Grüns zu lesen. „Mein Team hat einen Höllenjob gemacht, um mich hinzubekommen und die Karosserie zu reparieren. Nachdem ich sie dort draußen kaputt gemacht habe, haben sie sie in der Nacht repariert“, sagte der 46-jährige Kalifornier und verglich seinen geschundenen Körper mit einem Rennwagen der amerikanischen Nascar-Serie.
„Ich habe erwartet, dass ich Muskelkater haben werde und mich nicht optimal fühle“, sagte Woods. „Ich kann auf diesem Golfplatz laufen. Ich kann Tennisschuhe anziehen und spazieren gehen. Das ist kein Problem. Aber mit dem Ball zu spielen und Schläge aus unebenen Lagen zu machen, das ist eine ganz neue Herausforderung.“
Straka schafft bei Debüt Cut
Sepp Straka konnte sich bei seiner Premiere in Augusta ebenfalls für das Wochenende qualifizieren. Der 28-jährige Austroamerikaner spielte am Freitag bei diesem Major-Turnier nach einer 74 vom Vortag eine 72er-Runde und lag damit nach zwei Tagen mit dem Gesamtscore von 146 als 23. um zwei Schläge über dem ominösen Strich. Damit ist dem ersten österreichischen Gewinner auf der weltweit wichtigsten Tour (PGA-Tour) auch ein Anteil am hohen Preisgeld sicher.
Die Führung hat mit dem dreifachen US-Saisonsieger Scottie Scheffler der neue Weltranglistenerste mit gesamt acht unter Par inne. Hinter ihm drängen sich der südkoreanische Vortagesführende Im Sung-Jae, der Südafrikaner Charl Schwartzel, der Japaner Hideki Matsuyama und der Ire Shane Lowry mit je fünf Schlägen Rückstand.