Atletico- und ManCity-Spieler geraten aneinander
Reuters/Lee Smith
Champions League

Atletico-Aus bringt unschönes Nachspiel

Nach dem Champions-League-Aus im Viertelfinale von Atletico Madrid gegen Manchester City sind in Madrid die Wogen zwischen den Spielern hochgegangen. Sogar zu einem Polizeieinsatz ist es im Kabinengang des Stadions Wanda Metropolitano gekommen. Erst gab es Rudelbildung und Rangeleien auf dem Rasen, dann kochten die Emotionen im Kabinengang über: Nach der hitzigen Schlussphase gerieten Spieler und Betreuer beider Teams erneut aneinander. Die Polizei musste eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern.

Entzündet hatte sich der Streit, nachdem Atleticos Felipe in der Nachspielzeit nach einem Foul an Phil Foden mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Madrids Stefan Savic stürmte daraufhin wutentbrannt auf den Engländer zu und musste von anderen Spielern zurückgehalten werden. Dabei lieferte er sich eine Kopf-an-Kopf-Auseinandersetzung mit Manchesters Raheem Sterling und zog City-Ersatzspieler Jack Grealish sowie Nathan Ake an den Haaren. Der Verteidiger sah dafür Gelb vom deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert.

Im Tunnel eskalierte der Streit zwischen Savic und dem englischen Nationalspieler Grealish erneut. Laut der Zeitung „AS“ schrie Savic die Spieler von City an und soll sie auch bespuckt haben. Zudem soll Atletico-Verteidiger Sime Vrsaljko nach einem Bericht des „Daily Mirror“ Manchesters spanischen Nationalspieler Aymeric Laporte verbal attackiert und einen Gegenstand in dessen Richtung geworfen haben.

Polizei schützt ManCity-Spieler

Vrsaljko versuchte anschließend, sich auf die Gegner zu stürzen, die von Polizisten abgeschirmt wurden, berichten spanische Medien. Vrsaljkos konnte gerade noch zurückgehalten werden. Im weiteren Verlauf sah es so aus, als würde er außer Rand und Band in Richtung der Engländer spucken. Laut „Marca“ waren auch Mario Hermoso und Atletico-Sportdirektor Andrea Berta an den Vorfällen beteiligt.

Atletico verpasste durch das 0:0 und die 0:1-Hinspielniederlage in Manchester den Einzug ins Halbfinale der Champions League. „Ein angespannter, nervöser Abend endete damit, dass City mit einem Tor Vorsprung das Halbfinale der Champions League erreichte und es zu einer Rauferei im Tunnel kam“, kommentierte „The Guardian“.

„The Telegraph“ schrieb: „Manchester Citys Viertelfinal-Showdown mit Atletico Madrid in der Champions League eskalierte im elfminütigen Nachspielzeitwahnsinn zum Chaos, mit einer Massenschlägerei, einer Roten Karte, wohl einem Kopfstoß und einem Polizeieinsatz nach dem Schlusspfiff.“

ManCity-Coach Josep Guardiola blickte unterdessen schon mit Vorfreude auf das Halbfinal-Duell mit Königsklassen-Rekordsieger Real in zwei Wochen. „Sie sind die Champions-League-Könige, ich freue mich schon darauf“, sagte der Spanier über den 13-fachen Champion, der Titelverteidiger Chelsea nach Verlängerung ausgeschaltet hatte.

Jubel bei Liverpool-Coach Klopp

Liverpool zog nach dem 3:1 im Hinspiel bei Benfica Lissabon mit einem 3:3 in die Runde der letzten vier ein. „Ich könnte nicht glücklicher sein“, sagte Trainer Jürgen Klopp. „Wenn der Tag irgendwann mal kommt, dass meine Mannschaft sich fürs Halbfinale qualifiziert und ich freue mich nicht, dann bitte schmiert mir eine.“

Dank der Tore von Ibrahima Konate (21.) und Roberto Firmino (55., 65.) lief an der Anfield Road eigentlich alles auf einen souveränen Erfolg hinaus. Doch die Tore von Goncalo Ramos (32.), Roman Jaremtschuk (73.) und Darwin Nunez (82.) ließen Anfield kurz verstummen. „Die waren hier, um Spaß zu haben, das haben sie gehabt – trotzdem sind wir weiter. Und das ist cool“, sagte Klopp. Jetzt wartet Bayern-Bezwinger und Favoritenschreck Villarreal.