Sinja Kraus
GEPA/Walter Luger
Tennis

ÖTV-Frauen verpassen Chance auf Play-off

Österreichs Tennis-Frauen haben am Freitag beim Billie Jean King Cup (früher Fed-Cup) im türkischen Serik die Chance auf das Weltgruppen-Play-off im November verpasst. Im letzten Duell in Pool B gegen Kroatien stand die Niederlage des ÖTV-Teams bereits nach den beiden Einzeln fest – ein Rückschlag, denn die übrigen Länderduelle mit zwei Siegen und einer knappen Niederlage verliefen durchaus vielversprechend.

Die Chance auf das Weltgruppen-Play-off im November wurde dem Team von Marion Maruska am Freitag schon nach den beiden Einzel-Duellen gegen Kroaten genommen. Zunächst verlor Sinja Kraus gegen Donna Vekic mit 5:7 3:6, im Anschluss war Julia Grabher gegen Kroatiens Weltranglisten-60. Petra Martic chancenlos und unterlag ihr mit 2:6 4:6. „Es war echt sehr knapp. Ich habe alles gegeben und bin natürlich auch ein bisschen enttäuscht, vor allem weil ich Chancen hatte", resümierte die 19-jährige Kraus nach ihrer Niederlage.

Grabher, die mit ihrem Sieg am Dienstag gegen Zidansek erstmals eine Top-30-Spielerin geschlagen hatte, war mit ihrer Leistung weniger zufrieden. „Ich habe leider nicht gut angefangen, ein bisschen verhalten, und meine Gegnerin hat hingegen sehr aggressiv begonnen und im Prinzip sehr intelligent gespielt, sie hat die Bälle früh genommen und mir die Zeit weggenommen. Im zweiten Satz habe ich mich dann auch besser gefühlt, mich besser auf das Spiel eingestellt und habe auch meine Chancen gehabt. Es ist sehr schade, dass ich diese nicht verwerten konnte.“

Im abschließenden – sportlich bedeutungslosen – Doppel gaben Barbara Haas/Melanie Klaffner gegen Petra Marcinko/Tara Wurth zwar den ersten Satz mit 5:7 ab. Danach gaben die Kroatinnen allerdings auf, womit der Ehrenpunkt für Rot-Weiß-Rot feststand. „Beim letzten Punkt ist Wurth umgeknickt. Sie hat bereits zuvor ein Tape oben gehabt und hat dann aufgegeben. Es war dadurch leider nur noch ein Satz, den wir spielen konnten“, so Haas.

Mindestziel Klassenerhalt erreicht

Die ÖTV-Frauen verpassten zwar einen Top-Zwei-Platz in ihrer Gruppe, der die Aufstiegshoffnungen in Richtung Weltgruppe am Leben erhalten hätte. Allerdings hatte die Truppe von Kapitänin Marion Maruska mit Siegen gegen Bulgarien, Georgien und Schweden als Pool-Dritte bereits den Klassenerhalt in der Europa-Afrika-Gruppe 1.

Julia Grabher
GEPA/Walter Luger
Julia Grabher zeigte sich nach ihrem Matchverlust gegen die Kroatin Petra Martic enttäuscht

Maruska zeigte sich mit den Freitag-Einzeln trotz der Niederlage nicht unzufrieden: „Das waren zwei sehr enge Matches, in beiden wäre ein bisschen mehr drinnen gewesen, vor allem bei Sinja. Unsere Mädels haben eigentlich beide super mitgespielt. Auch wenn sie es verloren haben, waren es zwei gute Leistungen“, lobte die ÖTV-Kapitänin. Auch Kraus, im Ranking auf Platz 402 zu finden, zog positiv Bilanz. „Wir können wirklich alle sehr stolz auf uns sein, wir haben die gesamte Woche eine tolle Leistung erbracht und ich bin sehr dankbar, Teil dieses Teams sein zu dürfen“, meinte die Wienerin.

Am Samstag sind Grabher und Co. noch ein letztes Mal im Einsatz: In einem Platzierungsspiel geht es ab 9.00 Uhr MESZ gegen Gastgeber Türkei, dem Dritten der Gruppe A. „Im Endeffekt haben wir unser Ziel, dass wir die Spielklasse halten wollten, erreicht. Jetzt müssen wir schauen, dass wir morgen noch einen schönen Ausklang finden“, sagte ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer.