Sturm-Spieler jubeln
GEPA/Wolfgang Grebien
Bundesliga

Sturm vertagt Titelentscheidung

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat die Titelentscheidung in der Admiral Bundesliga um zumindest eine Runde vertagt. Die Steirer erfüllten am Sonntag in der 27. Runde ihre Pflicht und hielten den Tabellendritten Rapid Wien mit einem 2:1 (1:0) in Schach und Red Bull Salzburg damit vorerst noch vom Meisterteller fern. Jakob Jantscher und Rasmus Höjlund sorgten dafür, dass der Titel für Salzburg nicht im Osternest lag.

Jantscher brachte Sturm vor 15.066 Zuschauern in der Merkur Arena in der 25. Minute auf Siegeskurs, Höjlund sorgte in der zweiten Hälfte für die Entscheidung zugunsten der Hausherren (61.). Ferdy Druijf gelang in der Nachspielzeit (90.+2) noch Ergebniskosmetik für die Wiener. Schon am kommenden Sonntag gibt es im Allianz Stadion in Wien-Hütteldorf die Chance zur Revanche. Sturm verhinderte mit dem Erfolg die vorzeitige Krönung der Salzburger – zumindest für einen weiteren Spieltag. Denn nach dem glücklichen 2:1 der „Bullen“ bei der Austria liegen die Steirer weiter zwölf Punkte hinter dem Tabellenführer.

Mit dem vierten Sieg in Folge festigten die Grazer ihren zweiten Rang weiter und bauten den Vorsprung auf die drittplatzierten Rapidler fünf Runden vor Schluss auf acht Punkte aus. Der Zweite startet im Sommer in der Qualifikation zur Champions League und hat die EL-Gruppenphase sicher, falls sich der Europa-League-Sieger über die nationale Liga für die Champions League qualifiziert. Rapid hat mit Platz drei derzeit die Teilnahme an der Europacup-Gruppenphase garantiert, sofern Salzburg das Cupfinale gegen Ried gewinnt.

Sturm verzögert Salzburgs Meisterfeier

Sturm Graz feiert zu Hause einen 2:1-Sieg über Rapid. Damit muss sich Salzburg bis zum offiziellen Titelgewinn noch ein wenig gedulden.

Rapid nutzt Drangphase nicht

Bei Sturm meldete sich kurz nach seiner Rückkehr erneut Otar Kiteishvili verletzt. Der Georgier klagt über muskuläre Probleme in der Wade. Jon Gorenc-Stankovic hingegen wurde nach einem Trainingszusammenstoß rechtzeitig fit für das Prestigeduell vor würdigem Rahmen. Bei Rapid fehlten nach dem Coronavirus-Cluster im Verein weiterhin Dejan Petrovic und Martin Moormann, mit Marco Grüll und Druijf kam aber Offensivpower zurück. Yusuf Demir rutschte kurzfristig noch statt Thorsten Schick (Magenprobleme) in die Startelf und wurde frühzeitig ausgewechselt.

Für Rapids Srdjan Grahovac war die Partie nach einem falschen Schritt schon in der dritten Minute vorbei, Moritz Oswald ersetzte ihn. Trotz der kurzfristigen Rochaden gehörte der Beginn den Gästen aus Wien. Die frühe Drangphase, in der die Gastgeber fast immer zweiter Sieger waren, endete aber ohne klare Einschussgelegenheit. Und Sturm fand allmählich in die Partie.

Jantscher sorgte dennoch wie aus dem Nichts für die Führung der Hausherren. Der Routinier setzte sich auf der rechten Seite gegen Jonas Auer und Kevin Wimmer durch und traf aus spitzem Winkel via Innenstange zu seinem elften Saisontor. Emanuel Aiwu fälschte den Ball unhaltbar für Niklas Hedl im Rapid-Tor ab. Rapid war von der Spielanlage her besser, Sturm zwang den Gästen aber einen zweikampfintensiven Fight um jeden Quadratmeter des Feldes auf. Die robuste Grazer Abwehr um Gregory Wüthrich erstickte die Wiener Bemühungen verlässlich etwa 20 Meter vor dem Tor.

Höjlund sorgt für Entscheidung

Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Sturm spielte die immer mehr werdenden Konter zunächst aber schlampig aus. Höjlund wurde nach feiner Einzelleistung gerade noch geblockt (55.), versenkte die Kugel aber kurz darauf mit einem platzierten Flachschuss von innerhalb des Strafraums (61.) zum 2:0 für die Gastgeber. Die Rapid-Defensive hatte im Rückwärtsgang den Dänen gewähren lassen. Sturms Winterneuzugang jubelte bereits zum sechsten Mal über einen Treffer in der Bundesliga.

Höjlunds Tor war zudem ein klassischer Wirkungstreffer. Die in der zweiten Hälfte klar verbesserten Grazer ließen bis zur Nachspielzeit, als Druijf nach einem Corner mit der Schulter zum Ehrentor traf, nichts anbrennen. Insgesamt fehlte der Rapid-Mannschaft von Ferdinand Feldhofer in Graz aber die Durchschlagskraft. Im „Rückspiel“ am kommenden Sonntag wird die Revanche nicht leichter. Den zusätzlich zu den Verletzten fehlt dann das Innenverteidigerduo Wimmer und Aiwu mit Gelbsperren.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Es ist ein wunderschönes Gefühl, hier vor unseren Fans gegen Rapid zu gewinnen. Bis es so weit war, haben wir schon eine Menge zu tun gehabt. Die Basis für unseren momentanen Lauf ist mit Sicherheit die Abwehr. Sie hat, auch wenn es Rapid gut gemacht hat, kaum etwas zugelassen. Es war heute sicher ein Sieg der Effizienz. Wir haben auch am Sonntag in Wien ein Sechspunktespiel, denn dann folgt Salzburg. Wenn wir zweimal verlieren, ist der Vorsprung möglicherweise auf zwei Punkte geschrumpft.“

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Wir hatten viele Ausfälle, auch heute kurzfristig. Wir haben uns trotz all dieser Sachen nicht beirren lassen. Wir haben Sturm von Beginn an dominant bespielt, mit der einzigen Kritik von meiner Seite: Wir haben aus dieser Dominanz zu wenig gemacht. Sturm hat heute Qualität gezeigt: die Effizienz. Und sie haben mit hoher Qualität in der Defensive alles gut weg verteidigt.“

Admiral Bundesliga, 27. Runde

Sonntag:

Sturm Graz – Rapid 2:1 (1:0)

Merkur Arena, 15.066 Zuschauer, SR Kijas

Torfolge:
1:0 Jantscher (25.)
2:0 Höjlund (61.)
2:1 Druijf (90.+2)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (78./Ljubic), Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Sarkaria (78./Ljubic), Prass (89./Kuen) – Jantscher (69./Niangbo), Höjlund (89./Kronberger)

Rapid: Hedl – Stojkovic (88./Dibon), Aiwu, K. Wimmer, Auer (46./Savic) – Grahovac (3./Oswald/71./Knasmüllner), Ljubicic – Demir (71./Binder), Druijf, Grüll – Zimmermann

Gelbe Karten: Dante, Stankovic, Höjlund bzw. Aiwu, Wimmer

Die Besten: Wüthrich, Jantscher, Dante bzw. Ljubicic, Aiwu