„Das war wirklich ein guter Abend für alle mit einem Liverpool-Herzen“, sagte Liverpools Trainer Jürgen Klopp. Luis Diaz (5. Minute), Doppeltorschütze Mohamed Salah (22./85.) und Sadio Mane (68.) trafen für die „Reds“, die damit weiterhin Chancen auf vier Saisontitel haben.
Bei einem Spiel mehr übernahm Liverpool die Tabellenführung in der Premier League mit zwei Punkten Vorsprung auf Manchester City, die Qualifikation zur Champions League ist sechs Spiele vor dem Ende bereits geschafft.
Manchester United dagegen verpasste es, nach Punkten mit Tottenham auf Rang vier gleichzuziehen, und hat zudem ein Spiel mehr absolviert als die Spurs. Ohne Cristiano Ronaldo, der nach dem Tod seines neugeborenen Sohnes bei seiner Familie war und ebenso fehlte wie zahlreiche weitere United-Spieler, waren die Gäste an der Anfield Road chancenlos.
„Außergewöhnliche Situation“
„Das passiert nicht oft und das wird auch nicht mehr oft passieren“, sagte Liverpool-Trainer Klopp über die insgesamt neun Tore in den beiden Ligaspielen. „Es ist aber auch eine außergewöhnliche Situation, weil Manchester United nicht gut drauf ist und mehr oder weniger ohne das übliche Mittelfeld gespielt hat.“
Die „Daily Mail“ resümierte über United: „Sie wurden nicht geschlagen hier, sondern davongejagt.“ Die „Manchester Evening News“ hatten „das beste Liverpool-Team seit Jahrzehnten“ und „das schlechteste Manchester-United-Team seit Jahrzehnten“ gesehen.
Eine Verletzung von Paul Pogba verschärfte die Situation der Gäste. „Er hat sich den Wadenmuskel gezerrt“, sagte Rangnick. „Ich fürchte, er wird gegen Arsenal oder Chelsea nicht verfügbar sein.“ Pogba musste schon nach zehn Minuten vom Platz.
Sechs Jahre Rückstand
Rangnick machte deutlich, wie viel sich in Manchester ändern muss, um zukünftig wieder auf dem Niveau des FC Liverpool agieren zu können. „Man muss einfach akzeptieren, dass sie sechs Jahre Vorsprung haben. Als Jürgen Klopp gekommen ist und all die Veränderungen gemacht wurden, das hat den Club – und auch die Stadt – auf ein ganz neues Level gehoben.“
„Das muss hier auch passieren in den kommenden Transferfenstern“, so Rangnick, der nach der Saison seinen Posten als Interimstrainer abgibt und dann als Berater für United fungieren soll. Für Rangnick sei klar, dass „sechs, sieben, acht, vielleicht zehn neue Spieler“ kommen müssten.
Sein Nachfolger wird laut übereinstimmenden Medienberichten der Niederländer Erik ten Hag. Der Zeitung „Guardian“ zufolge soll ten Hag einen Dreijahresvertrag mit der Option auf eine weitere Saison erhalten und bei Transfers gemeinsam mit der Clubführung abschließend entscheiden. Zudem soll sein bisheriger Club, Ajax Amsterdam, zwei Millionen Euro Ablöse erhalten.