Ferrari fans mit Fahnen
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Formel 1

Imola soll zum großen Ferrari-Fest werden

Charles Leclerc kommt erstmals als WM-Führender ins Autodromo Enzo e Dino Ferrari von Imola, wo am Wochenende der Grand Prix der Emilia-Romagna über die Bühne geht. „Es wird unglaublich“, sagte der 24-jährige Monegasse in Vorfreude auf die fast 100.000 Tifosi, die zum vierten Saisonrennen erwartet werden.

Und wie Leclerc erwarten auch die Fans wohl nur eines: einen Heimsieg auf der Strecke, die den Namen des legendären Firmengründers und seines Sohnes trägt. „Wir kommen nach Hause, Tifosi“, twitterte der Rennstall. Wie sich Siege im Ferrari in Italien anfühlen, weiß Leclerc jedenfalls schon. 2019 gewann er den Großen Preis in Monza, es war damals sein zweiter Sieg in der Königsklasse.

Auf den dritten und vierten musste er bis heuer warten. Doch das Warten scheint sich gelohnt zu haben. „Vor zwei Jahren haben wir erklärt, dass wir hart arbeiten müssen, um wieder konkurrenzfähig zu sein“, sagte italienischen Medienberichten zufolge Ferrari-Chef John Elkann jüngst bei der Aktionärsversammlung. Nach zwei schweren Jahren habe die neue Saison auf aufregende Weise begonnen, und Ferrari könne auf höchstem Niveau konkurrieren, meinte der 46 Jahre alte Aufsichtsratschef.

Ferrari fiebert Heimrennen entgegen

In Imola findet am Wochenende neben einem Grand Prix auch ein Sprintrennen statt. Die Zeichen auf einen Heimtriumph stehen für Ferrari gut.

Ferrari von Entwicklung selbst überrascht

Nach einer langen Leidenszeit sorgten die ab dieser Saison geltenden neuen Regeln für eine 180-Grad-Wendung und den ersten Leclerc-Sieg seit Monza. Das Wagenkonzept des Ferrari hebt sich von den anderen ab, der Motor hat sich zum stärksten im Feld entwickelt. Auch er sei überrascht, sagte Mattia Binotto. Ein so starkes Auto gleich zu Saisonbeginn hatte der Teamchef der „Scuderia“ nicht erwartet.

Charles Leclerc im Ferrari
GEPA/XPB Images/Moy
Leclerc ist der klare Dominator der bisherigen Saison

Der mittlerweile 52-Jährige hatte den Posten im Jänner 2019 übernommen. Erst jetzt deutet aber alles darauf hin, dass Ferrari heuer den ersten WM-Fahrertitel seit Kimi Räikkönens Triumph 2007 feiern könnte. Ob es bei Ferrari nun sogar zu einer Ära reichen könnte, bleibt abzuwarten.

Für den letzten Ferrari-Sieg in Imola hatte 2006 Michael Schumacher gesorgt. Danach wurde bis zur Rückkehr vor zwei Jahren auf der Strecke nicht mehr gefahren. Nach dem Sieg von Lewis Hamilton 2020 und dem Erfolg von Max Verstappen im Vorjahr ist nun Leclerc der große Favorit.

Favoritenrolle für Red Bull klar vergeben

Das sieht man auch bei Red Bull so. „Die fahren, egal bei welcher Temperatur, mit welcher Reifenmischung, mit wie viel Benzin, hinaus und sind auf Anhieb schnell und schütteln die Zeiten mehr oder weniger leicht heraus“, sagte Red Bulls Motorsportdirektor Helmut Marko im ORF-Interview.

Spannung vor Sprintrennen in Imola

Beim Grand Prix in Imola wird erstmals in diesem Jahr auch ein Sprintrennen ausgetragen.

Konstrukteursweltmeister Mercedes, der vor dem WM-Titel von Red-Bull-Pilot Max Verstappen im Vorjahr auch in der Fahrer-WM jahrelang den Ton angegeben hatte, hofft dagegen wenigstens auf Anzeichen, dass der Abstand zu Ferrari und Red Bull verringert werden kann.

„Über das Osterwochenende wurde in der Fabrik hart gearbeitet, um das Auto zu verbessern und für das nächste Rennen vorzubereiten. Das ist ein Beleg für das Engagement, das das Team an den Tag legt, um das Blatt zu wenden“, erklärte Teamchef Toto Wolff. Man müsse diesbezüglich aber realistisch sein. „Es wird Zeit brauchen, um die gewünschten Fortschritte zu erzielen, aber wir lernen so viel wie möglich aus jedem Rennen und finden Wege, die uns weiterbringen.“