Tobias Kainz und Seth Paintsil (Hartberg)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Hartberg entflieht dem Tabellenkeller

TSV Egger Glas Hartberg ist dem Tabellenende der Admiral Bundesliga entflohen. Die Steirer setzten sich am Samstag nach elf sieglosen Partien bei Flyeralarm Admira Wackerverdient mit 3:1 (2:0) durch und gaben die rote Laterne an den SCR Altach ab. Der Vorsprung des nun Vorletzten auf Rang sechs der Qualifikationsgruppe beträgt zwei Punkte. Die Südstädter haben als Dritter vier Zähler Luft zum Abstiegsplatz.

Jürgen Heil (23.) und Dario Tadic (33.), dessen neunter Saisontreffer der erste seit seinem Doppelpack beim 2:1 gegen den LASK am 28. November 2021 war, legten schon in der ersten Hälfte den Grundstein für das Ende der Negativserie.

Dass Admiras Stephan Zwierschitz wegen zwei Fouls innerhalb weniger Minuten die Gelb-Rote Karte (35.) sah, spielte den Gästen in die Karten. Für die sorgte ausgerechnet der Ex-Admiraner Seth Paintsil (75.) für die Entscheidung. Admiras Marlon Mustapha gelang in der Nachspielzeit (92.) noch der Ehrentreffer. Für Hartberg geht es am Dienstag gegen Altach weiter, die Admira ist in Ried zu Gast.

LASK wieder top in Qualigruppe

Der LASK hat in der Qualifikationsgruppe der Bundesliga wieder die Spitzenposition übernommen. Während die bisher führende Admira gegen Hartberg eine 1:3-Niederlage kassierte, gewannen die Linzer gegen Altach mit 2:1.

Zweite Chance, erster Treffer

Die ohne ihren verletzten Kapitän Roman Kerschbaum angetretenen Admiraner hatten in der BSFZ Arena zwar den besseren Beginn, Stefano Surdanovic brachte den Ball bei einem Volley aus vier Metern aber nicht aufs Tor (4.).

Aufseiten der Gäste prüfte Okan Aydin Admira-Goalie Andreas Leitner mit einem Flachschuss (14.). Die zweite Chance führte zur Führung. Nach einem Tadic-Corner brachte Philipp Schmiedl den Ball per Kopf nicht aus der Gefahrenzone und Heil staubte am Fünfer ab. Drei Minuten später lag der Ausgleich in der Luft, Defensivspieler Thomas Ebner zeigte bei einem Roller allerdings, dass er kein Goalgetter ist.

Es ging weiter hin und her. Zuerst zielte Noel Niemann am langen Eck vorbei (29.), dann musste Rene Swete bei einem Mustapha-Abschluss erstmals eingreifen (30.). Deutlich mehr gefordert blieb aber dessen Gegenüber, das in der 33. Minute neuerlich bezwungen wurde. Nach einem katastrophalen Rückpass von Matthias Ostrzolek stand Tadic alleine vor Leitner und ließ sich diese Chance nicht entgehen. Kurz danach wurde Zwierschitz wegen wiederholten Foulspiels zu Recht ausgeschlossen.

Schreckmoment in 55. Minute

In der zweiten Hälfte stießen Michael Steinwender und Admiras Joseph Ganda in der 55. Minute mit den Köpfen zusammen. Ganda blieb bewusstlos liegen und wurde nach einer mehrminütigen Behandlung wieder bei Bewusstsein vom Platz getragen.

Die Gäste verwalteten den Vorsprung geschickt und erarbeiteten sich im Finish noch ein klares Chancenübergewicht. Tor Nummer drei ging auf das Konto von Paintsil, der nach einer Kombination zweier „Joker“ mit Matija Horvat den Ball im Duell mit Leitner glücklich über die Linie beförderte.

Weitere Chancen für Hartberg

Einen vierten Gegentreffer verhinderte Leitner bei Schüssen von Aydin (80., 87.), zudem rettete die Stange bei einem Diarra-Abschluss (87.). Der Schlusspunkt war den Admiranern vorbehalten, die in der achtminütigen Nachspielzeit durch Mustapha noch Resultatskosmetik betrieben.

Hartberg, das zuletzt in acht Partien nur einmal getroffen hatte, holte zum ersten Mal seit dem 28. November 2021 drei Punkte und revanchierte sich an der Admira für die 1:2-Niederlage vergangene Woche. Die Hausherren verloren im sechsten Spiel erstmals in der Qualigruppe.

Stimmen zum Spiel:

Andreas Herzog (Admira-Trainer): „Das Spiel war enttäuschend. Wir haben uns unsere gute Ausgangsposition im Abstiegskampf wieder ein bisschen ruiniert. Es ist alles eng in der Tabelle. 15 Minuten waren wir die bessere Mannschaft, bei der Riesenchance muss Surdanovic das Tor machen. Hartberg ist dann durch eine Standardsituation und ein Geschenk 2:0 in Führung gegangen. Nach dem Ausschluss war das Spiel eigentlich schon entschieden. Mit Ausnahme der ersten Viertelstunde ist uns wenig gelungen, vor allem nach der Pause, außer das Tor von Mustapha. Wir haben extrem viel falsch gemacht, und auch das Glück, das wir vergangene Woche hatten, hat gefehlt. Das muss man aber auch erzwingen.“

Klaus Schmidt (Hartberg-Trainer): „Wir haben schlecht begonnen, waren da noch verunsichert, und hatten auch Glück in der einen Szene zu Beginn. Wir haben uns auch nicht richtig nach vorne getraut. Das 1:0 war dann der Dosenöffner, wir waren dann gelöster und haben auch Fußball gespielt. Nach elf Spielen endlich wieder einmal zu gewinnen war extrem wichtig, vor allem mental, nicht nur wegen der Punkte. Dadurch ist im Abstiegskampf noch gar nichts gewonnen, es war aber ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben uns am Montag zusammengesetzt nach dem 1:2 gegen die Admira, das uns den Ostersonntag total ruiniert hat. Das hat offenbar Wirkung gezeigt. Natürlich sind jetzt alle happy, es kann aber bis zur letzten Runde spannend bleiben.“

Admiral Bundesliga, 28. Runde

Samstag:

Admira – Hartberg 1:3 (0:2)

BSFZ Arena, 1.500 Zuschauer, SR Heiß

Torfolge:
0:1 Heil (23.)
0:2 Tadic (33.)
0:3 Paintsil (75.)
1:3 Mustapha (92.)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Schmiedl, Ostrzolek, Lukacevic – Ebner (46./Luan), L. Malicsek – Surdanovic (46./Gattermayer), Vorsager (73./Elmkies), Vodhanel (46./Ganda, 60./Starkl) – Mustapha

Hartberg: Swete – Farkas, Steinwender (82./Erhardt), Gollner, Klem (88./Kofler) – Kainz, Diarra, Aydin, Heil (70./Horvat) – Niemann (70./Paintsil), Tadic (70./Lemmerer)

Gelb-Rote Karte: Zwierschitz (35./Admira)

Gelbe Karten: Malicsek bzw. Keine

Die Besten: Leitner, Malicsek bzw. Tadic, Steinwender, Heil