Luca Emanuel Meisl (Ried) und Thomas Sabitzer (Wattens)
GEPA/Daniel Schoenherr
Bundesliga

WSG Tirol doppelt gegen Ried nach

Die WSG Tirol hat am Samstag in der Qualifikationsgruppe der Admiral Bundesliga auch das zweite Duell gegen die SV Guntamatic Ried innerhalb einer Woche für sich entschieden und Rieds Neo-Coach Christian Heinle eine Niederlage beschert. Eine Woche nach dem 3:2 in Ried setzten sich die Wattener in Innsbruck mit 2:0 durch und machten einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Ried steckt indes plötzlich mitten im Abstiegskampf.

Thomas Sabitzer (67.) und Julius Ertlthaler (86.) erzielten im Tivoli-Stadion die Tore für die WSG Tirol, die nun sechs Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Cashpoint SCR Altach hat. Dank 21 Punkten und damit gleich viel wie Spitzenreiter LASK dürfen sich die Wattener nun sogar berechtigte Hoffnungen auf Rang eins in der Qualifikationsgruppe machen, während Ried bei 18 Zählern bleibt und damit als Vierter drei Punkte vor Altach liegt.

Heinle, der im Gegensatz zum Herbst nicht Interims-, sondern SVR-Chefcoach ist, nahm personell nur eine Veränderung vor: Im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage gegen die WSG vor einer Woche, die Trainer Robert Ibertsberger schließlich zum Verhängnis wurde, kehrte Stefan Nutz nach seiner Sperre in die Startelf zurück. Dorgeles Nene nahm dafür auf der Bank Platz. Auf der anderen Seite hatte WSG-Coach Thomas Silberberger den gelbgesperrten Topscorer Giacomo Vrioni und den verletzten Renny Smith nicht zur Verfügung. Für sie kamen Sabitzer und Valentino Müller zum Zug, Stefan Skrbo bekam den Vorzug vor Tim Prica.

LASK wieder top in Qualigruppe

Der LASK hat in der Qualifikationsgruppe der Bundesliga wieder die Spitzenposition übernommen. Während die bisher führende Admira gegen Hartberg eine 1:3-Niederlage kassierte, gewannen die Linzer gegen Altach mit 2:1.

Sabitzer klopft zu Beginn erstmals an

Die „Neuen“ setzten gleich die ersten Akzente: Erst verpasste Sabitzer nach Zuspiel von Sandi Ogrinec das Rieder Gehäuse nur knapp (7.), danach parierte Samuel Sahin-Radlinger stark gegen den heranstürmenden Müller (11.). Auf der Gegenseite sorgte Ante Bajic per Kopf nach einem Freistoß für eine erste Annäherung ans Tor der Tiroler (19.). Ansonsten bot die Partie viel Leerlauf und wenig Brisanz. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte prüfte Luca Meisl nach einem langen Ball von Fabian Koch die Aufmerksamkeit seines Goalies Sahin-Radlinger (45.+1), während im Gegenzug Bajic allein auf Ferdinand Oswald zulief und scheiterte, dabei aber im Abseits stand.

Auch Hälfte zwei war von vielen Unzulänglichkeiten geprägt. So riskierte Oswald zweimal nach Fehlern seiner Vorderleute erfolgreich Kopf und Kragen gegen Bajic (61., 64.). Gerade als Ried im Kommen war, schlug die Silberberger-Elf zu. Nach einem Freistoß in die Mauer prallte das Leder vor die Füße von Sabitzer, der von der Strafraumgrenze flach und unhaltbar zur Tiroler Führung traf (67.). Es war das sechste Saisontor des 21-Jährigen, vier davon erzielte er gegen die Rieder (Triplepack im Heimspiel am 25. September).

Ried kann nicht mehr zulegen

Die Innviertler zeigten sich vom Gegentreffer beeindruckt und brachten nun offensiv kaum mehr etwas zustande. Im Gegensatz zur WSG: Der eingewechselte Ertlthaler veredelte eine tolle Müller-Vorlage zum 2:0 (86.) und feierte seinen insgesamt erst zweiten Bundesliga-Treffer. Die Entscheidung war damit gefallen. Obendrein sah Rieds Tin Plavotic in der 90. Minute Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel. Auf den 37-jährigen Heinle wartet somit viel Arbeit, für die Oberösterreicher war es die vierte Niederlage in sechs Spielen seit der Punkteteilung.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Das war heute für uns ein absoluter ‚Big win‘, weil wir damit in der Qualifikationsgruppe einen Riesenschritt gemacht haben – mit den zwei Siegen in Serie. Man hat phasenweise schon auf beiden Seiten den Druck gespürt, dem die Spieler ausgesetzt waren. Wir haben mit zwei Topchancen super begonnen, dann Ried mit zwei gefährlichen Standardsituationen zurück ins Spiel gebracht. Im Anschluss hatte jeder Angst vor dem entscheidenden Fehler. Schon in der Halbzeit war klar, dass der, der das erste Tor macht, auf die Siegerstraße einbiegt. Wir haben es gemacht. Das 2:0 war dann eine Draufgabe.“

Christian Heinle (Ried-Trainer): „Zu Beginn hat man unsere Verunsicherung gesehen. Wir wollten Sicherheit reinbringen, das ist uns in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht gelungen. Danach sind wir besser ins Spiel gekommen, haben leider nach vorne einige technische Fehler gemacht und einfach dann nicht sauber zu Ende gespielt. Ich bin schon der Meinung, dass wir mit der Umstellung in der Halbzeit richtig gut herausgekommen sind. Genau in der Phase, wo wir uns 20 Meter weiter vorne festgesetzt haben, haben wir dann dieses Standardtor gekriegt, und dann ist es ganz schwierig, dass du die Partie noch drehst.“

Admiral Bundesliga, 28. Runde

Samstag:

WSG Tirol – Ried 2:0 (0:0)

Innsbruck, Tivoli-Stadion, 1.200 Zuschauer, SR Jäger

Torfolge:
1:0 Sabitzer (67.)
2:0 Ertlthaler (86.)

WSG Tirol: F. Oswald – Koch (78./Bacher), Behounek, Stumberger, Schulz – Rogelj, Müller, Blume, Skrbo (70./Awoudja) – Ogrinec (60./Prica), Sabitzer (78./Ertlthaler)

Ried: Sahin-Radlinger – Meisl (74./Chabbi), Ziegl, Plavotic – Weberbauer (46./Lackner), Stosic, Nutz, Satin, Pomer – Bajic, Mikic (64./Nene)

Gelb-Rote Karte: Plavotic (90./Ried)

Gelbe Karten: Koch, Behounek, Stumberger, Prica bzw. Meisl

Die Besten: Blume, Sabitzer, Müller bzw. Sahin-Radlinger