Sebastian Aigner (Altach)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Abstiegskampf spitzt sich weiter zu

Der Abstiegskampf in der Admiral Bundesliga ist an Spannung nicht zu überbieten. Nach zwei Runden im Besitz der roten Laterne gab Hartberg diese vier Spiele vor dem Saisonende dank eines 3:1-Siegs bei der Admira am Samstag wieder an das Grunddurchgangsschlusslicht Altach ab. Dem fehlen nach dem 1:2 beim LASK zwei Zähler auf das „rettende Ufer“, und das vor dem direkten Duell in der Steiermark am Dienstag. Doch auch Ried und die Admira sind noch lange nicht gerettet.

Die Innviertler haben nach dem bitteren 0:2 in Tirol samt missglücktem Debüt von Neo-Cheftrainer Christian Heinle nur drei Punkte Luft zum Abstiegsplatz, bei den Südstädtern sind es nach der ersten Niederlage im sechsten Spiel der Qualifikationsgruppe vier. Die beiden Teams treffen am Dienstag aufeinander, sollte es einen Verlierer geben, könnte es für diesen brenzlig werden, vor allem wenn Altach gewinnt.

Der Aufwärtstrend der Vorarlberger endete allerdings in Pasching. Nach fünf Spielen ohne Niederlage und neun Punkten ging die kleine Erfolgsserie zu Ende. „Es gibt solche Tage“, so Trainer Ludovic Magnin, dessen Truppe mit der Last von zehn „Nullern“ in Folge in die zweite Saisonphase gestartet war. Die vermeintliche Wende könnte zu wenig gewesen sein. „Es ist ein mental harter Schlag, aber die Mannschaft ist im Kopf seit Wochen stark. Wir werden nicht umfallen, weil heute alles gegen uns gelaufen ist“, sagte der Schweizer mit optimistischem Blick in die Zukunft.

LASK feiert Heimsieg gegen Altach

Der LASK hat sich mit einem 2:1-Heimsieg über Cashpoint SCR Altach wieder seinem Ziel Platz sieben angenähert. Die Linzer kamen am Samstag gegen das neue Schlusslicht aber erst nach Rot für Mickael Nanizayamo auf die Siegerstraße.

Notwendiger Sieg in „dieser Teufelsliga“

Hartberg konnte sich hingegen über einen Befreiungsschlag freuen. Im sechsten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber gab es für Klaus Schmidt erstmals drei Punkte, für den Club ein seltenes Gefühl, hatte man in der Liga doch zuvor am 28. November 2021 das letzte Mal gewonnen. „Der Sieg war in dieser Teufelsliga absolut notwendig, um dranzubleiben“, betonte Schmidt. Wichtig sei er aber nicht nur wegen der Punkte gewesen. „Es war vor allem auch mental extrem wichtig.“

Damit wurde auch die 1:2-Heimniederlage gegen die Südstädter vergessen gemacht. „Wir haben uns am Montag zusammengesetzt und Klartext geredet. Das hat offenbar Wirkung gezeigt. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, verlautete der Steirer. Zeit zum Feiern bleibt keine, steht doch ein nächstes „Endspiel“, bei dem Joseph Ganda nach seinem Kopfzusammenstoß wegen einer Gehirnerschütterung fehlen wird, bevor. „Es war ein Schritt in die richtige Richtung, im Abstiegskampf ist aber noch gar nichts gewonnen. Von ,safe’ sind wir weit entfernt“, warnte Schmidt.

Admira verspielt gute Ausgangsposition

Für ihn waren es auch deshalb besondere Punkte, da er sie im Stadion seines Ex-Clubs geholt hatte, der ihm 2021 trotz geschaffter Klassenerhalt-Kurzzeit-Mission keinen neuen Vertrag gegeben hatte. Andreas Herzog war ihm vorgezogen worden. Der ÖFB-Rekordteamspieler muss sich auch wieder stärker mit der Abstiegsthematik auseinandersetzen. „Wir haben uns unsere gute Ausgangsposition wieder ein bisschen ruiniert“, sagte der Admira-Coach.

Hartberg entflieht dem Tabellenkeller

Der TSV Hartberg ist dem Tabellenende der Admiral Bundesliga entflohen. Die Steirer setzten sich am Samstag nach elf sieglosen Partien beim FC Admira verdient mit 3:1 durch und gaben die rote Laterne an den SCR Altach ab.

Auch dank verteilter Geschenke wie vor dem 0:2 gab es für die Hausherren einmal mehr im eigenen Stadion nichts zu holen. „Wir haben unsere Qualität nicht auf den Platz gebracht und extrem viel falsch gemacht. Wir haben einen bitteren Rückschlag erlitten, den es in Ried jetzt wieder auszumerzen gilt“, sagte der 53-Jährige. Doch auch die Rieder sind auf Wiedergutmachung aus, wollen im zweiten Anlauf nach dem Ende der Amtszeit von Robert Ibertsberger erstmals anschreiben.

Wer auf eine schnelle Dividende durch den Trainerwechsel gehofft hatte, der wurde bitter enttäuscht. „Uns fehlt ein bisschen die Selbstverständlichkeit, das ist den letzten Runden geschuldet. Wir werden schauen, dass wir eine positive Stimmung reinbringen, damit wir die Mannschaft aufrichten“, so Neo-Chefcoach Heinle, der seine Elf für das Heimmatch gegen die Admira auf Vordermann bringen will. „Wir werden schauen, dass wir die Fehler abstellen und uns durch die Trainings Sicherheit holen. Und dann wären wir gut beraten, dass wir schnell punkten“, sagte der 37-Jährige.

WSG und LASK vor Duell gleichauf

Gut Lachen hat hingegen nach den sechs Punkten in den beiden Spielen gegen die Innviertler WSG-Coach Thomas Silberberger. Seine Mannschaft ist nun gleichauf mit dem in der Qualifikationsgruppe führenden LASK, beide halten bei 21 Zählern und treffen am Dienstag in Innsbruck aufeinander. „Beim LASK haben wir noch eine Rechnung offen“, so der Wattener Coach mit Verweis auf die bisherigen drei Saisonniederlagen (inklusive Cup) bei einem Remis.

WSG Tirol doppelt gegen Ried nach

Die WSG Tirol hat am Samstag in der Qualifikationsgruppe der Admiral Bundesliga auch das zweite Duell gegen die SV Guntamatic Ried innerhalb einer Woche für sich entschieden und Rieds Neo-Coach Christian Heinle eine Niederlage beschert. Die Wattener setzten sich mit 2:0 durch und machten einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt.

In der Liga gab es zuletzt eine 0:6-Watschen. Damals war man „Abstiegskandidat Nummer eins. Fünf Spieltage später haben wir mit zehn Punkten die meisten von allen Teams in der Qualifikationsrunde geholt. Wir sind aber noch lange nicht durch“, so Silberberger. Genauso darf vom Europacup geträumt werden, der mit Platz eins im „unteren Play-off“ fix noch erreicht werden kann. Klarer Favorit dafür ist aber der LASK, der sich wieder an den Platz an der Sonne hievte.

Es war eine Rückkehr ohne Glanz, erst die Rote Karte für Altachs Verteidiger Mickael Nanizayamo brachte die Linzer nach mühevollem Beginn auf die Siegerstraße – die bald folgenden Treffer von Sascha Horvath (42./Elfer) und Keito Nakamura (43.) sorgten für den erst zweiten Dreier in der Qualigruppe. „Die drei Punkte waren immens wichtig für den Kopf, jetzt haben wir uns ein bisschen Luft verschafft“, so Regisseur Peter Michorl. Kein Wunder, wären die Oberösterreicher bei einer Niederlage doch nur noch einen Punkt vom letzten Platz entfernt gewesen.