Matthias Braunöder (Austria Wien) nd Matthaeus Taferner (WAC)
GEPA/Armin Rauthner
Bundesliga

„Schlüsselspiel“ für Austria und WAC

Dass es abseits der Titelfrage in der Meistergruppe der Admiral Bundesliga spannend zugehen kann, zeigt das Mittwoch-Duell zwischen dem RZ Pellets WAC und Austria Wien. Beide Teams liegen punktegleich zwei Zähler hinter dem Drittplatzierten Rapid, der Austria Klagenfurt empfängt. „Das Spiel in Wolfsberg ist ein direktes Duell um die Europacup-Plätze und ein Schlüsselspiel“, so Austria-Trainer Manfred Schmid.

Das letzte Wiener Derby der Saison am 8. Mai wirft bereits seine Schatten voraus. „Wir wollen unbedingt mit einem Erfolgserlebnis in die kurze Pause vor dem Wiener Derby gehen, das würde uns noch einmal einen Schub für die letzten drei Spiele geben“, sagte Schmid. Erfolgserlebnisse waren bei den Violetten zuletzt allerdings rar gesät. Fünf Spiele schon wartet die Austria (seit einem 2:1 gegen den WAC) auf einen „Dreier“.

Bundesliga, 29. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

WAC – Austria

Lavanttal-Arena, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

WAC: A. Kofler – Jasic, Novak, Lochoshvili, Dedic – Peretz, Leitgeb, Liendl, Taferner – Röcher, Baribo

Austria: Pentz – Ivkic, Mühl, Galvao, Suttner – Martel, Braunöder – Jukic, Grünwald, Fischer – Djuricin

Gegen Sturm und im Salzburg-Doppel gab es für das beste Flankenteam der Liga (15 Tore) nichts zu holen, das 0:5 zur Salzburger Meisterkür war eine neue Negativerfahrung in dieser Saison. Schmid bezeichnete die „fünf Stück“ als „unangenehm“, betonte aber: „Es ist meine Aufgabe als Cheftrainer, diese Niederlage aus den Köpfen der Spieler zu bekommen, intern einen Schlussstrich unter das Salzburg-Spiel zu ziehen und vor den letzten vier Runden einen Neustart hinzulegen.“

WAC zuletzt mit Erfolgsmoment

Der könnte dem WAC bereits am vergangenen Wochenende gelungen sein. Mit einem 3:2 in Klagenfurt tauchten die Lavanttaler aus ihrem Ergebnistief, trotz fünf Niederlagen in der Meistergruppe sind sie mittendrin im Rennen um den begehrten dritten Platz. Dieser bedeutet bei einem Salzburger Cupsieg gegen Ried die Teilnahme an einer europäischen Gruppenphase. Der Vierte spielt in der (mitunter beschwerlichen) Conference-League-Qualifikation.

Dass in Klagenfurt ein glasklares Abseitstor mithalf, ist dem Punktekonto egal. Die „Wölfe“ wollen nachlegen. Bisher gingen alle drei Saisonduelle an das Heimteam. „Mit der Austria Wien wartet ein direkter Konkurrent um die internationalen Plätze. Dementsprechend wichtig ist für uns morgen ein Heimsieg“, sagte WAC-Trainer Robin Dutt. Der Israeli Eliel Peretz war zuletzt an allen drei Treffern beteiligt, sein Landsmann Tai Baribo ist nach einem „Joker“-Einsatz laut Clubinfos nun wieder eine Option für die Startelf.

Feldhofer bei Rapid-Heimspiel auf der Tribüne

Rapid muss im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt die Abwesenheit des Cheftrainers Ferdinand Feldhofer verkraften. Der Steirer erlebt die Partie wegen der Roten Karte am Sonntag gegen Puntigamer Sturm Graz nicht von der Bank, sondern von der Tribüne aus, deshalb rücken seine Assistenten Thomas Hickersberger und Matthias Urlesberger in die erste Reihe.

„Mein Trainerteam wird das sicher hervorragend machen“, sagte Feldhofer. Der 42-Jährige darf laut Ligavorgaben bis 30 Minuten vor dem Anpfiff bei der Mannschaft sein und Interviews geben, danach aber keinen Kontakt mehr mit den Spielern und Trainerkollegen haben. Nach dem Schlusspfiff ist die Sperre aufgehoben, daher wird Feldhofer etwa auch die Pressekonferenz absolvieren. „Es wird eine interessante Erfahrung werden, das alles aus der Distanz zu betrachten“, so der Trainer.

Bundesliga, 29. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

Rapid – Klagenfurt

Allianz Stadion, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Hedl – Stojkovic, Aiwu, K. Wimmer, Moormann – Petrovic, Ljubicic – Schick, Druijf, Grüll – Zimmermann

Klagenfurt: Menzel – Blauensteiner, Gkezos, Saravanja, Schumacher – Cvetko, Greil, Moreira – Timossi Andersson, Pink, Jaritz

„Besser ich bin gesperrt als ein Spieler“

Seine Abwesenheit ließe sich verschmerzen, so Feldhofer. „Besser ich bin gesperrt als ein Spieler.“ Ausfälle gibt es bei Rapid ohnehin genug – dazu zählt etwa Christopher Dibon, der nach einer neuerlichen Knieverletzung möglicherweise vor dem Karriereende steht. Ungeachtet dessen soll der Innenverteidiger bei Rapid weiter eine wichtige Rolle spielen. „Ich hätte ihn auch in Zukunft sehr gern näher bei der Mannschaft“, sagte Feldhofer.

Ohne Dibon, dafür aber mit den von Gelbsperren zurückkehrenden Innenverteidigern Kevin Wimmer und Emanuel Aiwu peilt Rapid gegen den Aufsteiger einen Heimsieg an. „Wir brauchen den Druck nicht kleinzureden. Es geht in die finale Phase, wir können uns mit drei Punkten eine Topausgangsposition schaffen. Ein Sieg wäre ein großer Schritt in Richtung Europa“, meinte Feldhofer.

Klagenfurt-Coach Peter Pacult kann wieder auf die zuletzt gesperrt gewesenen Turgay Gemicibasi, Christopher Cvetko und Alex Timossi Andersson zurückgreifen. Seine eigene Mannschaft sieht der Wiener in der angenehmeren Ausgangsposition: „Wenn Rapid gegen uns nicht voll punktet, ist der dritte Platz gefährdet. Wir wollen schauen, dass wir um Platz fünf mitspielen.“ Man könne davon ausgehen, „dass Rapid versuchen wird, von der ersten Minute an Druck zu machen“, sagte Pacult.

Spannung vor Spitzenduell überschaubar

Sturm Graz gegen Red Bull Salzburg ist das aktuelle Spitzenduell der Bundesliga, der Zweite trifft auf den Ersten – und doch ist die Spannung im Vorfeld überschaubar. Die Salzburger stehen wieder vorzeitig als Meister fest, die Grazer haben Platz zwei mit einem 1:1 bei Rapid um acht Punkte abgesichert. Der Punkt war allerdings teuer erkauft, Sturm hat Personalsorgen. Ein Schaulaufen der Bankerldrücker ist am Mittwoch in Graz zu erwarten.

Sturm-Trainer Christian Ilzer gratulierte den Salzburgern zum neunten Titel in Serie. „Wir wollen aber morgen nicht nur als Gratulant auftreten, sondern ein richtig gutes Fußballspiel bieten.“ Das Kampfspiel gegen Rapid hinterließ personelle Lücken. „Es werden Umstellungen auf mehreren Positionen nötig sein“, sagte Ilzer vor der 29. Runde. „Es gibt bei mehreren Spielern Andenken an Maxi Hofmann.“

Bundesliga, 29. Runde

Mittwoch, 18.30 Uhr:

Sturm – Salzburg

Merkur Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch, Affengruber, Jäger, Dante – Hierländer, Ljubic, Niangbo, Prass – Sarkaria, Jantscher

Salzburg: Mantl – Van der Brempt, Piatkowski, Solet, Bernardo – Sucic, Junuzovic, Kjaergaard, N. Seiwald – Adamu, Sesko

Vor Goalie Jörg Siebenhandl muss der Sturm-Coach in allen Mannschaftsteilen improvisieren. Mit Gregory Wüthrich (gesperrt), Jusuf Gazibegovic (krank), Jon Gorenc-Stankovic (gesperrt/verletzt) und Rasmus Höjlund (gesperrt) fehlen der Abwehrchef, Rechtsverteidiger, Stamm-Sechser und Stürmerjungstar. Bei Otar Kiteishvili (Muskelverletzung in der Wade) sei der Verlauf laut Ilzer schwer zu prognostizieren. Anderson Niangbo (Adduktoren) und der in Hütteldorf vom Feld humpelnde Alexander Prass dürften den Sprung in den Kader geschafft haben.

Jaissle rotiert vor Cupfinale

Welche 22 Männer dann tatsächlich auf dem Grazer Rasen stehen werden, ist mehr denn je Kaffeesud lesen. Denn auf die Salzburger wartet am Sonntag (17.00 Uhr, live in ORF1) das Finale im Uniqa-ÖFB-Cup gegen Guntamatic Ried, dem alles untergeordnet wird. Angesichts der Double-Chance – es wäre das achte binnen zehn Jahren – wird auch Coach Matthias Jaissle einigen Edelreservisten Einsatzzeiten geben.

Der Trainer betonte bereits am Sonntag, dass man „noch ein bisserl was vor“ habe. „Den Cupsieg klarmachen ist das Ziel.“ Das habe man auch in Graz „im Hinterkopf“, so Jaissle am Dienstag. „Wir müssen einmal schauen, wie wir es personell angehen. Das entscheiden wir kurzfristig.“ Ilzer dazu: „Es ist nicht wesentlich, wer bei Salzburg in der Startelf steht, sie haben einen doppelt besetzten Topkader.“