Thiem muss damit weiter auf seinen ersten Sieg auf der ATP-Tour seit 12. Mai 2021 warten. Dabei hatte der 28-jährige Niederösterreicher im Tiebreak des zweiten Satzes drei Satzbälle.
Auch beim Challenger Ende März in Marbella sowie letzte Woche beim ATP-Turnier in Belgrad war Thiem ohne Sieg geblieben. Dazwischen hatte er auch noch eine Coronavirus-Infektion gehabt. Seinen nächsten Einsatz hat er kommende Woche beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid. Danach stehen vor den French Open in Paris noch Antreten in Rom und Genf auf dem Plan.
Chance auf Satzgewinn war dreimal da
Im Duell mit Bonzi wehrte Thiem beim Stand von 1:2 im ersten Satz zwar noch zwei Breakbälle ab, musste aber wenig später das Break zum 2:4 hinnehmen. Dieses genügte der Nummer 58 der Welt, um nach 38 Minuten zur Satzführung auszuservieren.
Im zweiten Set ging es ohne Aufschlagverlust – lediglich Thiem musste bei Stand von 1:1 einen Breakball abwehren – ins Tiebreak. In diesem geriet der ehemalige Weltranglistendritte 5/6 in Rückstand, wehrte aber den ersten Matchball Bonzis ab. Bei 7/6, 8/7 und 9/8 vergab Thiem jeweils die Möglichkeit zum Satzgewinn, ehe Bonzi seine zweite Chance zum Aufstieg ins Achtelfinale nützte.
Der 25-jährige Franzose, der bereits seit 2015 auf der Tour spielt, aber heuer sein bisher mit Abstand bestes Tennis zeigt, war zufrieden. „Ich bin sehr glücklich, denn es ist nie einfach, gegen Dominic zu spielen. Er ist einer der Topspieler.“ Bonzi hatte sich mit dem Halbfinale in Marseille und der dritten Runde in Indian Wells in den Top 70 etabliert.
Fortschritte im zweiten Satz erkennbar
Thiem war vor allem mit dem zweiten Satz zufrieden. „Der war eigentlich gut, da waren wieder einige Fortschritte dabei im Gegensatz zu Belgrad. Ich habe auch das Gefühl gehabt, dass ich mit der Vorhand wieder Winner spielen kann, was extrem wichtig war“, meinte der US-Open-Sieger von 2020 nach seinem dritten Match seit der Handgelenksverletzung im Juni 2021. Den ersten Satz fand er nicht gut. „Aber ich denke, dass es relativ normal ist, dass ich noch lange brauche, um mich an das Tempo der Spieler zu gewöhnen.“
Der Auftritt gegen Bonzi sei wegen dessen Spielweise doch ganz anders gewesen. „Er hat die Bälle früh genommen und ist ziemlich draufgegangen. Da habe ich Probleme gehabt, ich habe mich daran gewöhnt im zweiten Satz.“ Umso bitterer, dass er keinen der Satzbälle nutzen konnte. „Was richtig wehtut, ist, dass ich den zweiten Satz nicht gewonnen habe. Da waren dumme Fehler dabei, teilweise dumme Entscheidungen dabei bei wichtigen Ständen. Aber ja, das ist auch klar mit fehlender Matchpraxis.“
Plan bleibt unverändert
Der Ausgang dieses Spiels ändere nun aber „null“ am Plan, da nun jeder Sieg ein Bonus sei. Die Erwartungshaltung bleibe sehr niedrig. „Was ich jetzt brauche, sind extrem viele Trainingssätze und dass ich mich von Anfang an an das Tempo gewöhne, von Anfang an hundert Prozent da bin und das Timing passt. Dann wird es gut sein.“
Der zweifache French-Open-Finalist verspricht aber, dass er geduldig bleiben wird. „Ich hoffe auf eine neue Chance in Madrid, und wenn es dort wieder nicht klappt, geht es nach Rom, und dann geht es weiter. Aber die nächsten Wochen sind da, um Matchpraxis zu sammeln und meine Form wiederzugewinnen.“
ATP-250-Turnier in Estoril
(Portugal, 597.900 Euro, Sandplatz)