David Alaba (Real)
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Champions League

Verletzter Alaba trotz Niederlage begeistert

Dank seiner zwei Tore hat Real Madrids französischer Stürmerstar Karim Benzema am Dienstagabend beim 3:4 bei Manchester City die Chance auf den Finaleinzug in der Champions League erhalten. „Es ist unfassbar, was er diese Saison spielt“, sagte ÖFB-Star David Alaba, der verletzungsbedingt zur Pause in der Kabine blieb, vom Spiel allerdings begeistert war. Er werde „alles dafür tun“, um im Rückspiel am kommenden Mittwoch einsatzfähig zu sein, versprach der Wiener.

Alabas Einsatz im Rückspiel bleibt allerdings abzuwarten. „Wir haben ihn sicherheitshalber runtergeholt“, sagte Real-Coach Carlo Ancelotti. Schon gegen Osasuna war der Verteidiger mit Adduktorenproblemen ausgewechselt worden, für das erste Duell mit ManCity fraglich gewesen. „Wir sind am Leben“, meinte Alaba, der nach dem Spiel von City-Coach Josep Guardiola, seinem Ex-Trainer bei Bayern München, geherzt wurde.

In der spanischen Hauptstadt wurde die Niederlage bei ManCity fast wie ein Sieg gefeiert. „Ein Wunder nach dem anderen“, titelte die Sportzeitung „Marca“ in Anspielung auf die zuvor überstandenen K.-o.-Duelle gegen Paris Saint-Germain und den FC Chelsea. „AS“ feierte die wiederholten „Wiederauferstehungen“ der Madrilenen.

Das Rückspiel ist bereits ausverkauft. Das Bernabeu werde „einer Hölle gleichen“, schrieb „Marca“. Fans zogen am späten Dienstagabend durch verschiedene Madrider Stadtviertel und sangen vom angepeilten nächsten Titel im Europapokal.

Benzema im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt aus Real-Sicht stand davor Benzema, der nach seinem Hattrick im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain und seinen vier Toren gegen Titelverteidiger Chelsea in seinem 600. Spiel für Real einmal mehr zum Torgaranten wurde.

Karim Benzema (Real)
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Benzema hielt Real mit zwei Toren im Rennen um den Finaleinzug

Der 34-jährige Franzose schnürte nach seinem Treffer in der 33. Minute einmal mehr einen Doppelpack. Den dritten Treffer für Real erzielte Vinicius Junior (55.). Manchester City war spielbestimmend und lag durch die Tore von Kevin De Bruyne (2.), Gabriel Jesus (11.), Phil Foden (53.) und Bernardo Silva (74.) ständig in Führung.

„Werden Magisches schaffen“

Mit nun neun Toren in den K.-o.-Spielen dieser Champions-League-Saison ist Benzema fast im Alleingang dafür verantwortlich, dass Real erstmals seit 2018 das Endspiel der Königsklasse erreichen kann. Mit bisher insgesamt 14 Toren kann Benzema zudem den Rekord von Cristiano Ronaldo noch übertreffen, der in der Saison 2013/14 insgesamt 17 CL-Treffer erzielt hatte.

Real setzt nun alles auf das Rückspiel. „Das Wichtigste ist, dass wir nie aufgegeben haben und bis zum Ende dabei sind. Jetzt gehen wir ins Bernabeu, wo wir unsere Fans mehr denn je brauchen, und wir werden etwas Magisches schaffen – siegen“, verkündete Benzema.

Guardiola hadert mit Resultat

Vom Spiel begeistert, aber vom Resultat enttäuscht waren Spieler und Verantwortliche beim Premier-League-Ersten Manchester. „Wir haben viel gut gemacht, aber leider auch Tore kassiert. Wir hätten auch mehr schießen können. Wir haben ein fantastisches Spiel gegen einen unglaublichen Gegner gespielt“, befand Guardiola. Und Torschütze Phil Foden meinte frustriert: „An einem anderen Tag hätten wir meiner Meinung nach ein besseres Ergebnis erzielen können.“

Pep Guardiola (ManCity)
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ManCity-Coach Guardiola fiebert schon dem Rückspiel in Madrid entgegen

Guardiola war überzeugt, auch auswärts bestehen zu können. „Es ist ein guter Charaktertest. Wir fahren nach Madrid und wollen dort gewinnen“, sagte der Spanier. Auch die englische Presse spendierte viel Lob. „Wunderbar und mit Wucht“ habe City Real geschlagen, schrieb etwa die „Daily Mail“. „The Sun“ war vom gesamten Spiel angetan: „Zerreißt das Taktikhandbuch, tretet das Whiteboard um, schmeißt den Laptop mit den Datenanalysen weg – und gebt uns einfach mehr davon, bitte.“