FK-Austria-Logo vor der Generali-Arena
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Lizenz für Austria und St. Pölten

Austria Wien und Zweitligist SKN St. Pölten haben in zweiter Instanz die Lizenz für die kommende Saison erhalten. Das gab die Bundesliga am Mittwoch bekannt. Dem Zweitligisten Wacker Innsbruck wurde hingegen aus finanziellen Gründen auch vom Protestkomitee die Spielgenehmigung verwehrt. Den Tirolern bleibt nun noch innerhalb der nächsten acht Tage der Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht, das bis Ende Mai in letzter Instanz entscheidet. Dabei dürfen keine Unterlagen nachgereicht werden.

Während sich die Situation in Innsbruck trist darstellt, herrschte am Wiener Verteilerkreis große Freude. „Dank der hervorragenden Leistung unseres gesamten Teams ist es uns gelungen, alle Fragen der Bundesliga zu beantworten. Wir freuen uns, dass das Protestkomitee unserer Argumentation folgen konnte und sie mit der Erteilung der Lizenz honoriert hat“, wurde Austria-Vorstand Gerhard Krisch in einer Clubaussendung zitiert.

Krisch bedankte sich bei allen Fans, Partnern, Mitarbeitern und Gremien und versprach: „Wir werden uns weiterhin mit Hochdruck unseren Zielen widmen und unseren eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen.“ Laut Austria-Mitteilung wurde dem Verein gemeinsam mit der erteilten Lizenz auch das Bundesliga-Urteil über einen Abzug von vier Punkten für die Spielzeit 2022/23 und eine Geldstrafe von 20.000 Euro übermittelt. „Wir werden nun den Protest dagegen vorbereiten und rechtzeitig einreichen“, kündigten die „Veilchen“ an. Die Sanktion hatte die Liga wegen des Fristverzugs bei der Bekanntgabe des geprüften Jahresabschlusses verhängt.

Austria-Vorstand Gerhard Krisch
APA/Helmut Fohringer
Austria-Vorstand Gerhard Krisch hat eine große Sorge weniger

„Wichtig, dass Ruhe in den Verein kommt“

Der Ligasenat 5 hatte von der Austria verlangt, den achtköpfigen Aufsichtsrat um eine Person zu erweitern, um dem Club formal die laut Reglement nötige Stimmenmehrheit zu sichern. Wie Krisch bekanntgab, wird Lisa Aichinger als Vereinsvertreterin in den Aufsichtsrat einziehen, womit die Bundesliga-Forderung erfüllt wurde. Trainer Manfred Schmid und die Austria-Spieler erhielten kurz vor dem Auswärtsmatch gegen den WAC die frohe Kunde. „Das ist sehr, sehr positiv. Es ist wichtig, dass Ruhe in den Verein kommt und man für die Zukunft planen kann“, sagte der Coach.

Keine Spielgenehmigung für Wacker Innsbruck

Die finanziell schwer in der Bredouille steckenden Tiroler erhalten auch im zweiten Anlauf keine Lizenz für die Bundeslige und 2. Liga.

Groß war die Erleichterung auch beim SKN St. Pölten. „Die Tatsache, dass es vonseiten des Protestkomitees keine weiteren Beanstandungen und somit keine Auflagen für das kommende Jahr gibt, zeigt, dass wir uns als Club nun auf dem richtigen Weg befinden“, erklärte Geschäftsführer Wirtschaft Matthias Gebauer in einer Aussendung der Niederösterreicher. Das Protestkomitee habe sämtliche nachgereichte Unterlagen, welche die Liquidität des Vereins für die kommende Saison untermauerten, akzeptiert und dem Club ein positives Zeugnis ausgestellt, hieß es vonseiten des SKN.

Wacker-Präsident Radi gibt nicht auf

Wacker Innsbruck hingegen steht vor dem Abschied aus dem Profifußball. Präsident Kevin Radi sagte in einer Mitteilung zur neuerlich verweigerten Spielgenehmigung: „Wir prüfen aktuell alle Möglichkeiten und Lösungsansätze, um binnen der nächsten acht Tage gegen das Urteil Einspruch einzulegen. Sofern es uns gelingt, Lösungen zu erarbeiten, werden wir selbstverständlich versuchen, diese dem Schiedsgericht vorzulegen und so die Zulassung für die zweite Spielklasse zu erwirken. Gleichzeitig werden richtungsweisende Entscheidungen getroffen, damit der Verein, im Fall der Fälle, eine Zukunft im kommenden Jahr in der Regionalliga hätte. Wir geben nicht auf und werden bis zum letzten Tag alles unternehmen, um den Fortbestand des FC Wacker Innsbruck zu sichern.“

Nachdem die Spieler der Wacker-Profiabteilung eine Nachfrist für ausstehende Gehaltszahlungen gesetzt hatten und der Verein den Zahlungen bis Dienstag, Mitternacht, nicht nachgekommen war, wurden die Tiroler von Clemens Hubmann, Raphael Galle, Fabio Markelic und Darijo Grujcic über den vorzeitigen Austritt aus dem Dienstverhältnis informiert. Alle vier Spieler werden Wacker damit ab sofort nicht mehr zur Verfügung stehen und können ablösefrei wechseln.