Bundesliga

Sturm nach Sieg gegen Salzburg Vizemeister

Puntigamer Sturm Graz hat Meister Red Bull Salzburg die Generalprobe für das Cupfinale verpatzt und mit einem 2:1-Heimsieg vorzeitig den zweiten Platz in der Admiral Bundesliga fixiert. Im Duell zweier völlig umgekrempelter Mannschaften behielten die Steirer erstmals in dieser Saison die Oberhand. Lukas Jäger (14.) und Jakob Jantscher (72.) trafen für Sturm, Benjamin Sesko sorgte vier Tage vor der großen Salzburger Double-Chance für den zwischenzeitlichen Ausgleich (22.).

Sturm ging durch den überraschenden Sieg den finalen Schritt zu Platz zwei, der nach dem 2:2 von Verfolger Rapid gegen Klagenfurt schon drei Runden vor Schluss feststeht. Der Lohn ist der Einstieg in der Champions-League-Qualifikation. Die Gäste aus Salzburg hatten ihr erstes Ziel bereits am Sonntag abgehakt und ordneten dem letzten verbleibenden am 1. Mai diesmal alles unter. Die zweite Saisonniederlage in der Liga war die Folge.

Nach der Meisterparty warf Salzburg-Trainer Matthias Jaissle in Graz die Rotationsmaschine an. Vor Goalie Philipp Köhn blieb nur die zentrale Achse Maximilian Wöber/Nicolas Seiwald/Brenden Aaronson in der Startelf. Sturm stellte sich ersatzgeschwächt entgegen. Christian Ilzer hatte fünf Stammspieler – darunter Gregory Wüthrich, Jon Gorenc-Stankovic und Rasmus Höjlund – zu ersetzen. Es reichte immerhin noch zu einer Startelf von ausschließlich arrivierten Bundesliga-Spielern.

Sturm-Trainer Christian Ilzer
GEPA/Christian Walgram
Sturm-Coach Christian Ilzer fügte Salzburg mit seinem Team die zweite Liganiederlage in dieser Saison zu

Schwungvolle erste Hälfte

Dazu zählte Defensivallrounder Jäger, der nach einer Freistoßflanke von Jantscher frei vor Köhn auftauchte und diesen per Kopf bezwang (14.). Zuvor hatten beide Teams durch Sesko (2.) und Manprit Sarkaria (11.) mit zentralen Schüssen Chancen. Trotz Abstimmungsschwierigkeiten auf beiden Seiten war aber für einen schwungvollen Beginn vor 10.625 Zuschauern gesorgt.

Junior Adamu vergab die erste große Ausgleichschance (19.). Nicolas Capaldo setzte ihn mit einer Hereingabe in den Rücken der Sturm-Abwehr ideal ein, doch der ÖFB-Teamspieler schoss um wenige Zentimeter an der rechten Stange vorbei.

Danach legte Jantscher den Ball per Kopf quer auf Anderson Niangbo, der aber mit schlechtem Timing am Spielgerät vorbeisprang. Im Gegenzug löste sich Sesko bei einer erneuten Capaldo-Hereingabe im richtigen Moment von der Sturm-Verteidigung und erzielte aus kurzer Distanz sein fünftes Saisontor (22.). Statt 2:0 für Sturm hieß es 1:1. Ausgeglichen ging es weiter. Salzburg hatte öfter den Ball, entfaltete aber nicht die sonst gewohnte Wucht. Sturm blieb im Umschaltspiel und nach Standardsituationen gefährlich.

Jantscher sorgt für Entscheidung

Gelungene Angriffe wurden nach dem Seitenwechsel seltener – und Jaissle wechselte nach knapp einer Stunde gleich dreifach im Mittelfeld. Erstaunlich selten kombinierte sich sein Team so sehenswert durch wie in Minute 70, als Aaronson mit dem Heber an Jörg Siebenhandl scheiterte und im Nachschuss den Ball verfehlte.

Kurz darauf drehte der Topscorer der Liga jubelnd ab. Jantscher erzielte nach Hierländer-Zuspiel sein zwölftes Saisontor, Salzburgs Kamil Piatkowski fälschte den strammen Schuss entscheidend ab (72.). Siebenhandl hielt die drei Punkte gegen Sesko fest (76.), mit einer starken Kollektivleistung brachten die Grazer gegen spät noch einmal Druck machende „Bullen“ den Sieg ins Trockene.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Ein fantastisches Gefühl, zu Hause vor unseren Fans den Vizemeistertitel zu fixieren. Und das gegen den amtierenden Meister. Noch besser als Vizemeister gefällt mir ‚Best of the Rest‘. Wir haben in dieser Saison viele Herausforderungen bravourös gemeistert. Wir hatten Hochphasen, auch Wellentäler, aber die Mannschaft ist stets zusammengestanden, und wir haben auch in schwierigen Phasen gepunktet. Momentan ist Genießen angesagt. Es gilt aber, die letzten drei Spiele bestmöglich zu absolvieren. Und auch zu respektieren, dass Sturm II in der Regionalliga Meister werden will.“

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Wenn Salzburg verliert, ist die Enttäuschung immer groß. Ein Lob an Sturm, sie machen das über die gesamte Saison schon sehr gut und haben eine klare Spielidee. Heute waren zwei Mannschaften am Werk, die Wechsel vornehmen mussten und Wechsel vornehmen wollten. Klar war der Fokus bereits auch auf die nächste Partie gerichtet. Das soll keine Ausrede sein, wir haben es heute nicht geschafft, an unser Leistungsniveau heranzukommen. Wir hatten auch Chancen, waren aber nicht effektiv. Und bei den Gegentoren gab es auch eine Einladung von unserer Seite.“

Admiral Bundesliga, 29. Runde

Mittwoch:

Sturm Graz – Salzburg 2:1 (1:1)

Graz, Merkur Arena, 10.625 Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:

1:0 Jäger (14.)
1:1 Sesko (22.)
2:1 Jantscher (72.)

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Affengruber, Borkovic, Dante – Hierländer, Ljubic, Niangbo (74./Kronberger), Kuen (90./Stückler) – Sarkaria, Jantscher (88./Lang)

Salzburg: Köhn – Van der Brempt, Piatkowski, Wöber, Bernardo – Capaldo (62./Bernede), Seiwald (62./Junuzovic), Aaronson (76./Diambou), Kjaergaard (62./Sucic) – Adamu, Sesko

Gelbe Karten: Jäger bzw. Bernardo, Wöber

Die Besten: Jantscher, Jäger, Hierländer bzw. Capaldo, Köhn