Peter Schoettel auf einer leeren Trainerbank
GEPA/Manfred Binder
ÖFB

Tag der Entscheidung bei Teamchefsuche

In einem Wiener Hotel fällt am Freitag die Entscheidung über den künftigen Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft. Das ÖFB-Präsidium bekommt vom Verbandssportdirektor Peter Schöttel einen Vorschlag vorgelegt, den es wohl absegnen wird. Die ÖFB-Pressekonferenz mit der Bekanntgabe der Entscheidung wird ab 12.45 Uhr live in ORF Sport + und im Livestream übertragen.

Der Nachfolger von Franco Foda startet dann am 3. Juni in der Nations League mit dem Auswärtsspiel gegen Kroatien. Als Favorit gilt seit Donnerstag der Noch-Trainer von Manchester United, Ralf Rangnick. Einem Bericht des „Kuriers“ folgte am Abend auch gegenüber dem ORF aus dem Umfeld des Österreichischen Fußballbundes die Bestätigung, dass Rangnick sich mit dem Verband geeinigte habe. Und das, obwohl der ÖFB Anfang April Berichte über ein Treffen mit dem 63-Jährigen dementiert hatte. Als weitere heiße Kandidaten wurden davor Peter Stöger und der langjährige Schweizer Erfolgsteamchef Vladimir Petkovic gehandelt.

Rangnick arbeitet noch bis Saisonende als Interimscoach von Manchester United, seine Nachfolge tritt im Sommer der Niederländer Erik ten Hag an. Davor war Rangnick unter anderem bei Stuttgart, Hannover, Schalke, Hoffenheim und RB Leipzig tätig. Im Sommer 2012 wurde er Sportdirektor bei Red Bull Salzburg und legte in den darauffolgenden drei Jahren den Grundstein für den „Red-Bull-Fußball“, der sich unter anderem stark über Pressing definiert.

Rangnick Topkandidat auf Teamchefposten

Am Donnerstag verdichtete sich das Gerücht, dass der ehemalige Salzburg-Sportdirektor nächster österreichischer Teamchef werden soll

Zahlreiche Namen im Gespräch

Über Namen wurde in den Wochen seit dem Foda-Abgang Ende März heftig spekuliert. Verbürgt sind Gespräche von Schöttel mit den österreichischen Kandidaten Stöger, Andreas Herzog und Markus Schopp. Ersterer gilt aus diesem Trio als aussichtsreichster Kandidat, muss sich aber wohl auf namhafte Konkurrenz aus dem Ausland gefasst machen.

Peter Schoettel
GEPA/Christian Moser
Am Freitag wird Sportdirektor Schöttel dem Präsidium seinen Wunschkandidaten präsentieren

Das Schweizer Boulevardmedium „Blick“ berichtete zuletzt, Petkovic sei „Wunschkandidat Nummer eins“ beim ÖFB, es gebe allerdings noch Diskussionsbedarf in finanziellen Angelegenheiten. Petkovic war von 2014 bis 2021 Schweizer Teamchef, im Februar dieses Jahres verlor er seinen Job bei Girondins Bordeaux.

Sollten tatsächlich Rangnick oder doch Petkovic das Rennen machen, wären sie nach Marcel Koller und Foda der dritte Nichtösterreicher in Folge auf der ÖFB-Teamchefbank. Zuletzt wurde die Nationalmannschaft am 11. Oktober 2011 von einem heimischen Coach betreut. Beim damaligen 0:0 in Kasachstan war Willi Ruttensteiner interimistisch im Amt.

Debüt mit dichtem Programm

Auf den neuen Verantwortlichen wartet Anfang Juni jedenfalls ein dichtes Programm. Nach dem Debüt gegen Kroatien folgen binnen kurzer Zeit Duelle mit Dänemark (6. Juni/heim, 13. Juni/auswärts) und Frankreich (10. Juni/heim). Wirklich wichtig wird es für den künftigen ÖFB-Coach aber erst 2023, wenn die Qualifikation für die EURO 2024 über die Bühne geht.

Die Teilnahme an der Endrunde in Deutschland ist das große Ziel des Verbandes, dementsprechend dürfte der Vertrag des neuen Nationaltrainers bis zum Qualiende laufen und bei einer EM-Teilnahme automatisch bis Sommer 2024 verlängert werden.