Linus Karlsson erzielte vor 3.000 Zuschauern in der Steffl Arena in Wien-Kagran erst im Schlussdrittel in der 46. Minute im Powerplay den einzigen Treffer im Spiel und verhinderte damit die Sensation zum Auftakt der Euro Hockey Challenge. Nun warten in Ostrava mit Olympiasieger und WM-Gastgeber Finnland am Samstag (12.00 Uhr live in ORF Sport +) und Hausherr Tschechien am Sonntag (16.00 Uhr live in ORF Sport +) zwei weitere hochkarätige Testspielgegner auf die Mannschaft von Bader.
„Wir haben sehr viele Sachen richtig gemacht und sind sehr gut aufgetreten. Wir waren chancentechnisch auf Augenhöhe, und man darf nicht vergessen, dass der Gegner Schweden war. Letztendlich hat ein Tor den Unterschied gemacht“, war auch Kapitän Thomas Raffl im ORF-Interview hochzufrieden, „Schweden ist eine Topnation mit Topspielern, auch wenn der Kader noch nicht jener von der WM ist.“ Der Routinier von Meister Salzburg freute sich bereits auf das Duell mit den Finnen: „Wir haben die nächste Chance, uns zu beweisen. Wir wollen von Spiel zu Spiel als Mannschaft wachsen.“
Härtetest gegen Schweden
Beim Länderspiel gegen Schweden verpasst Österreichs Eishockey Team eine Sensation nur knapp. Gegen den Fünften der Weltrangliste verliert das Team von Roger Bader in Wien 0:1, liefert aber eine fast perfekte Partie.
Torhüter Bernhard Starkbaum, der mit seinen Paraden lange das 0:0 hielt und daher auch zum Spieler der Partie gewählt wurde, lobte seine Vorderleute. „Wir haben von Anfang an ein gutes Spiel gemacht und Schweden auch unter Druck gesetzt. Leider hat es nicht ganz gereicht, aber wir können darauf aufbauen“, sagte der 36-Jährige, „wir können stolz auf uns sein, aber jetzt heißt es weiterarbeiten. Wir haben heute schnelle Entscheidungen getroffen, und wenn wir das Spielsystem durchziehen, können wir auch die Großen ärgern.“
Österreich gibt von Beginn an Gas
Gegen die Großmacht Schweden war man von der von Teamchef Bader befürchteten „kalten Dusche“ weit entfernt. Im ersten Drittel feuerten Kapitän Raffl und Co. 20 Torschüsse ab, eine Seltenheit gegen einen Konkurrenten dieses Kalibers. Bei einem Stangenschuss von Dominic Zwerger (8.) hatten die Gäste aus Skandinavien auch Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

Im Mitteldrittel erhöhten die Skandinavier das Tempo. Doch Torhüter Bernhard Starkbaum, in dieser Vorbereitung schon zweimal ohne Gegentor (1:0 gegen Polen und 5:0 gegen Italien), ließ sich nicht bezwingen. Die Hoffnungen auf den ersten Erfolg gegen das „Drei-Kronen-Team“ seit einem 2:1-Sieg vor 75 Jahren beendete aber letztlich Karlsson mit einem präzisen und für Starkbaum verdeckten Schuss im Powerplay. Die Österreicher kämpften noch um den Ausgleich und nahmen Starkbaum für einen sechsten Feldspieler vom Eis, am Ende blieb es eine so knappe Niederlage wie zuletzt vor 29 Jahren.
„Ich bin superhappy mit der Leistung, natürlich hätte ich lieber 1:0 gewonnen als zu verlieren. Ich glaube, das wäre auch nicht ganz unverdient gewesen, weil es war phasenweise doch sehr ausgeglichen“, freute sich auch Teamchef Bader. Der gebürtige Schweizer verwies zum Beweis für die starke Vorstellung seiner Truppe auf eine besondere Statistik: „Wir hatten fünf Schüsse mehr als die Schweden, das muss man sich einmal vorstellen. Normal haben die 20 bis 25 Schüsse mehr als wir. Ich bin sehr zufrieden, wie die Spieler mithalten können.“
WM-Testspiel in Wien
Donnerstag:
Österreich – Schweden 0:1
(0:0 0:0 0:1)
Wien, 3.000
Tor: Karlsson (46./PP)
Österreich: Starkbaum – Maier, Unterweger; Zündel, Heinrich; B. Wolf, Hackl; Wimmer, Brunner – Lebler, Haudum, Ganahl; Schneider, Nissner, Th. Raffl – Feldner, Baumgartner, Zwerger – P. Huber, Achermann, Wukovits