Trainer Matthias Jaissle und Rasmus Nissen Kristensen
GEPA/Daniel Goetzhaber
ÖFB-Cup

Salzburg atmet nach Double durch

Nach der Titelverteidigung in der Admiral-Bundesliga vor einer Woche hat Red Bull Salzburg mit dem 3:0 im Finale des Uniqa-ÖFB-Cups am Sonntag gegen Guntamatic Ried die nächste Trophäe geholt. „Es fühlt sich überragend an. Es war merklich Druck zu spüren, wir sind als Favoriten ins Spiel gegangen. Die Erleichterung ist riesig“, sagte Trainer Matthias Jaissle nach dem Erfolg.

Luka Sucic (27.) per Traumtor, Maximilian Wöber (52.) mit dem Kopf und Benjamin Sesko (87.) im Konter ließen die Salzburger mit den 1.700 nach Klagenfurt mitgereisten Fans feiern. „Wir haben die Saison gekrönt. Champions-League-Achtelfinale, Meister, Cupsieger – viel mehr geht nicht in Salzburg“, sagte Wöber. Seit 2014 haben die „Bullen“ nun von 18 möglichen nationalen Titeln 17 gewonnen.

Eine klare Angelegenheit war die Partie jedoch lange nicht. Ried konnte über den schnellen Ante Bajic Nadelstiche setzen, Philipp Köhn im Salzburger Tor war mehrmals gefordert. Wöber selbst rettete in der 83. Minute akrobatisch vor der Linie, kurz darauf wurde der Verteidiger im Strafraum an der Hand getroffen. Schiedsrichter Alexander Harkam griff jedoch nicht ein, auch der VAR blieb untätig. Eine Szene, die die Rieder ärgerte.

ÖFB-Cup-Finale: Salzburg holt Double

Red Bull Salzburg hat sich am Sonntag zum Sieger des Uniqa-ÖFB-Cups gekürt. Die „Bullen“ setzten sich in der Neuauflage des Endspiels von 2012 gegen Guntamatic Ried vor 7.800 Zuschauern im Klagenfurter Wörthersee Stadion souverän mit 3:0 durch. Damit holten sich die Salzburger zum neunten Mal das Double.

Ried über Referee verstimmt

„Es hat genau das Bisschen gefehlt, das es gebraucht hätte, um Salzburg schlagen zu können. Auch bei Entscheidungen des Schiedsrichters“, sagte der „angefressene“ Ried-Trainer Christian Heinle. Er sprach bei der Szene mit Wöber von einer klaren Elferentscheidung. Harkam, so der Vorwurf der Rieder, hätte sich die Wiederholung zumindest auf dem Schirm anschauen müssen. Selbst Wöber gab zu, dass er im ersten Moment mit einem Strafstoß gerechnet habe.

Ried-Trainer Christian Heinle
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Ried-Trainer Heinle war über den Spielverlauf und die Umstände nicht sehr erfreut

„Beim Stand von 0:2 lassen wir einen Sitzer aus, den Elfer hätte man eventuell geben können. Ich muss es halt machen gegen Salzburg, dann haben wir das Momentum auf unserer Seite“, analysierte Rieds Kapitän Marcel Ziegl. Der Cupsieger von 2011 versuchte wie die Teamkollegen, Salzburgs spielerische Vorteile durch Laufarbeit wettzumachen – am Ende vergeblich.

Die Innviertler müssen den Blick nun wieder Richtung Kampf gegen den Abstieg richten. Am Samstag gastiert Ried in der Qualigruppe in Altach. Vier Zähler trennen das Schlusslicht aus Vorarlberg vom Vorletzten. Heinle zur Ausgangslage: „Ein Endspiel war heute, das nächste ist am Samstag. Wir fahren nach Altach, um zu gewinnen und das Thema abzuhaken. Auch wenn es schwierig wird.“

Salzburg hat „Pflicht erfüllt“

Bei den Salzburgern wird nun erst einmal gefeiert. „Jetzt gibt’s sicher zwei Tage frei für die Jungs“, sagte Jaissle – der beim Pressetermin neben ihm sitzende Wöber besserte auf drei aus. Man wolle die Erfolge jedenfalls genießen, so der Coach. „Chapeau, was die Mannschaft in dieser Saison geschafft hat. Wir waren im Champions-League-Achtelfinale, mit dem Double haben wir die Pflicht nun erfüllt“, sagte der 34-jährige Deutsche.

Die restlichen drei Bundesliga-Runden will der alte und neue Meister trotz aller Feierlaune seriös über die Bühne bringen. Die jüngste Niederlage gegen Puntigamer Sturm Graz soll ein einmaliger Ausrutscher bleiben. „Wir werden hoffentlich wieder so auftreten, wie wir es in den vergangenen Wochen und Monaten getan haben. Es ist unser Anspruch, diese Spiele zu gewinnen“, betonte Jaissle. Am Sonntag gastiert der WAC in Wals-Siezenheim, danach spielt Salzburg noch in Wien gegen Rapid und zum Abschluss daheim gegen Austria Klagenfurt.

Erneute Abgänge zu erwarten

Wie es danach weitergeht, ist offen. Angesichts von Salzburgs Erfolgen in der Champions League wird Österreichs Serienmeister die eine oder andere Stütze wohl wieder abgeben. Karim Adeyemis Transfer zu Borussia Dortmund ist nur noch eine Frage der Zeit, auch andere wie Rasmus Kristensen, Mohamed Camara, Nicolas Seiwald und Wöber könnten abwandern.

Trainer Matthias Jaissle mit Spielern und Pokal
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Die Zusammensetzung des Salzburger Trainerteams für kommende Saison ist noch offen

Ob Jaissle in der nächsten Saison noch Salzburg-Trainer ist, scheint ebenfalls nicht gesichert zu sein. Am Sonntag hielt sich der Coach bedeckt: „Ich mache mir jetzt keine Gedanken um meine Zukunft. Ich fühle mich wohl hier und freue mich in erster Linie über das Double.“