Jubel von drei Sturm-Spielern
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Fussball

Sturm profitiert von Russland-Sanktionen

Der Europäische Fußballverband (UEFA) hat weitere Sanktionen gegen Russlands Fußball beschlossen. Unter anderem dürfen russische Clubs nicht an der nächsten Europacup-Saison teilnehmen. Eine Entscheidung, die unmittelbar auch Österreichs Europacup-Vertreter Sturm Graz betrifft. Der Vizemeister beginnt damit erst Anfang August in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation, müsste für die Königsklasse zwei statt drei Runden überstehen und spielt im schlechtesten Fall in der Europa-League-Gruppenphase.

Damit stellt Österreichs Fußball im Herbst fix drei Clubs in europäischen Gruppenphasen. Meister Salzburg spielt erneut in der Champions League, für den Meisterschaftsdritten bedeutet ein Ausscheiden im Play-off der Europa League im schlechtesten Fall die Teilnahme an der Gruppenphase der Conference League.

Die UEFA-Sanktionen anlässlich des russischen Angriffskrieges in der Ukraine greifen aber auch auf Länderspielebene ein. Unter anderem wurde die Frauen-Nationalmannschaft von der EM 2022 in England (6. bis 31. Juli) ausgeschlossen und durch Portugal ersetzt. Auch in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland werde Russland keine weiteren Spiele bestreiten, die bisherigen Ergebnisse würden annulliert und die Gruppe E mit Dänemark, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Malta und Aserbaidschan werde als Fünfergruppe fortgesetzt.

Sturm-Trainer Christian Ilzer
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Das Team von Coach Christian Ilzer müsste nach den Russland-Sanktionen zwei statt drei Runden für die Königsklasse überstehen

Russland steigt ab

Gleiches gilt für Ausscheidung zur U21-EM der Junioren 2023 in Georgien und Rumänien, wo die Spiele der Gruppe C nur noch mit Spanien, der Slowakei, Malta, Litauen und Nordirland fortgesetzt werden.

Das Männer-Nationalteam Russlands wurde von der kommenden Nations League ausgeschlossen. In dem jüngsten Beschluss wurde zudem festgelegt, dass die russische Männer-Auswahl nicht an der Nations League teilnehmen darf und die Mannschaft als Absteiger aus der B-Liga feststeht.

Bewerbung für EM unzulässig

Auch die Bewerbungen für die Austragungen der Europameisterschaften 2028 oder 2032 werden von der UEFA nicht akzeptiert. Ungeachtet der Isolation wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte sich Russland um die Turniere bemüht. Russland habe Erfahrung damit, Großveranstaltungen auszurichten, hatte Verbandschef Alexander Djukow die Bewerbung begründet. Das Land war Gastgeber der Weltmeisterschaft 2018, 2021 fanden mehrere Spiele der Europameisterschaft in St. Petersburg statt.

Russisches Team während des Elfmeterschießens gegen Spanien bei der WM 2018 in Russland
Reuters/Carl Recine
Bei der WM 2018 spielte das russische Nationalteam noch vor Heimpublikum. Das wird sich nun weder 2028 noch 2032 wiederholen.

Wie die UEFA nun mitteilte, hat die Exekutive die Bewerbungen für unzulässig erklärt. Begründet wurde das damit, dass Bewerber unter anderem sicherstellen müssten, die UEFA, andere Bewerber, das Bewerbungsverfahren oder den europäischen Fußball durch ihr Verhalten nicht in Verruf zu bringen. Außerdem stehe eine Bewerbung dem Ausschluss russischer Teams von allen Wettbewerben entgegen, weil dem Gastgeber einer Endrunde automatisch ein Startplatz zustehe.