Seine Mannschaft hatte es beim 4:3 im Hinspiel verabsäumt, einen höheren Vorsprung herauszuschießen. In der Retourpartie führte die Millionentruppe bis zur 90. Minute 1:0 und ließ Hochkaräter auf das 2:0 aus. „Wir waren nahe dran, aber wir konnten es nicht zu Ende bringen“, gestand Guardiola.
Der Katalane gewann mit dem FC Barcelona 2009 und 2011 die Champions League. Mit Manchester City holte er bereits zehn Titel, allerdings ausschließlich auf nationaler Ebene. Die europäische Krone bleibt ihm und seinem Verein zumindest ein weiteres Jahr verwehrt. „Wir brauchen Zeit, um das zu verarbeiten“, erklärte Guardiola.

Finale war zum Greifen nah
Dabei schien das Finale am 28. Mai im Stade de France gegen Liverpool schon ganz nahe, wie der ManCity-Coach betonte. „Als wir am besten im Spiel waren, hat es Real umgedreht. Sie haben uns tyrannisiert.“ Mittlerweile kam für Guardiola bereits sechsmal im Champions-League-Semifinale das Aus – damit liegt er in dieser Rangliste ex aequo mit Jose Mourinho auf Platz eins.
Viel Zeit bleibt dem Startrainer und seinen Spielern nicht, den Rückschlag zu verdauen. In der Premier League liefert man sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Liverpool, der Vorsprung der „Citizens“ auf die „Reds“ beträgt vier Partien vor Schluss einen Punkt. Am Sonntag empfängt der Titelverteidiger das im Frühjahr starke Newcastle, tags zuvor trifft Liverpool an der Anfield Road auf Tottenham. Sollte man noch hinter die Truppe von Jürgen Klopp zurückfallen, würde ManCity erstmals seit 2016/17 eine Saison ohne Titel abschließen. „Ein oder zwei Tage – aber wir werden wieder aufstehen. Wir müssen es“, betonte Guardiola.
Die britische Presse zeigte sich am Tag nach der Niederlage skeptisch: „Pep Guardiola hat in seinen sechs Jahren als Trainer von Manchester City einige außergewöhnliche Wege gefunden, wichtige Champions-League-Spiele zu verlieren“, schrieb das Boulevardblatt „The Sun“ am Donnerstag: „Aber keines davon machte den ehemaligen Barcelona-Boss annähernd so verrückt wie dieses.“ Guardiola werde von dieser „Kapitulation den Rest seines Leben verfolgt“, befand der „Telegraph“.